Kapitel 2

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Die Taxifahrt kam mir unendlich lange vor, vorallem weil Toni mal wieder nicht zu stoppen war.

Sie redete und redete und redete. Holte die eigentlich auch mal Luft?

Ich wusste es nicht, denn sie plapperte wie ein Wasserfall. Ohne Punkt und Komma. Natürlich hörte ich nicht zu, ich nickte nur immer mal wieder zwischendurch und warf ein gelangweiltes 'Mhhhmm' ein.

Aber in Wirklichkeit kreisten meine Gedanken nur um ein einziges Thema. Meine Mutter.

Wieso hatte sie so komisch reagiert? Verheimlicht sie mir etwas? Aber sie hatte doch gesagt, dass es Zeit wurde, mal wieder rauß zu gehen und Spaß zu haben. Und dann hatte ich IHN erwähnt. Mason Lasendos.

Was hatte es mit ihm auf sich? Es war mir ein Rätsel.

Meine Gedankengänge wurden jeh unterbrochen, als mich meine beste Freundin von der Seite anstieß und laut quietschte.

"OH mein Gott, schau dir das an Lori wir sind da! Die Konzerthalle ist sogar noch viel größer als ich sie mir vorgestellt habe! Ahhhhh, es ist, als würde ich träumen! Ich kann es gar nicht fassen, dass ich wirklich hier bin!"

Ich seufzte, musste aber grinsen. Was musste sich der Taxifahrer nur über uns denken?

Schnell bezahlte ich die Fahrt, weil Toni in ihrem derzeitigen Zustand nicht dazu im Stande war, irgendetwas zu tun.

Wir stiegen aus, obwohl man das bei Toni wohl eher als springen bezeichnen musste und gingen auf das riesige Gebäude vor uns zu.

In einem Punkt hatte das verrückte Huhn wirklich recht gehabt: Die Konzerthalle war wirklich beeindruckend.

Naja, eigentlich war das richtige Konzerthaus ja gar nicht mehr zu erkennen, denn es war unter gigantischen Postern von Mason Lasendos verschwunden.

Wenn man wie wir auf die Halle zuging, lachten einem also schätzungsweise 50 Mason-Lasendos-Klone entgegen. Dunkelblonde Haare, blaue Augen, makelloses Gesicht, wunderschöne Zähne und ein Mörderlächeln.

Zugegeben, er war schon echt heiß. Das war vermutlich auch der Grund warum ungefähr 2/3 der riesigen Menschenmenge, die sich vor dem Gebäude drängelten, weiblich waren.

Naja, egal. Was dachte ich denn da überhaupt?

Schnell befreite ich mich von meinen Gedanken und schaute mich nach Toni um.

Sie hopste ziemlich aufgeregt neben mir her und betrachtete mit leuchtenden Augen die vollgekleisterte Halle vor uns.

Naja, aufgeregt war wahrscheinlich eine Untertreibung.

Sie war regelrecht aufgelöst. Wieder musste ich grinsen und verdrehte die Augen. Wie konnte man nur so aus dem Häuschen sein wegen eines Konzerts?

Als wir bei der riesigen, fast schon gigantischen, Menschenmenge ankamen, mussten wir uns fast einen Weg durch die vielen Leute boxen.

Vielleicht hätte ich meinen Bruder mitbringen sollen. Mit ihm wären wir innerhalb von fünf Minuten am Eingang gewesen. Schließlich ging er ja irgend so eine Kampfsportart, deren Namen ich allerdings nicht aussprechen konnte. Ohne ihn brauchten wir fast elf.

"Warum müssen die hier auch alle so dumm rumstehen? Können die nicht reingehen?",schimpfte ich, als wir dann endlich beim Eingang angekommen waren.

"Ach, sei doch nicht so! Drinnen wird's auch nicht viel besser."

Toni lächelte mich verschmitzt an. Heute konnte sie wirklich gar nichts aus der Fassung bringen.

"Na toll! Das wird ja ein toller Abend!",schnaubte ich und betrat das Gebäude, ohne meine Freundin noch eines Blickes zu würdigen.

Between Crown and Spotlights #WaveAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt