Kapitel 4

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„Wach auf Kiara. Wir sind da.“, sagte Fred und ich öffnete die Augen. Ich merkte, wie sehr ich Durst nach der leckeren Milch von der Frau Doktor hatte. Die Decke in die ich gewickelt war, war nass. Ich bekam noch mehr Durst, weil das Nasse mich an die Milch erinnerte.

„Da musste wohl eine und konnte nicht warten. Naja egal. Du hast doch bestimmt Durst und die Frau Doktor meinte, dass du viel trinken sollst. Sonst wirst du sterben.“, sagte Fred und hob mich auf seinen Schoß. Ich war noch so müde, dass ich nicht versuchte mich zu wehren. Ich ließ es einfach geschehen. Er streichelte mir über den Kopf und ich zuckte kurz zusammen aber dann fand ich das schön. Ich genoss das richtig. Doch ich konnte mich nicht allzu sehr entspannen da ich an meine Mummi denken musste und das was mit ihr passiert war. Ich hatte Angst vor meinem Leben und vor meiner mir genommenen Freiheit.

„Das ist gut. Entspann dich einfach.“, sagte Fred und streichelte mich weiter. Fred holte die Milch und streichelte mich weiter. „Jetzt trink doch ein bisschen, dann wird alles gut.“ Ich sah die Milch an und mir lief das Wasser im Maul zusammen aber ich traute mich nicht. Mein Magen knurrte, aber ich traute mich nicht. Die Flasche kam immer näher. Als Fred sie direkt vor meinen Mund hielt, roch ich die Milch und ich versuchte zu widerstehen, da ich nicht die Milch von einem Menschen annehmen wollte. Die Milch roch so gut und ich hatte so einen Durst.

„Nein ich will nicht!“, sagte ich und wandte den Kopf ab. Fred stöhnte wieder und murmelte etwas, dass ich nicht verstand. Er stieg aus und kam nach einigen Minuten wieder. Er hatte eine Tüte in der Hand aus der es herrlich duftete. Er stieg wieder ein und nahm mich auf seinen Schoß. Er packte aus der Tüte Brot raus und ein Getränk, das sehr stark roch. Der Geruch war zwar stark aber auch schön. In dem Becher war etwas Schwarzes. Fred nahm den Becher und trank etwas. Ich sah ihn dabei zu. Danach nahm er etwas Brot und steckte es sich in seinen Mund. Meine Milch hatte er abgestellt und ich sah die weiße Flüssigkeit. Ich merkte wie meine Beine langsam anfingen zu zittern.

„Willst du doch etwas trinken?“, meinte Fred, denn er hatte bemerkt wie ich die Milch die ganze Zeit anstarrte. Fred nahm die Milch in die Hand und führte sie zu meinem Mund. Ich weigerte mich noch aber den leckeren Geruch der Milch konnte ich nicht mehr länger widerstehen. Mein Mund öffnete sich und Fred schob ganz langsam das Fläschen hinein. Ich spürte wie die Milch meinen Hals hinunterlief und ich schluckte. Die Milch schmeckte so gut und ich hatte so lange nichts mehr getrunken. Ich zog an dem Nuckel und ich schmeckte die leckere kühle Milch. Ich schluckte und zog dann noch mal dran. Die Milch war so gut. Ich wurde immer gieriger und trank so schnell ich konnte, da ich so einen Durst hatte. Nach langem Trinken war das Fläschen leer aber ich wollte noch mehr trinken.

„Das reicht. Die Milch ist alle Kiara. Aber wenn wir dich erst einmal in dein neues zuhause gebracht haben, bekommst du noch mehr. Ich bin so stolz auf dich. Das ist der erste Schritt zum Kräfte sammeln.“, sagte Fred und lächelte. Ich zog noch immer an der Flasche. Fred zog mit ein bisschen Gewalt die Flasche aus meinem Mund und ich hörte sofort auf zu saugen. Ich sah auf den Boden, denn ich wusste, dass ich von einem Menschen Milch angenommen hatte und das wollte ich eigentlich vermeiden.

„Du musst nicht traurig sein. Ich bin stolz auf dich und wenn wir bei deinem neuen zu Hause sind, bekommst du noch mehr Milch.“ Doch ich wusste, dass ich nicht noch mehr Milch trinken würde. Fred fing wieder an mich zu streicheln und ich versuchte mich wieder zu entspannen. Doch die Worte von Fred wunderten mich. Er meinte „mein neues zu Hause“. Aber ich wollte nicht in ein neues zu Hause ich wollte in mein altes zurück. Fred merkte, dass ich mich nicht entspannen konnte und sprach mir gut zu. Seine Stimme war so warm und zart, dass ich nicht anders konnte als die Augen zu schließen und einzuschlafen.

KiaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt