Nothing's ever gonna be the same
Which really is a shame.
I don't want to end this,
don't want to go,
it just doesn't feel right.
But it's not up to me
Yeah it's not up to me
to decide.Ich faltete das karierte Blatt und steckte es in meine Hosentasche. Ich liebte das Gefühl, nachdem ich einen Song geschrieben hatte. Es half mir, mit meinen Problemen umzugehen und meine Gefühle in Worte zu fassen. Und genau das hatte ich gerade getan. Meine Gefühle in Worte gefasst.
Mittlerweile waren die drei Container schon auf dem Weg nach Europa und wir hunderte Kilometer von Lucky Beach entfernt. Auf unserem Road Trip. Dem vermutlich letzten in dieser Konstellation. Ach, verdammt. Ich wurde schon wieder emotional. Ich weinte zwar nicht, doch ich fühlte mich gerade sehr nach weinen. Ich konnte es halt nur nicht.
"Cara?" Emely unterbrach mich und setzte sich auf einen Felsen neben mir.
"Schon komisch, oder? Es wird sich alles verändern. Einfach alles. Und es wird nie wieder so werden wie jetzt." Mit einem traurigen Gesichtsausdruck schaute Em nachdenklich auf das Meer hinaus und ich konnte nicht anders, als meine Arme um sie zu schlingen.
"Aber, wir haben uns. Und das ist doch das allerwichtigste," versuchte ich sie und mich selbst zu beruhigen. "Klar," lächelte sie traurig und stand dann ruckartig auf. "Es gibt glaube ich Essen. Kommst du?" "Ja, ich komme!" Ich rappelte mich auf und klopfte mir mit einer Hand den Staub von meiner zerissenen Jeansshorts.
In der Nähe der Klippen hatten wir unsere beiden Autos in einen Halbkreis gestellt und auf dem Platz davor ganz viele Kissen auf den Boden gelegt und einen Campingkocher in die Mitte gestellt, auf dem gerade eine Tüten-Nudelsuppe kochte. Wir waren bereits sechs Tage auf der Straße gewesen und so langsam hatten wir alle Vorräte aufgegessen.
Wir hatten nur noch morgen zum surfen, danach würden wir vier Kinder nach Deutschland fliegen und Dad und Aaron würden in einer Woche nachkommen, da sie sich noch um das Haus und die Autos und alles andere kümmern müssten.
"Guten Appetit alle zusammen," sagte mein Vater und schöpfte uns allen Suppe. "Zum Nachttisch gibts Schokoladenkuchen," zwinkerte mir mein Bruder zu, als er meinen nun ja, sagen wir mal nicht so begeisterten Blick zur Nudelsuppe sah.
Mhhh, Schokokuchen. Schon allein bei dem Gedanken daran lief mir das Wasser im Mund zusammen. Wo er den wohl versteckt hatte? Ich hatte so ziemlich alles durchsucht auf der Suche nach etwas süßem.
"Falls du's umbedingt wissen willst, zwischen meinen Unterhosen." Antwortete mir mein Bruder grinsend und ich boxte ihm gegen die Schulter.
Hatte ich etwa gerade wieder mal laut gedacht? "Ja, hast du und gerade warscheinlich schon wieder." Tyler sah mich belustigt an und musste sich zusammenreißen, seine Suppe in seinen Händen nicht zu verschütten.
Idiot. Ich verdrehte die Augen und schmunzelte.
~~
Rums. Ich saß wie eine eins im Bett, besser gesagt auf der Matratze im Kofferraum des SUVs. Noch ein Geräusch. Ich rieb mir meine Augen und griff nach meinem Handy. Halb drei Uhr morgens.
Hoffentlich ist der Störenfried wenigstens Channing Tatum, dann hat es sich definitiv gelohnt, um so eine Uhrzeit aufzustehen!
Ich schaltete die Taschenlampe meines Handys an und öffnete die Kofferraumklappe. Die Geräusche wurden lauter. Ich stellte meine Füße auf den Boden und stellte mich aufrecht hin. Dann lief ich Richtung des Geräusches. Es kam vom Van der Morrises. Ich ging näher und konnte bei näherem Betrachten erkennen, dass es ein Anschnallgurt war, der in der Autotüre eingeklemmt war und das Geräusch entstand durch die durch den Wind immer wieder dagegen schlagende Autotüre.
Ich lief auf das Auto zu, nicht ohne ein schlechtes Gefühl, und als ich die Türe öffnete, sah ich das mich mein Gefühl nicht getäuscht hatte. In dem Van schliefen statt drei nur zwei Person. Und sofern ich dass in dem nicht so unbedingt hellsten Licht meiner Taschenlampe erkennen konnte, war keine Spur von Tyler zu sehen. Ein Verdacht beschlich mich und ich lief zu unseren Surfboards.
Yup, ich hatte Recht. Tyler war Nachtsurfen. Der kann was erleben!
Wütend lief ich den Weg zum Strand runter und sah ihn schon von weitem am Strand sitzen. Neben sich im Sand lag, wie zu erwarten, sein Surfboard."Spacko!" Er drehte sich um, nur um mich verwundert anzuschauen. "Cara? Was machst du bitte hier?" "Die Frage ist ja wohl eher was du machst? Bist du eigentlich komplett bescheuert? Du weißt doch wohl hoffentlich selbst wie gefährlich die Scheiße ist, die du hier gerade abziehst! Nachts surfen und dann auch noch alleine und vor allem ohne jemandem Bescheid zu sagen!"
Sauer stand ich neben ihm, die Hände in die Hüften gestützt und erteilte ihm seine verdiente Standpauke. Ich konnte in seinen Augen Reue erkennen, aber dann machte sie purer Wut Platz.
"Cara, ist ja süß," er spuckte das Wort süß förmlich aus, "dass du dir Sorgen machst, aber du bist nicht meine Mutter verdammt!" Ich schreckte ein bisschen zusammen bei seiner immer lauter werdenden Stimme. "Ich bin ein ganzes Jahr älter als du und größer und alles, ich bin fast achtzehn und trotzdem habe ich das Gefühl als wäre ich dein vierjähriger Bruder und nicht in der Lage auf mich selbst aufzupassen! Lass mich doch einfach mein Ding machen und misch dich nicht so in mein Leben ein. Das tu ich bei dir doch auch nicht!"
Ich hatte die ganze Zeit versucht, meine Tränen zurück zu halten, aber nun ließ ich ihnen freien Lauf. Ich hasste ihn so dafür, dass er in der Lage war, mich so sehr zu verletzen, wie sonst fast niemand und mich einfach nur mit Worten zum Weinen brachte.
"Du scheiß Arschloch!" Brachte ich hervor und sah ihn dank der Tränen nur noch verschwommen. "Was ist eigentlich mit dir los? Ich will dir nur helfen! Ich habe mir einfach Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst, dass dir was passiert ist, verdammt. Weißt du was, ich gehe jetzt. Du hast es ja mehr als deutlich gemacht, dass du kein Bock auf mich hast. Ich weiß einfach nicht, was ich dir getan habe. Verdammt noch mal Tyler, geh mir einfach in Zukunft aus dem Weg. Das ist ja sowieso was du willst, und für mich ist es auch leichter so."
Heulend stand ich vor ihm und als er gerade seinen Mund öffnete, um sich wahrscheinlich für seine Worte zu entschuldigen, kam ich ihm zuvor.
"Spars dir. Ich hab alles gehört, was ich hören musste. Hoffentlich verreckst du beim Nachtsurfen, Tyler Arschloch Morris!" Ich drehte mich um und rannte weg, um ihm nicht zu zeigen, dass ich erneut stark angefangen hatte, zu weinen.
Was machte er nur mit mir?
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SURFER LOVE
Teen FictionCara und Tyler kennen sich schon ihr ganzes Leben lang und sind mit ihren beiden Familien in einem großen Haus auf Hawaii aufgewachsen. Aber was, wenn sie durch einen harten Schicksalsschlag plötzlich auf einen anderen Kontinent ziehen müssen? Und w...