- Chapter 11 -

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Bedrückt war ich zur Schule gefahren und wäre beinahe zu spät gekommen, da ich mich einfach zu lange mit Elijah unterhalten habe. Mit ihm vergaß ich komischerweise immer die Zeit.

Ich saß gerade in der Mathematikstunde und langweilte mich ehrlich gesagt, denn ich verstand kein bisschen davon was der Lehrer gerade erklärte. „Alles in Ordnung bei dir?", fragte mich Lorena leise. „Warum fragt mich jeder heute ob alles in Ordnung bei mir ist?", murmelte ich etwas gereizt. „Tut mir Leid.", kam es von ihr verwirrt. „Ich wollte nur wissen, wie es meiner besten Freundin geht. Vor allem weil sie jetzt auch bei den Smiths lebt." Ich schaute meine Freundin an. „Es ist nicht gerade toll." Sie schaute mich fragend an. „Meine Mutter dreht komplett durch. Erst wollte sie, dass wir zu den Smiths ziehen. Gestern Abend wollte sie die Kiste mit meinen Babyfotos und Dad wegschmeißen und jetzt möchte sie das ich aufhöre ihm Café zu arbeiten und mein Auto verkaufe, damit ich mich besser auf die Schule konzentrieren kann." Ich verdrehte die Augen genervt. Dann legte ich meinen Kopf auf meinen Armen ab. „Mrs. Brown, ein Schläfchen können sie bei sich zu Hause halten.", hörte ich den Lehrer sagen und hob augenblicklich den Kopf an. „Tschuldigung.", murmelte ich nur. Der Lehrer führte fort mit seinen Erklärungen.

„Das ist echt krass.", kam es von Lorena und ich schaute sie an. „Hast du sie gefragt was mit ihr los ist?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das habe ich nicht. Ich dachte zuerst das ist wegen Samuel, doch das ist es nicht. Das alles kommt von ihr aus." Ich atmete hörbar aus.

„Mrs. Brown sie können ihr Kaffeekränzchen in der Pause weiterführen.", ermahnte mich der Lehrer. „Okay."

„Ich dachte sie benimmt sich so weil sie gerade glücklich ist mit Samuel, aber Samuel hingegen sagt ihr selber dass ich mein Auto nicht verkaufen muss, wenn ich nicht möchte. Aber sie besteht förmlich darauf.", flüsterte ich. Ich trommelte leise mit den Fingern auf der Tischplatte herum. „Seitdem sie die Idee mit dem Umzug hatte, ist sie wie ausgewechselt." Lorena legte mir eine Hand auf den Arm und schaute mich an. „Vielleicht möchte sie einen Neuanfang machen?" Ich zuckte mit den Achseln.

„Mrs. Brown hören sich mit ihrer Nachbarin zu unterhalten." „Ja ist ja gut."

„Das möchte sie sicherlich, aber sie kann nicht von mir erwarten, dass ich meine Babyfotos und die Fotos mit Dad wegschmeiße oder dass ich mein Auto verkaufe. Ich habe es mir schließlich selber finanziert. Ich wollte nicht das sie nur einen Dollar dazu steuert." Sie nickte. „Ich denke, du solltest wirklich mit ihr über die Sache sprechen." „Ich bin mir nicht sicher ob sie mit sich reden lässt." Ich stützte das Kinn in die Hand. „Ich bin mir sicher dass sie mit sich reden lässt. Du bist doch ihre Tochter. Eltern wollen doch nur das Beste für ihre Kinder." „Ich bin mir nicht sicher ob es bei meiner Mutter auch zutrifft."

„Mrs. Brown verlassen sie bitte den Klassenraum.", rief nun der Lehrer. „In Ordnung." Ich sammelte meine Sachen ein und schulterte meine Tasche. „Wir sehen uns später.", sagte ich zu Lorena und verließ den Klassenraum. Ich irrte durch die stillen Flure der Schule umher, bis ich an der Cafeteria ankam. Ich setzte mich dort hin und schlürfte einen Kakao.

„Na, wen haben wir denn da." Ich schaute auf und sah Jason, der sich gerade an meinen Tisch setzte. „Ich habe nicht den Nerv, mich mit dir zu streiten Jason." „Ich bin nicht hier um mich mit dir zu streiten Aria." Er schaute mich nun an. „Bist du etwa aus dem Unterricht geflogen?" Er grinste breit. „Warum bist du nicht im Unterricht?" „Habe eine Freistunde.", erklärte er und holte einige Unterlagen heraus. „Also warum bist du nicht im Unterricht?" „Das geht dich nichts an Rudolf." Ich nippte dabei an meinem Kakao und sah aus dem Augenwinkel wie er lachte. „Also bist du rausgeflogen.", stellte er amüsiert fest. „Was ist los mit dir? Du bist doch sonst immer ein kleiner Streber." „Lass mich in Ruhe Jason.", kam es von mir, dabei schaute ich auf mein Handy. „Ist es wegen dem Umzug?", hackte er nach und schaute mich an. „Was verstehst du nicht daran, wenn man dir sagt, dass du mich gefälligst in Ruhe lassen sollst?" Ich stand auf. „Hey, bleib sitzen.", kam es von ihm. „Ich wollte dich nicht vergraulen." „Pech gehabt, hast du aber. Du Genie." Ich setzte mich nun in Bewegung und lief nach draußen. Ein wenig frische Luft würde mir gut tun, da bin ich mir sicher. Wieder einmal lief ich durch die verlassenen Flure der Schule und kam dann an dem Haupteingang an. Ich lief die Treppen herunter und dann zu einer Bank. Dort nahm ich dann platz und genoss die Sonne, die heute schon seit Morgen an schien. Ich schloss die Augen und genoss ihre Wärme. Diese Wärme, erfüllte mich mit guter Laune. Meine Laune war sofort wieder auf dem Höhepunkt. Dass das möglich war, dachte ich nun wirklich nicht. Langsam öffnete ich die Augen und beobachtete einige Schüler. Es waren nicht viele hier, doch genug um sie zu beobachten. Ein Pärchen saß auf einer Bank. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und flüsterte ihr etwas zu, sie hingegen kicherte. Ich lächelte auf. Süß. Ich hatte offen gestanden noch nicht das Glück gehabt so richtig verliebt zu sein. Ich habe nie irgendwie irgendeinen Jungen toll gefunden. Obwohl ich in meinem letzten Jahr war, war ich noch nie verliebt gewesen, geschweige denn wurde ich geküsst oder habe mit jemandem geschlafen. Im Gegensatz zu mir hatten viele andere schon den dritten oder auch vierten Freund, ich hatte nicht einmal einen. Es war nicht so das sich keiner für mich interessieren würde, dass schon. Ich hätte schon längst jemanden haben können, doch war ich einfach nie wirklich bereit dazu gewesen oder wollte es. Es hat nie wirklich klick gemacht. Nie hat irgendwie die Chemie gestimmt. Was der Grund ist, weshalb ich an allem sehr unerfahren war. Irgendwo schämte ich mich dafür, dass ich es war. Doch irgendwo war ich auch stolz drauf. Ich war nicht so wie die anderen. Ich war anders.


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Hallöchen meine Lieben, wie findet ihr das Kapitel?

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