Kapitel 22

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„Jetzt erzähl schon."
Ich schloss die Tür hinter mir.
„Ich bin verknallt."
„Sag es ihr. Am besten sofort."
„Aber-"
„Nichts da. Du sagst meiner Schwester jetzt sofort, dass du in sie verknallt bist."
„Aber ich könnte unsere Freundschaft zerstören."
Ich verdrehte die Augen und sah in den Spiegel. Ich hasste Rollkragenpullover.
„Sah es ihr. Ich weiß, dass es das wert ist."
Sie schüttelte verzweifelt den Kopf und ich öffnete die Tür.
„Ich schicke sie dir her."
„Nein, warte!"
Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg zurück ins Esszimmer.
Ich beugte mich zu Blues Ohr.
„Komm mit."
Sie stand auf und ich nahm ihre Hand. Wir gingen zum Badezimmer.
„Alice möchte dir etwas sagen."
„Ist alles in Ordnung?"
„Ja, alles gut. Sie muss dir nur etwas sagen."
Ich schickte sie in Badezimmer und schloss die Tür hinter ihr. Ich machte mich grinsend auf den Weg ins Esszimmer.
„Alles in Ordnung, Love?"
„Ja, jetzt ist es das, mein Engel."
Ich setzte mich auf den Stuhl neben Rebecca und sie legte sofort ihre Hände an meinen Hals. Sie richtete meinen Rollkragen und ich sah sie dankbar ein.
„Ich habe echt ein schönes Werk an deinem Hals vollbracht."
Ich wurde rot.
„Es ist wirklich schön zu sehen was für einen Effekt ich auf dich habe, Love."
„Ähm- Becca- Du-"
Je mehr ich versuchte einen Satz zu bilden desto mehr stotterte ich und wurde rot.
„Ach komm schon, Süße. Es ist doch nichts. Du bist doch sonst nicht so nervös."
Sie zog mich in ihre Arme.
„Das wird schon, Love. Entspann sich, es wird nichts passieren."
Ich nickte und atmete ihren vertrauten Duft ein.
„Ich habe Angst."
„Ich weiß, Love. Aber es gibt keinen Grund dafür. Ich liebe dich mehr als alles in der Welt und wenn wir diesen Abend hinter uns haben, dann ist alles geregelt. Danach wird es das normalste der Welt."
Sie drückte mich ein wenig von sich und legte ihre Hände an meine Wangen.
„Alles wird gut. Du wirst sehen, Love."
Sie platzierte einen Kuss auf meiner Stirn und erneut färbten sich meine Wangen rot.
„Ich liebe dich."
„Ich liebe dich."
Ich versuchte mich zu entspannen. Ich war wirklich zu verspannt.
„Aw."
Erst jetzt wurde mir klar, dass alle leise waren und uns ansahen. Ich sah hilflos und mit feuerrotem Gesicht zu Rebecca.
Sie lachte, genau wie alle anderen am Tisch und ich spürte wie mein Gesicht noch heißer wurde.
„Ist schon gut, Love."
Sie zog mich in ihre Arme und ich vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Sie lachten immer noch über mich und es war mir unglaublich peinlich.
„Seid ihr beide immer so? Also ich meine so liebevoll miteinander."
Rebecca zuckte mit den Schultern und ich wusste genau was sie meinte. Sie würde mich immer wie eine Königin behandeln und mich vor der ganzen Welt beschützen.
„Ihr könntet wirklich ein altes Ehepaar sein."
Ich lächelte über diese Bemerkung von Serena.
„Hoffentlich wird das auch noch in ein paar Jahren so sein, wenn wir verheiratet sind", flüsterte mir Becca ins Ohr und mein Gesicht wurde wieder rot.
„War das ein Antrag, mein Engel."
Ich wartete auf eine Antwort doch diese kam nicht. Ich löste mich von ihr und sah sie fragend an.
Die anderen hatten längst wieder zu reden begonnen. Ich war verwirrt. Wieso antwortete sie nicht.
„Das war doch kein Antrag, oder Becca?"
Ich flüsterte meine Frage nur.
„Ich weiß nicht. Ich habe darüber nachgedacht aber nicht darüber was ich sagen werde."
Sie schüttelte den Kopf, wie um ihre Gedanken zu verscheuchen und stand auf.
„Komm mit."
Ich stand auf und sie ging mit mir ins Wohnzimmer.
„Du hast mir nicht wirklich einen Antrag gemacht, oder?"
„Nein- Doch- Ich mein- Ich weiß nicht. Wenn du willst."
„Das ist ein Scherz, oder?"
Ängstlich sah sie mich an.
„Natürlich will ich, aber du hast dir wirklich einen grausamen Zeitpunkt ausgesucht, mein Engel."
Erleichtert atmete sie aus und zog mich in ihre Arme.
„Ich frage dich ein andermal richtig."
Ich nickte an ihrer Brust und hörte ihr Herz rasen.
„Hattest du Angst?"
„Ja."
„Was hätte ich denn machen sollen? Rebecca..."
Ich sah zu ihr auf.
„Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt und du bist die Liebe meines Lebens. Ich werde immer ja sagen, ohne auch nur darüber nachdenken zu müssen. Ich liebe dich so sehr, Becca."
Sie legte ihre Stirn an meine.
„Ich liebe dich noch viel mehr."

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