Kapitel 7

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Nach dem Drei-Gänge-Menü und etlichen Blauen Flecken auf meinen Schienbeinen, ich hoffe er fühlte sich genauso wie ich, bestand Tante Vera darauf Brettspiele zu spielen.

Ja, ich war nicht sonderlich begeistert, Brettspiele fand ich eigentlich langweilig. Aber als mir aufgefallen war, dass das die nächste Chance war, Mason zu besiegen und meinen nächsten Feldzug zu machen, erklärte ich mich dann doch bereit mitzuspielen.

Meine Tante zauberte daraufhin ein Monopoli hervor und begann alles herzurichten.

Wir hatten die Plätze nicht gewechselt, also musste ich leider immer noch gegenüber von Mason sitzen, aber wenigstens hatte er aufgehört mich zu treten. Das war ja schon mal ein Anfang.

Beim Monopolispielen hatten dann weder ich noch Mason großes Glück und mein Bruder gewann das Spiel, wobei Mason der erste gewesen war, der kein Geld mehr gehabt hatte. Darüber hatte ich mich natürlich sehr gefreut und hatte ihn die ganze Zeit überheblich angegrinst. Da ich aber dann leider als zweite pleite gegangen war, hatten wir Rollen getauscht und er hatte mich wieder mal überheblich angegrinst.

Als nächstes war dann Schach dran. Und wie es natürlich so kommen musste, spielte ich gegen Mason.

"Schach-Matt, meine liebe Lorena!"

Nein! Das durfte doch nicht wahr sein! Okay, ich gab es zu, ich war wirklich eine Niete in Schach und leider war der Volltrottel ziemlich gut.

Ich zeigte ihm nur unauffällig den Mittelfinger, als keiner hinschaute und stand auf.

"Kann mir vielleicht jemand zeigen, wo das Badezimmer ist? Ich müsste mal aufs Klo."

"Stufen hinauf, dritte Tür auf der rechten Seite", kam es von Mason.
"Soll ich dich begleiten?"

Oh Gott, wie ich diesen Jungen hasste! Einerseits war er ein berühmter Sänger, der von allen Mädchen angehimmelt wurde, aber andererseits war er das. Ein ganz normales Arschloch. Wenn die ganzen Mädchen nur wüssten, wie er wirklich war!

"Nein danke, ich schaffe das schon alleine!", brummte ich und machte mich auf den Weg nach oben.

Wieso musste ausgerechnet er das Adoptivkind von meiner Tante und meinem Onkel sein?!

Als ich mein Geschäft erledigt hatte und die Badezimmertür  wieder öffnete, zuckte ich vor Schreck zusammen, als ich Mason an der Wand lehnen sah.

"Was willst du?", fragte ich wenig begeistert und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich erschreckt hatte.

"Nichts, ich muss auch mal."

"Achso."

Ich wollte gerade an ihm vorbeigehen, doch er schnappte sich meinen Arm.

"Na, hast du deine Niederlage noch immer nicht verkraftet?"

"Halt die Klappe! Das ist noch nicht vorbei, ich zahl dir das schon irgendwann heim!"

Er lachte leicht.

"Aber natürlich. Die kleine Lorena will mich besiegen? Viel Glück dabei!"

"Du bist aber auch gar nicht arrogant und selbstverliebt, oder?"

Ich versuchte mich von ihm loszureißen. Aber vergeblich. Warum war dieser Typ so stark?!

"Lass mich los! Was willst du von mir?"

"Es macht nur einfach Spaß dich zu ärgern. Deine Reaktionen sind sehr unterhaltsam."

Böse funkelte ich ihn an und versuchte wieder mich mit aller Kraft loszureißen.

Between Crown and Spotlights #WaveAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt