Kapitel 8 - Der Morgen

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Am nächsten Morgen wurden wir von einem fröhlichen Morgenlied geweckt.

"Dear Darlin'!

Please excuse my writing.

I can't stop my hands from shaking,

'cause I'm cold and alone tonight."

Lächelnd schlug ich die Augen auf und sah Louis breit grinsend und Liam mit einer Gitarre in der Hand singen. Dadurch musste ich noch mehr lächeln und sang dann den nächsten Teil mit den beiden.

"I miss you

and nothing huts like no you!

And no one understands, what we went through.

It was short! It was sweet! We tried!

And if my words br-"

"Leute!", meckerte Lola und zog sich verschlafen die Decke über den Kopf.

"Och Lolachen!", rief ich theatralisch und stürzte lachend auf sie los. Ich kitzelte sie durch und zog ihr die Decke weg.

Lola war ein wirklicher Morgenmuffel. Sie hasste den Morgen und war erst immer schlecht gelaunt. Wenn man sie weckte, bekam man direkt immer einen gescheuert, denn sie wollte einfach nie aufstehen.

Mich hingegen konnte man wecken, wann man wollte - ich war direkt immer hellwach. Das war eigentlich auch immer ganz praktisch, aber wenn ich nur eben aufstand, um auf die Toilette zu gehen oder so was ähnliches, konnte ich immer nicht wieder so schnell einschlafen.

Also hat nun mal beides Vor- und Nachteile, aber wie sagt man so schön: Gegensätze ziehen sich an. So unterschieden Lola und ich uns auch, aber wir hatten ja auch einiges gemeinsam.

"Aufhöreeen!", rief Lola schließlich, als ich sie schon fast zwei Minuten lang durch gekitzelt hatte.

Langsam ließ ich von ihr ab und fragte sie grinsend:"Bist du denn jetzt wenigstens wach?"

Ein grummelndes "Jaaa" kam aus Lolas Richtung, während sie wieder komplett unter die Decke krabbelte.

"Lola, du alte Schlafmütze!", rief ich nun und zog ihr die Decke endgültig weg. Louis riss in dem Moment die Vorhänge vor den Fenstern auf, sodass das ganze Sonnenlicht von draußen in den Raum schien.

Lola stieß ein entsetztes "Aaaaah" aus, als würde sie jeden Moment davon sterben.

"Du bist auch echt zu doof, weißt du das, Lola?", lachte ich und auch Liam und Louis mussten los lachen.

"Also Mädels, in ungefähr einer Stunde wollen wir losfahren.", erläuterte uns Louis, als wir uns alle wieder beruhigt hatten,"Und in ungefähr 20 Minuten gibt es Frühstück. Schafft ihr das?"

Lola und ich nickten nur als Antwort.

"Okay.", grinste Lou,"Wir haben jede Menge Sandwiches vorbereitet: Für's Frühstück und für die Fahrt. Ist das okay?"

"Ja klar.", antwortete ich ihm breit grinsend.

Lachend verließ Louis mit Liam den Raum und eine Stille zwischen Lola und mir entstand. Aber es war nicht eine von diesen unangenehmen Stillen, sondern eine nachdenkliche Stille.

Wir dachten beide über die letzten Tage nach. Ich konnte es förmlich sehen, dass Lola auch darüber nachdachte. Ich meine, worüber sollte sie sonst nachdenken, wenn sie zwei wirklich tolle Tage mit ihren Idolen verbracht hat und sie somit gute Freunde geworden sind? Und wir sind ja auch noch nicht am Ende!

"Emma?", kam es plötzlich von Lola und ich zuckte leicht zusammen, da ich so in meinen Gedanken versunken war. Erwartungsvoll blickte ich zu ihr.

"Ist das wirklich kein Traum?", fragte sie, sodass ich ein bisschen lächeln musste,"Das ist alles so unglaublich, Emma. Ich hätte mir das nie erträumen können. Klar, ich hab davon immer geträumt, aber ich hätte nie im Leben gedacht, dass das mal wirklich passiert. Ich meine, ich bin auf ein ganz normales Konzert gegangen und nur weil du kein Fan warst, nur weil du kein Autogramm haben wolltest, nur weil du die Jungs nicht verstanden hast - nur deswegen hatte ich die Chance überhaupt mit ihnen zu reden. Und dann hatten wir diese unglaublichen zwei Tage mit ihnen! Hallo, ich habe bei ihnen übernachtet! Als wenn wir beste Freude wären!" Den letzten Satz flüsterte sie fast und schaute träumerisch durch die Gegend.

"Und es ist noch nicht vorbei!", betonte ich noch einmal, was Lola stolz lächeln ließ.

"Aber wieso wollten die Jungs jetzt eigentlich mit uns in den Freizeitpark?", platzte mir plötzlich heraus. Diese Frage hatte ich schon die ganze Zeit auf der Zunge. Das wollte ich schon seit zwei Tagen wissen!

Langsam verschwand Lolas Lächeln im Gesicht und sie blickte mich etwas geschockt an.

"Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Das habe ich sie gar nicht mehr gefragt, stimmt's?"

Ich nickte nur als Antwort und musste sogar etwas grinsen bei dem Gedanken, dass Lola mal etwas vergessen hat und nicht ich. Das kommt nämlich ganz schön selten vor!

"Das habe ich voll vergessen!', sagte sie nun ein wenig entsetzt,"Der ganze Rest war einfach zu schön, um daran zu denken."

Ich nickte verständlich und zauberte uns beiden somit ein Lächeln auf die Lippen.

"Dann ist und bleibt das wohl ein Rätsel."

"Ja genau!", lachte Lola.

"Dann komm und lass uns noch einen Tag in deinem Traum erleben!", sagte ich nun entschlossen und stand auf.

"Ich dachte, das wäre kein Traum?" Mit riesengroßen Augen starrte Lola zu mir hoch.

Ich lachte auf und stürzte mit einem "Das wollen wir doch mal sehen!" auf sie los.

"Nicht auskitzeln!", schrie Lola unter Lachen.

"Das hatte ich auch gar nicht vor.", sagte ich nun etwas ernster,"Gib mir deinen Arm."

Zögerlich und mit einem verwunderten Gesichtsausdruck streckte Lola mir ihren Arm entgegen und ich kniff ohne auch nur eine Sekunde zu warten zu.

"Aua!", schrie sie entsetzt auf und sah mich geschockt an.

"Siehst du? Es ist keinTraum!", brüllte ich nun vor Lachen los und auch Lola stimmte nach ihrer kleinen Schockphase mit ein.

"Du kleines, mieses Ding, du!", rief Lola schließlich und stürzte auf mich los, jagte mich lachend durch den Raum.

Nach einer knappen Stunde - wie Louis schon vorhergesagt hatte - saßen wir dann auch im Van.

Louis erzählte uns, dass sie normalerweise immer mit ihrem Tourbus touren würden, doch dieser hatte einen Unfall auf dem Weg nach Köln. So wie ich das dann weiter verstanden hatte, sind die Jungs dann einfach mit ihrem Van weiter gefahren, da das Konzert in Köln sowieso nur ein kleines Konzert werden sollte und sie dadurch keine Crew brauchten und die kurze Zeit auch ohne Bodyguards überleben konnten. Ihre ganze Crew wartet dann jetzt in Hamburg mit ihrem eigentlichen und vor allem reparierten Tourbus an der riesigen Imtech Arena auf sie. Und da fahren wir jetzt auch hin!

Concert ×ONE DIRECTION×Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt