Kapitel 1

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Kapitel 1

10 Jahre später...

Mittlerweile ist Boromir Heerführer geworden so wie er es sich immer gewünscht hatte, denn Nikal ist bei einem Feldzug ums Leben gekommen. Gerade zog er mit einem kleinen Trupp durch die Gegend auf der Suche nach Orks, welche vor kurzem eine Stadt geplündert hatten, während seine beiden jüngeren Geschwister zu Hause in Minas Tirith waren. Faramir, ein mittlerweile sehr beleserner junger Mann, übte mit seiner Schwester Nira, welche zu einer schönen und starken jungen Frau heran gewachsen war, den Schwertkampf. Normalerweise übte sie mit Boromir, da er aber nicht da war war Faramir gezwungen mit ihr zu üben. Gerade legte sie ihr Schwert an seine Kehle und flüsterte ihm ins Ohr: "Gewonnen, Brüderchen!" Ergeben seufzte er und sie nahm ihr Schwert von seinem Hals. Er musste zugeben, dass seine Schwester besser war wie er und in ein paar Jahren vielleicht sogar eine der besten Kriegerinnen werden würde, auch wenn es nur sehr wenige davon gab, sie hatte das Talent dazu.

Da kam jemand vom Schloss her gerannt. Nira erkannte ihren besten Freund Samon, welcher gehetzt auf sie zu rannte. Normalerweise wäre er bei ihrem Bruder Boromir, aber da er sich am Arm verletzt hatte, diente er so lange als Wache vom Schloss.

Außer Atem blieb Samon schließlich vor den beiden stehen. "Nira, dein Vater will mit dir sprechen!" Meinte er zu Nira, woraufhin Faramir ihn fragend anschaute. Samon sah seinen Blick und nickte kaum merklich. Faramir erstarrte. 'Das wird Vater doch jetzt nicht wirklich machen, oder?' Fragte er sich verzweifelt.

Zusammen gingen die drei zurück zum Schloss. Sie traten durch die Türe ein in den Thronsaal und Samon verbeugte sich kurz vor Denethor. "Hier ist sie, Herr." Sagte er und verschwand darauf hin zurück auf seinen Posten. "Nun, Niramir, du frägst dich mich Sicherheit warum ich dich rufen lassen hab? Ich finde es ist an der Zeit, dass du endlich heiratest und deshalb wirst du in einer Woche die Frau von Nikolas, dem Sohn unseres ehemaligen Heerführers Nikal, werden." Meinte Denethor und schaute seiner Tochter in die Augen, welche blass wurde. "Niemals!" Hauchte sie. "Niemals werde ich diesen Volltrottel heiraten! Niemals in meinem ganzen Leben!"

Auch Faramir musste schlucken, bei dem Gedanke, dass sie Nikolas heiraten würde. Die beiden hassten sich von klein auf, schließlich hatte Nira ihm oft genug Streiche gespielt und ihn geärgert. Das würde niemals gut gehen!

"Oh doch meine Liebe. Du wirst ihn heiraten!" Meinte ihr Vater darauf, aber sie schüttelte den Kopf. "Nur über meine Leiche!" Zischte sie. Verärgert blitzten die Augen Denethors als sie dies sagte. "Gut, entweder das oder du ich verbanne dich aus diesem Reich!" Drohte er ihr. Sprachlos schaute sie ihn an. "Das kannst du nicht! Du bist nicht der König! Das kann nur er!" Ihr Vater schnaubte. "Gondor hat keinen König und braucht auch keinen! Deshalb bestimme ich alleine was zu tun ist!" Meinte er energisch. Nira funkelte ihren Vater an. "Gut, dann werde ich gehen!" Verkündete sie. "Dann sei bis zur Abenddämmerung verschwunden!" Sagte er und Nira ging wütend davon.

Faramir war wie erstarrt. Seine kleine Schwester war verbannt worden. Dieser Gedanke hing wie festgefroren in seinen Gedanken fest. Er konnte es nicht glauben, das alles nur wegen einer Hochzeit! Er hatte geahnt, dass es so kommen würde, aber dass sein Vater sie verbannt, nein, daran hatte Faramir nicht gedacht.

Schnell eilte er ihr hinter her. Er wusste sofort, wo er sie suchen musste. Sie saß auf dem Baum, unter dem sie schon früher immer saßen. Er kletterte flink zu ihr hoch, setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Schweigend saßen neben einander, wissend, dass es wahrscheinlich die letzte dieser Umarmungen war.

"Es tut mir so leid für dich..." Flüsterte Faramir seiner Schwester ins Ohr. "Schon in Ordnung. Lieber gehe ich als diesen Kotzbrocken zu heiraten. Ich muss jetzt packen gehen." Mit diesen Worten sprang sie hinab und verschwand im Schloss.

Seufzend kletterte Faramir hinunter vom Baum und ging durch den Garten. In der Ferne sah er ungefähr 10 Reiter wieder kommen. Also kam sein Bruder zurück. So schnell er konnte, rannte er ihm entgegen. Auf halbem Weg trafen sie auf einander und Faramir erzählte seinem Bruder von der Verbannung ihrer Schwester. Auch Boromir war nicht minder geschockt als Faramir selber.

Da kam auch schon Nira zu ihnen, um sich zu verabschieden. Boromir nahm seine kleine Schwester in die Arme und unterdrückte seine Tränen.

'Wie kann Vater uns so etwas nur antun?' Fragte er sich. "Pass auf dich auf, Kleine Schwester!" Meinte er traurig und wuschelte ihr durch die Haare. Auch Faramir nahm sie noch mal in den Arm und verabschiedete sich von ihr.

Da kam Samon aus dem Stall und führte hinter sich ein weißes Pferd. Nira runzelte die Stirn. "Samon, warum bringst du mir Star und nicht meine Meril?" Fragte sie ihren besten Freund. Dieser schaute zu Boden. "Dein Vater meint, dass so ein wertvolles Pferd nichts für dich ist..." Meinte er leise. Nira wusste, dass ihr Vater das mit Sicherheit nicht so freundlich gesagt hatte und war froh, dass Samon es ihr so gesagt hat.

Sie seufzte und schloss noch einmal ihren besten Freund in die Arme, dann stieg sie auf Star und winkte allen noch mal. Danach drückte sie Star die Fersen in die Seite und er setzte sich in Bewegung. Langsam Ritt sie aus der Stadt, in welcher sie so lange gelebt hatte. Viele Bewohner winkten ihr und verabschiedeten sie, Nira war bei allen gern gesehen. Sie konnte sich nicht nur gut um Kinder kümmern, sonder half auch älteren Leuten.

So ritt Nira aus de Stadt, ohne noch einmal zurück zu sehen, hinein in die Wildnis. Und so verschwand sie mit der Sonne aus den Blicken ihrer Brüder.

"Ich vermisse sie jetzt schon..." Murmelte Faramir leise und traurig. Boromir legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte mit einem Blick dorthin wo sie verschwunden ist: "Glaub mir Faramir, ich sie auch!"

***

So, das war das erste Kap und ich würde mich über Kommis und Votes sehr freuen!!!

LG Lilly

Niramir - the lost girl (Herr der Ringe | Eomer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt