Kapitel 4

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"Ich.... Ich musste noch kurz was erledigen... Wartest du noch kurz, ich komme gleich.."

Meine Tante stotterte unbeholfen vor sich hin und ihre Stimme schien ein wenig zu zittern.

In diesem Moment konnte ich mich aus meiner Starre befreien, konnte mich wieder bewegen und sprechen. Aber mein Herz galoppierte noch immer auf Hochtouren.

"Sie ist nicht deine Mum, sie ist meine Tante und sie hat keine Kinder."

Ich musste mich stark zusammenreißen, dass meine Stimme nicht zitterte, aber man hörte trotzdem, wie nervös und verwirrt ich war.

"Ach ja? Ich habe dich noch nie gesehen, wer bist du überhaupt? Das ist nicht deine Tante, sonst würde ich dich, als ihre angebliche Nichte doch kennen.",entgegnete Mason Lasendos in schon fast spöttischem Tonfall.

So was ließ ich mir nicht gefallen! Was erlaubte der sich eigentlich?!

In diesem Moment vergaß ich völlig wer da vor mir stand und mein Temperament übernahm von da an.

"Wenn MEINE Tante deine Mutter wäre müsste ich dich wohl kennen oder nicht? Was willst du von ihr?!"

Meine Stimme wurde immer lauter und ich musste tief durchatmen um mich wieder unter Kontrolle zu bringen.

"Ganz ruhig, Kleine. Kein Grund gleich so zu schreien. Oder willst du jetzt deine Mami rufen, damit sie bezeugen kann, dass das hier NICHT deine Tante ist?"

Er grinste mich überheblich an und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Das brachte mich natürlich wieder zum überkochen und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

"Erstens mal bin ich gar nicht so klein, also nenn mich nie weider Kleine, kapiert? Du glaubst dir ja alles erlauben zu können, nur weil du gut aussiehst und viel Geld hast!! Und Zweitens könnte meine Mutter sehr wohl bezeugen, dass sie meine Tante ist, sie ist nämlich ihre Schwester!"

"Süß. Hast du noch irgendwas zu sagen, oder können wir jetzt gehen, ich habe nämlich noch einen Termin, den ich wegen irgendeinem Fan, der sich vermutlich nur irgendwie an mich heranmachen will, nicht absagen werde.",erwiederte er schon fast gelangweilt.

Unglaublich!

Kochend vor Wut ging ich auf ihn zu, wild entschlossen diesem Vollidioten mal so richtig meine Meinung zu sagen.

"Du--"

"STOP!"

Ich wurde jeh unterbrochen von meiner Tante, die sich wohl endlich wieder gefangen hatte und sich  zwischen mich und diesen Mason drängelte.

"Das ist genug! Wenn ihr jetzt beide ruhig bleibt, können wir das klären.
Aber nicht hier, es könnte jeden Moment jemand kommen, schließlich stehen wir genau vor den Toiletten."

Obwohl ich diesem arroganten Typen am liebsten eine runter gehaut hätte, versuchte ich, meiner Tante zu liebe, mich langsam wieder zu beruhigen.

"Ich bin schon die ganze Zeit ruhig, ich glaube eher jemand anderer hat sich nicht so ganz unter Kontrolle",antwortete Mason mit einem Blick zu mir.

"Schluss jetzt Mason. Wir müssen das wirklich klären, ich schlage vor, du sagst deinen Termin ab und wir fahren erstmal zu meiner Schwester. Dann können wir alles weitere dort besprechen."

"Ich soll meinen Termin absagen?! Der ist wichtig, Mum! Das weißt du! Sag IHR", er warf mir einen bösen Blick zu, "doch einfach, dass du nicht ihre Tante bist und alles ist geklärt."

"Mason, das ist was Ernstes. Bitte. Mach es für mich. Es wurde sowieso Zeit, dass du es erfährst. Irgendwann hätte ich es dir sagen müssen. Bitte."

Einen Moment lang starrte Mason Tante Vera einfach nur an. Dann holte er wortlos sein Handy aus der Hosentasche, drehte uns den Rücken zu und begann zu telefonieren.

