Concert ×ONE DIRECTION×

Kapitel 5 - Der Abend

Nachdem wir den Song zu Ende gesungen hatten, bejubelten wir uns gegenseitig.

"Warum kannst du so gut Gitarre spielen?", fragte Liam und lächelte mich an.

"Und sie kann auch noch sooo gut Schlagzeug und Keyboard spielen!", berichtete Lola nochmal stolz.

"Wie hast du das alles gelernt?", frage Liam darauf interessiert und Harry wollte wissen:"Nimmst du Unterricht?"

Ich lachte kurz und erklärte dann:"Also, Gitarre habe ich mir selbst beigebracht und bei Keyboard muss man ja nur die Kriffe wissen, das ist ja nicht so schwer. Und Schlagzeug - Luce hat immer Schlagzeug gespielt, wir haben ganz oft zusammen Musik gemacht und er hat mir auch ein wenig Schlagzeug beigebracht. Und seitdem er tot ist, gehört mir sein Schlagzeug."

Bei dem erneuten Gedanken an ihn musste ich schwer schlucken und einige Tränen stiegen mal wieder in meine Augen. Ich versuchte dennoch, ein wenig zu lächeln. Doch ich bemerkte auch, wie alle traurig zum Boden blickten und ich mal wieder die Stimmung gesenkt hatte.

"Wie ist das denn passiert, wenn man fragen darf? Oder willst du da lieber gar nicht drüber sprechen?", fragte Louis vorsichtig.

Ich lächelte ihn an und blickte dann zu Boden. Ich atmete einmal tief ein und begann dann:"Also..."

*Flashback*

Es war im Dezember. Vor fünf Jahren. Im tiefsten Winter. Wir - meine Familie und ich - waren auf dem Weg nach Hause. Auf der Autobahn. Die Straßen so glatt, wie Schmierseife auf Fliesen. Es hütete ein eisiger Schneesturm.

Meine Brüder und ich kuschelten uns aneinander. Auf der Rückbank des Autos. Ich war gerade dabei, auf der Schulter von Luce einzuschlafen.

Doch dann gesah es!

Ein Falschfahrer kam uns entgegen! Mein Dad wich ihm mit aller Kraft aus. Jetzt war ich hellwach!

Doch das war noch nicht alles!

Noch mehr Falschfahrer! Eine ganze Horde! Dad versuchte ihnen mühsam auszuweichen. Doch der Wagen kam ins Schleudern. Durch die glatten Straßen drehten wir uns.

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Und das Auto stand.

Neben mir - da, wo vorher Luce gesessen hatte - stand nun ein Auto. Ein Auto eines Falschfahrers.

Unser Auto war zur Hälfte zu Schrott gefahren. Der Platz, an dem Luce gesessen hatte und der ganze Kofferraum war weg. Einfach weg. Platt. Überfahren.

Der Mann in dem Auto lachte bedrohend. Und fuhr dann einfach weiter.

Doch das Bild, was ich dann sah, werde ich nie mehr vergessen!

Auf der Autobahn lag Luce. Völlig zerrissen. Überfahren. Verblutet. TOT.

Aber ich konnte nicht weinen. Ich konnte nicht schreien. Ich blickte ihn einfach nur an. Dort lag mein Bruder. LUCE.

*Flashback Ende*

"Und jedes Mal, wenn ich jetzt an ihn denke, kommt mir dieses Bild in den Kopf. Ich kann es einfach nicht mehr ausblenden."

Eine Träne verließ mein Auge und suchte sich den Weg an meiner Wange herunter.

Lola strich beruhigend meinen Arm, doch auch auf ihren Wangen rollten einige Tränen herunter.

Obwohl sie die Geschichte schon kannte, musste sie immer wieder erneut weinen, wenn ich sie erzählte.

Luce hatte ihr schon immer viel bedeutet und sein Tod hatte sie auch sehr mitgenommen.