"Verdammt", fluchte Alex, als sie sich an einem der Kassenzettel in den Finger schnitt.
Sie saß mit überschlagenen Beinen auf ihrem Bett, die Einkäufe vor sich ausgebreitet, das neue Handy auf ihrem Knie blinkte sie aufdringlich an - es wollte mit Strom gefüttert werden.
Schnell steckte sie sich besagten Finger in den Mund und versuchte so die Blutung zu stillen. Weitere Flüche ausstoßend räumte sie die Kleidung mit einer Handbewegung von der Decke und stand dann auf. Die Uhr auf dem Display zeigte, dass es bereits Zwanzig nach Mitternacht war. Bill konnte sie wohl nicht mehr nach einem Pflaster fragen.
Nachdem sie gestern Heim gekommen war verschwand sie in ihrem Zimmer, richtete das neue Handy ein, ließ sich lediglich zum Abendessen kurz unten blicken und tauchte dann wieder ab. Sie hatte Bill nichts von ihrer Begegnung in der Mall erzählt. Er hätte sicher wieder einen Weg gefunden, ihr die Schuld dafür zuzuschieben. Also aßen beide still ihre Lasagne und beschäftigten sich jeweils mit ihren Telefonen.
Hastig lief sie in Richtung Tür, der metallene Geschmack des Blutes breitete sich bereits auf ihrer Zunge aus. Auf dem Weg dorthin stolperte sie fast über einen Schuh, den sie zuvor lieblos durch den Raum geworfen hatte.
Nachdem sie sich wieder gefangen hatte legte sie ihre unbenutzte Hand auf die Klinke und öffnete diese leise. Sie musste es ja nicht auch noch darauf anlegen rausgeschmissen zu werden. Nicht, wenn eine Horde Killer hinter ihr her war.
Auf Zehenspitzen schlich sie über den Gang und wie so oft ins Bad. Aber wo waren die verdammten Pflaster? Besaß man als Millionär sowas überhaupt?
Alex öffnete die Türen des kleines Spiegelschrankes über ihr und streckte sich, um hinein sehen zu können. Ihre Zahnbürste stand einsam in einem Becher darin, daneben die dazugehörige Zahnpasta und ein Waschgel. Keine Pflaster. Auch in der Ablage darüber nicht. Vielleicht hatte er einen Erste-Hilfe-Koffer in der Küche?
Ein letzter, prüfender Blick durch den Raum bestätigte Alex darin, dass sie hier nicht fündig werden würde, also schaltete sie das Licht aus und schlich wieder hinaus. Das kalte Parkett unter ihren nackten Füßen ließ sie erschaudern. Ihr Schlafanzug bestand lediglich aus einem lockeren Top und einer Hotpants aus dünnem Stoff. Etwas zu kühl für den Spätsommer, wie sie nun schmerzlich feststellen musste.
Der Geschmack des Blutes in ihrem Mund zwang sie schließlich dazu, sich zusammenzureißen und die Treppe hinunter zu hopsen.
Sie war gerade auf der ersten Stiege angekommen, da hörte sie Stimmen. Dumpf, als wären sie hinter einer Tür. Alex konnte nicht entziffern was sie sprachen, lediglich dass es Männer waren.
Bill sah in seinem Zimmer offenbar Fern sah oder hatte das Radio laufen lassen. Hastig setzte sie ihren Weg nach unten fort. Allerdings nur so lange, bis sie Glas zersplittern hörte. Diesmal klar und deutlich.
Die Glastür im Wohnzimmer, dachte sie panisch und wollte kehrt machen, um Bill aufzuwecken, aber ihre Füße waren wie fest gefroren am Boden. Sie wagte nicht, auch nur einen Muskel zu bewegen.
Nun wieder Stimmen, doch diesmal konnte sie genau verstehen was sie sagten. Logisch, sie waren ja nur Meter von ihr entfernt. Lediglich die Ecke zum Wohnzimmer trennte sie.
"Wo sind sie?", fragte die erste Männerstimme.
"Die Schlafzimmer sind oben. Viel wichtiger, wen der Beiden sollen wir mitnehmen?", nun die zweite Stimme.
"Den Ersten, den wir finden. Und wenn sie zusammen sind, dann am besten Beide. Bringt uns bestimmt extra Urlaub ein", lachte die erste Person schäbig.
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Change
ActionNachdem Alex einen schweren Autounfall erlitten hatte, fand sie auf ihrer Suche nach Hilfe Asly in der Villa des arroganten Millionenerbens Bill Betham, jüngster CEO der Betham Industries. Hätte Bill zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, dass Alex sei...