- Chapter 6 -

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Wir hatten heute Samstagmorgen. Ich saß gerade wiederwillig an dem Küchentisch und trank meinen Kaffee zusammen mit meiner Mutter, die mir gerade verständlich machen wollte, dass gleich in ungefähr einer halben Stunde Samuel und Jason kommen um uns bei unserem Umzug zu helfen.

„Mom.", quengelte ich. „Aria, wir hatten das Thema doch. Ich dachte wir wären jetzt soweit, dass du nicht mehr herum nörgelst." „Ja, aber nein.", kam es von mir. „Warte erstmal ab und dann kannst du dich beschweren." „Ja, dann ist es schon zu spät. Da haben wir unser altes zu Hause an irgendeinen Fremden verkauft.", erwiderte ich. Meine Mutter stand auf und lächelte leicht. „Glaub mir." Sie stellte gerade ihre Tasse in die Spülmaschine und ließ mich einfach in der Küche allein. Etwas verdutzt starrte ich ihr hinterher. Dann nahm ich meine Tasse und trank wütend meinen Kaffee, was ich im nächsten Moment wirklich bereute, denn ich verbrannte mir die Zunge an dem Kaffee.

Ich hörte gerade wie jemand an der Tür klingelte und verdrehte die Augen. Ehrlich gesagt hatte ich keine Lust auf heute, vor allem auf den Umzug. Ich hörte auch sofort die Stimme von Samuel. Meine Mutter war mal wieder total aus dem Häuschen. Ich schüttete den Kaffee nun weg und stellte meine Tasse in die Spülmaschine. „Hi, Aria.", sagte Samuel und lächelte leicht, als er gerade in die Küche trat. „Hallo.", kam es von mir, dabei erwiderte ich das Lächeln freundlich. „Big Mama ist auch schon wach.", hörte ich Jasons Stimme und verdrehte die Augen. Was suchte er denn hier? Wir würden auch sicherlich ohne ihn auskommen.

„Mit welchem Zimmer fangen wir an?", fragte nun Samuel und schaute mich und meine Mutter abwechselnd an. „Ich würde vorschlagen mit dem Wohnzimmer. Wir haben nur die nötigsten Dinge eingepackt, den Rest werden wir verkaufen.", erklärte meine Mutter und Samuel nickte verstehend.

Sie machten sich an die Arbeit, die gepackten Kisten aus dem Wohnzimmer zu schleppen. Meine Mutter hingegen meinte zu mir, dass Jason und ich schon mal die Kisten aus meinem Zimmer in dem Transporter verstauen sollten. Also hang mir Jason an der Backe, mit seinen ständigen dummen und unnötigen Kommentaren. „Sag mal, kannst du nicht einfach die Klappe halten?", platzte es aus mir heraus. Er schaute mich amüsiert an. „Es macht mir zu viel Spaß.", entgegnete er. Ich verdrehte die Augen und versuchte ihn weiterhin zu ignorieren. Doch das stellte sich als wirklich sehr schwer raus.

„So, ich denke Aria und Jason fahren mit dem Transporter und wir beide.", sagte Samuel und schaute dann meine Mom an. „Wir fahren mit deinem Auto." Wir hatten das Auto meiner Mutter ebenfalls mit Kisten beladen gehabt. Ich stöhnte auf, da ich mit Dumpfbacke von Jason zusammen fahren musste. Ich protestierte und versuchte irgendeine Ausrede zu finden, doch meine Mom, warf mir nur einen bösen Blick zu, woraufhin ich sofort verstummte. Wiederwillig setzte ich mich in das Auto und legte mir den Sicherheitsgurt an. Zum Glück hatte ich mir den umgelegt, Jason fuhr wie ein Irrer.

„Kannst du mal bitte in einer 30iger Zone auch 30 fahren und nicht gleich 80.", entfuhr es mir, wütend und auch etwas ängstlich zugleich. Wie gestört konnte man sein? Das konnte auch nur Jason sein. „Entspann dich, du Angsthase." „Ich und Angsthase?", zog ich die Luft ein. „Du bist doch nicht mehr normal. Welcher normale Mensch fährt in einer 30iger Zone 80? Halt an und lass mich raus.", schrie ich mittlerweile panisch. „Entspann dich Aria.", kam es von ihm. „Nein, lass mich raus Jason." „Wir sind gleich da." „Lass mich raus, verdammt.", fluchte ich. Das Auto hielt vor einem Haus und ich schnallte mich schnell ab und sprang aus dem Auto. Gott, ich war heile angekommen. Am liebsten würd ich ja den Boden küssen, doch ich bin mir sicher das wäre keine so gute Idee. Wer weiss was ich dann bekomme, Ebola, Aids.

„Na also und du hast so einen Aufstand gemacht.", sagte er gerade, als er aus dem Auto stieg. „Ich hab einen Aufstand gemacht, weil du wie ein Irrer fährst.", protestierte ich. „Was ist denn jetzt schon wieder los?", hörte ich die Stimme meiner Mutter. Ich schaute sie an. „Nichts ist los, nur die Tatsache das dieser Idiot da drüben nicht fahren kann.", entgegnete ich ihr. „Dann ist ja gut." Dann ist ja gut? War das ihr ernst. Ich bin beinah ums Leben gekommen in einer 30iger Zone.

„Schnapp dir einige Kisten, Aria.", sagte meine Mutter zu mir. „Ja, hör am besten darauf was deine Mutter sagt Pummelchen.", kam es nun von Jason, der sich eine Kiste nahm und dann das Haus betrat. Ich verdrehte die Augen. „Komm mit Aria, ich zeige dir dein Zimmer.", sagte Samuel und lächelte mich freundlich an. Ich erwiderte es.

Ich betrat das Haus und Samuel und ich waren eine Treppe hochgelaufen, dann einen Flur entlang und irgendwann blieben wir dann in einem großen Raum stehen. „Das ist ab sofort dein Zimmer.", erklärte er und ich lächelte leicht und schaute mich um. Es war groß und geräumig. Ich hatte einen Wandschrank. Samuel wollte sich gerade umdrehen und gehen als ich ihn aufhielt. „Ich weiss ich habe in der Vergangenheit nicht gezeigt das ich froh bin, aber ich bin froh das du meiner Mutter so gut tust Samuel und ich danke dir auch das wir hier einziehen können.", sagte ich. Ich hatte gerade das starke Bedürfnis Samuel zu danken, warum auch immer. Doch mochte ich ihn sehr, ich konnte nicht abstreiten das es mir gefiel wie sich Mom verhielt, seitdem sie mit Samuel was am Laufen hatte. Sie war so lebensfroh, so voller Elan und Freude. Und genau dafür wollte ich ihm danken, dass er es wieder geschafft hat, dass sie wieder von Herzen lachen kann. Zwar wollte ich und will es immer noch nicht, das Ganze hier. Doch tat ich es wegen meiner Mutter und offen gestanden, hatte ich gegen niemanden etwas, außer gegen Jason. Den konnte ich nicht ausstehen.



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Hallöchen meine Lieben was haltet ihr von dem Kapitel?

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