"Was erfahren Tante Vera? Wieso nennt er dich Mum?"

Tante Vera seufzte müde und strich mir sanft über den Arm.

"Ruf deine Mutter an, dass wir kommen, Liebling. Wir werden euch alles erklären. Versprochen."

Wiederwillig gab ich nach.

"Okay..."

Dann entfernte auch ich mich ein paar Schritte von ihr um mit meiner Mutter zu telefonieren.

                             * * *

Nachdem ich meiner Mutter gesagt hatte, dass ich mit ihrer Schwester und Mason Lasendos, so verrückt das auch klang, bei uns zu Hause auftauchen würde, war sie so verzweifelt gewesen, wie schon lange nicht mehr.

Ich fragte gar nicht nach, sondern versuchte sie kurz zu beruhigen und beendete das Gespräch möglichst bald. Schließlich würde ich alles zu Hause erfahren.

Als Mason nach mir dann auch irgendwann sein Gespräch beendete, fiel mir jedoch noch etwas ein, was ich bei all der Aufregung fast vergessen hätte.

"Oh, shit! Toni wartet draußen ja noch auf mich! Ich hab ihr gesagt, ich muss aufs Klo und bin dir dann hinterher gerannt! Was soll ich jetzt machen, ich kann sie doch nicht einfach hier stehen lassen!"

"Hättest du ja fast gemacht."

Mason grinste mich schadenfroh an und hob eine Augenbraue.

Was mich aber am meisten ärgerte aber war, dass er dabei auch noch total heiß aussah. So ein Mist!

"Halt einfach deine Klappe, okay?!", säuselte ich in dem nettesten Tonfall, den ich momentan zu Stande brachte.

Er erwiderte darauf nichts, sondern grinste mich einfach nur weiter an.

"Wir werden sie auch nach Hause bringen, in meinem Auto ist genug Platz für euch drei."

Man konnte Tante Vera deutlich ansehen, dass ihr das alles hier langsam zu viel wurde und sie einfach nur noch nach Hause wollte. Ich konnte es ihr nicht verübeln.

Dennoch musste ich unbedingt heute noch erfahren, was hier eigentlich los war, auch wenn mir meine Tante und meine Mutter schon ein bisschen Leid taten, so verzweifelt wie sie beide wirkten.

Aber zuerst musste das Problem mit Toni gelöst werden, denn sie konnte auf keinen Fall mit Mason Lasendos in einem Auto sitzen. Dann würde die noch einen Herzinfarkt bekommen.

"Das geht nicht", brachte ich meine Tante sogleich  von ihrem Vorschlag ab.

"Sie ist der wahrscheinlich größte Fan von ihm", ich deutete abfällig auf Mason, "und was glaubst du, wie sie reagiert, wenn er plötzlich vor ihr steht und sie auch noch mit ihm in einem Auto fahren darf?!"

"Deine Freundin ist mir schon jetzt viel sympathischer als du...", meinte Mason und musste sich zurück halten, nicht los zu lachen.

"Hmmm..... Okay, dann fährst du wie geplant mit deiner Freundin mit dem Taxi nach Hause. Und ich nehme Mason in meinem Auto mit. Aber du musst dich beeilen und erzähl deiner Freundin bitte nichts, was hier passiert ist, okay?"

Ich seufzte. Da musste ich mir jetzt aber eine gute Ausrede einfallen lassen, warum ich jetzt am Klo so lange gebraucht hatte. Oh mann!

"Na gut, bis dann!"

Ich gab meiner Tante noch schnell einen Kuss auf die Wange und drehte mich dann um, ohne Mason auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen.

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Seid ihr schon gespannt auf die Auflösung? 😏

Hoffe euch hat auch dieses Kapitel gefallen, würde mich freuen, wenn ihr Kommentare und so da lasst!
Dankeee! 💖😍

Oben könnt ihr Tante Vera auf dem Foto sehen! 💞

Hab euch lieb! 💕🌹

~L. 💖

Between Crown and Spotlights #WaveAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt