Meine Mutter musterte mich neugierig. „Und, Cara, wie war dein erster Schultag?"
Ich ließ mich seufzend auf mein Bett neben sie fallen und ließ die Geschehnisse des Tages Revue passieren.
„Alle haben uns mega angestarrt, als wir in die Schule kamen. Die Mädchen himmeln alle Tyler und Noah an und Emely hat gefühlt schon Trillionen neue Freundinnen. Ich habe zwei Mädchen kennengelernt, Pauline und Madison, und sie sind beide mega cool. Sie spielen beide Beachvolleyball und lieben Wassersportaktivitäten."Meine Mutter musterte mich kritisch. „Cara, auch wenn du jetzt andere Mädchen kennenlernst, musst du trotzdem daran arbeiten, deine und Emelys Freundschaft aufrechtzuerhalten! Immerhin seid ihr schon seit immer Freundinnen!"
Ich nickte seufzend, während ich daran dachte, wie sich Emely nach der Mittagspause für den Musikunterricht direkt neben Pandora gesetzt und mich überhaupt nicht mehr beachtet hatte.
Ich hatte mich einfach kurzerhand neben Pauline gesetzt.~~
Ich saß an meinem Schreibtisch und versuchte, meinen Laptop mit unserem neu installierten Wlan zu verbinden, als mein Handy vibrierte. Ich hatte eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.
Hey, Cara. Hast du Lust, gleich mit mir und Madison in den Park am See zu gehen? Wir wollten Beachen und Picknicken? - Pauline
Ich speicherte schnell Pauline in meinen Kontakten ein und rannte dann die Treppe runter in die Küche. „Moooom!, schrie ich durchs ganze Haus. Ich bekam aber keine Antwort von ihr. Stattdessen schlürfte Tyler mit einem Controller in der einen und einer halbvollen Müslischüssel in der anderen Hand in die Küche. „Die sind weg, einkaufen gegangen glaube ich," meinte er nur schulterzuckend.
„Okay!" Dann musste ich sie wenigstens nicht um Erlaubnis bitten, obwohl sie es mir sowieso erlaubt hätten. „Sag ihnen, ich bin um zehn wieder zuhause."
Ich wollte gerade schon wieder die Treppe hoch rennen, um Pauline zu schreiben, als Tyler mich zurückhielt. „Wohin gehst du?" Ich drehte mich um und antworte wahrheitsgetreu: „Ich gehe mit Madison und Pauline und vielleicht ein paar anderen zum Park."
Ich weiß zwar nicht, ob es daran lag, dass ich so ein sozialer Mensch war oder daran, dass außer Tyler niemand zuhause war, aber ich fragte ihn, ob er mitkommen wolle.Fünf Minuten später saßen wir beide auf unseren Fahrrädern und fuhren gemeinsam in Richtung See.
Dort angekommen konnte ich schon von weitem drei Personen bei den Beachvolleyballfeldern erkennen. „Da hinten sind sie," zeigte ich auf Madison, Pauline und einen mir unbekannten Jungen, woraufhin Tyler nickte und mir weiter folgte.
„Hey Leute!," rief ich überschwänglich und warf meine Tasche auf den Rasen. „Ich hab noch Tyler mitgebracht, ich hoffe das ist okay." In meiner Eile hatte ich nämlich ganz vergessen, Pauline das mitzuteilen. Pauline und Madison nicken verträumt, worauf hin der Junge neben ihnen nur Augen verdrehend lachen muss.
„Hi, und du bist?," fragte ich an den hübschen Jungen neben ihnen gewandt. „Hey Cara, ich bin Nate," antwortete er mit einem netten Lächeln auf dem Gesicht.
Tyler stellte sich auch kurz vor und danach legten wir uns alle zusammen auf den Picknickdecken ins Gras.
Es war schon früher Abend als ich plötzlich aufwachte. Alle anderen waren weg, aber ihre Sachen waren noch hier. Verwirrt schaute ich mich um und entdeckte Pauline, Nate und Madison bei den Volleyballfeldern. Zu unmotiviert für jegliche sportliche Betätigung ließ ich mich wieder auf mein Handtuch fallen und wollte mich gerade wieder ins Land der Träume begegnen, als ich mit einem Schlag klatschnass wurde.
Ich saß schlagartig kerzengerade auf dem Handtuch und schaute dem Übeltäter mit der Wasserflasche in der Hand fassungslos ins Gesicht. „Na warte! Du kannst was erleben," schrie ich und stand schnell auf. Kurz musste ich stehen bleiben und gegen das leichte Schwindelgefühl ankämpfen, was durch das schnelle Aufstehen verursacht wurde. Dann aber nahm ich meine Beine in die Hand und jagte Tyler hinterher, der bereits lachend davon gerannt war.
Ich rannte ihm hinterher, bis er an einer Mauer am See angekommen war. Mir kam plötzlich die Idee für einen Racheplan und ich musste teuflisch grinsen.
„Tyler," meinte ich und stemmte belustigt meine Hände in die Hüften. „Was ist denn, Cara?," fragte er mich gespielt unwissend und ich schloss mit zwei Schritten die Lücke zwischen uns. Ich lächelte ihn verträumt an und legte meine Hände um seinen Hals.
„Ich finde es total bescheuert, dass wir uns gestritten haben. Frieden?," fragte ich und hielt ihm meine Hand hin. Er schlug ein und sagte leise etwas, was ich nicht total verstand, was sich aber verdächtig nach einem „Entschuldigung" angehört hatte. Schmunzelnd positionierte ich meine Hand wieder an seinem Hals und streichelte seine zugegebenermaßen nicht übersehbare Jawline. „Tyler," flüsterte ich und ich merkte, wie er schlucken musste. „Was tust du, Cara?," fragte er mich mit unsicherer, leiser Stimme und ich musste mir fest auf die Zunge beißen, um nicht direkt laut loszulachen. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, nahm all meinen Mut zusammen und schaute ihn dann wieder an.
„Tyler, küss mich."
Er schaute mich verwirrt und irritiert an und ich nutzte den Augenblick, um ihn von der kleinen Mauer in den See zu schubsen.
Ein Siegestänzchen aufführend lachte ich Tyler aus, als dieser wieder an der Wasseroberfläche zum Vorschein kam.
„Das gibt Rache!" Man könnte deutlich sehen, das Tyler es ernst meinte, weswegen ich schnell wieder zu unserem Platz zurückrannte. Nur Nate war da und ich setzte mich zu ihm.
„Hey, wo sind Pauline und Madison?" Nate schaute mich mit einem strahlenden Gesichtsausdruck an und antwortete: „Pizza holen!"
Mein Lächeln musste sich auch um ein Vielfaches vergrößert haben, denn Nate musterte mich schmunzelnd.
Nachdem Tyler sich umgezogen hatte und die anderen mit zwei Familienpizzen zurückgekommen waren, ließen wir Tylers und meinen ersten Schultag schön ausklingen und fuhren anschließend wieder nach Hause.
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Foto: Cara ;)
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SURFER LOVE
Teen FictionCara und Tyler kennen sich schon ihr ganzes Leben lang und sind mit ihren beiden Familien in einem großen Haus auf Hawaii aufgewachsen. Aber was, wenn sie durch einen harten Schicksalsschlag plötzlich auf einen anderen Kontinent ziehen müssen? Und w...