Kapitel 2

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Nach dem Telefonat mit meinem besten Freund setzte ich mich auf das Sofa in meinem Homestudio.

Meine Frau Talinda war nicht mehr Zuhause. Sie war mit den Kindern Eis essen. Wahrscheinlich erzählte sie in genau diesem Moment, was für ein Versager ihr Vater doch sei.

Ich seufzte. Das ist nicht Talinda, die sowas denkt. Das bin ich... Ganz alleine ich...

Mit meinen 38 Jahren habe ich viel erlebt. Einige weesen sagen, dass ich das halbe Leben noch vor mir habe und mich darauf freuen solle.

Jedoch sehe ich die ganze Sache etwas anders. Aus meiner Sicht habe ich das halbe Leben geschafft und habe nun die andere Hälfte vor mir. Vielleicht schaffe ich diese, vielleicht aber auch nicht...

Ich tendiere aber eher zum letzteren... Klar. Man könnte meinen, dass ich der glücklichste Mensch der Welt sein müsste, aber das bin ich nicht.

Ich habe genug Geld zum Leben, eine Wunderbare Familie die ich über alles Liebe, meine Freunde und die Band natürlich. Linkin Park... Mit dieser Band hat sich mein Lebenswunsch erfüllt. Ein Rockstar zu werden.

Aber trotzdem bin ich nicht immer glücklich. Gerade dann wenn ich alleine bin, höre ich die Stimmen in meinem Kopf am lautesten Schreien und mich beschimpfen. Ich fühle die Dämonen auf meinen Schultern sitzen. Und ich fühle die untragbare Last auf mir, die mich zu Boden zieht.

Und gerade, wenn ich jemanden enttäusche melden sich diese Stimmen wieder...

Du bist es nicht wert!
Du kannst nichts erreichen!
Du hast alle enttäuscht!
Schonwieder!

"NEIN! Lasst mich in Ruhe!! BITTE!!" Ich ließ mich auf den Boden sinken. Versuchte mit meinen Händen meinen Kopf vor den Stimmen zu verstecken.

"Geht weg...!"

Aber es brachte alles nichts. Ich hörte sie weiter lachen. Immer weiter und weiter und sie wollten einfach nicht aufhören.

Was habe ich falsch gemacht?? Was?? Ich wünschte mir könnte es endlich jemand sagen... Sagen, wie ich diese Stimmen endlich loswerden kann.

Aber wer soll mir das Bitte sagen?? Der Psychologe?? Das ich nicht Lache! Der hat Jahre seines Lebens mit dem Studium verschwendet... Aber helfen kann er mir trotzdem nicht. Nur irgendwas von Selbstfindung erzählen... Das kann ich auch selber...

Und es würde das gleiche bei Rauskommen... Bleibt also nurnoch der Alkohol. Ich atmete schneller als gewöhnlich und erhob mich langsam wieder. Ich hoffte das die Stimmen durch den Alkohol einfach verstummen würden.

Wenigstens bis Mike kommt... Ich ging in die Küche um mir ein kühles Bier zu holen. Natürlich lachten mich die Stimmen immer noch aus. Und es würde auch durch das kühle Bier nicht besser werden.

Mit einem Seufzen öffnete ich das Bier schließlich und begann die Flüssigkeit gierig zu trinken.

Es brachte nicht viel. Jedoch lenkte es mich ab bis Mike erschien.

Ach Mike... Ich bin dir so dankbar für alles. Du machst mein Leben erträglich... Du verstehst mich und hörst mir immer zu. Immer und immer wieder. So oft hast du mich schon gerettet.

Ein kleines Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. Und dann hörte ich das Klingeln, welches ich schon so Sehnsüchtig erwartet habe...

Hatte Lust auf ein zweites Kapitel heute :)

Until it's gone - BennodaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt