Kapitel 4

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Ca. 4 Planeten weiter landete ich wieder in einem Wald. Der Planet war der kleinste von allen und bestand ausschließlich aus einem einzigen, riesigen, dichten Wald. Erschöpft lehnte ich mich an einen Baumstamm an und schloss meine Augen. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um die eine Frage.
Warum?
Warum tun sie mir das an?
Konnte man mir nicht dieses kleine Glück lassen?
Musste man ihn mir wirklich weg nehmen?
Erneut rannten Tränen meine Wangen hinunter und ich brach Weinend auf den kalten Wald Boden zusammen. Das war einfach zu viel für mich. Ich werde dieses Bild nie wieder aus dem Kopf bekommen, wie seine Leiche vor mir baumelt.

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich bereits auf diesem Planeten war, denn ich hatte mein Zeit Gefühl komplett verloren. Mein Kopf war wie leer gefegt. Das einzige was ich noch mitbekam war, wie ich mich jeden Abend in den Schlaf weinte und wie ich tags über, Stück für Stück, die Bäume zu klein Holz verarbeitete. Ich hatte mittlerweile sicher schon den halben Wald ausgerottet, da ich an ihm meine ganze Wut aus ließ. Seit Tagen hatte ich schon diese Stimmungs Schwankungen. In der einen Minuten hatte ich mit einem meiner Energie Bälle einen Baum zerstört und in der nächsten Minute begann ich wieder fürchterlich zu weinen. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen.
Meine Hände verbargen mein Gesicht, wärend ich meinen Tränen freien Lauf ließ. ,,So ein Hübsches Gesicht, wie eures, sollte nicht mit Tränen Übersäht sein" ertönte plötzlich eine raue, tiefe Stimme vor mir, die mich erschrocken zusammen zucken ließ. Als ich auf sah, stand ein Junger Mann, der vielleicht etwa in meinem alter war, wenn nicht sogar etwas älter als ich, vor mir. Er trug sehr feine Kleidung, weshalb ich davon ausging, dass er ein Adliger sein muss. ,,Wer seit ihr?" Versuchte ich meine Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen. Erst jetzt viel mir auf, dass ich furchtbar aus sehen muss. Ein Verweintes Gesicht und mein Kleid ist auch dreckig, da ich auf dem Boden saß. ,,Oh verzeiht wie Unhöflich von mir. Mein Name ist Viktor" er verbeugte sich vor mir und ich betrachtete ihn skeptisch. ,,Der König von Deleria?" ,,Ihr habt von mir gehört?" grinste er mich, mit hoch gezogener Augenbraue, an. ,,Natürlich. Unsere Königreiche sind schon seit Jahrhunderten verfeindetet." ,,Ich vergas. Natürlich habt ihr euch, als Kronprinzessin von Mystica, sicher mit der Geschichte und der Politik eures Landes beschäftigt" ,,Ich bin nicht länger die Kronprinzessin, geschweige denn überhaupt eine Prinzessin. Mein Erzeuger hat sicherlich bereits alles nötige getan, um mich zu enterben. Wie habt ihr mich eigentlich gefunden und was wollt ihr von mir?" Wechselte ich schnell das Thema und sein amüsiertes grinsen wurde breiter. ,,Ihr habt den halben Planeten zerstört, meine teuerste. Es war also nicht gerade schwer zu erraten wo ihr seit Mylady." Sagte er so charmant, dass wahrscheinlich jedes Fräulein sofort dahin geschmolzen wäre. Jedoch war er da bei mir zur Zeit völlig falsch. ,,Und was habt ihr jetzt vor, da ihr mich offensichtlich gefunden habt? Wollt ihr mich ausliefern?" ,,Oh nein keines Wegs. Im Gegenteil, ich möchte euch ein Angebot machen." Ich zog meine Augenbrauen zusammen und musterte ihn skeptisch. ,,Was für ein Angebot?" ,,Wir verfolgen beide das selbe Ziel." ,,Und welches soll das sein?" ,,Der Untergang der Königsfamilie von Mystica" eine kurze Stille entsandt, in der ich über seine Worte nach dachte. Ein kleines heimtückisches lächeln Stahl sich auf meine Lippen. ,,Ich bin ganz Ohr" anscheinend war das die Reaktion die er sich erhofft hatte, denn nun wurde auch sein lächeln gerissen. ,,Ich möchte das ihr euch mir anschließt. Zusammen wären wir mächtig genug um den König zu stürzen. So hätten wir beide was wir wollen." Das wäre die perfekte Chance meine Rache zu bekommen. ,,Ich gebe zu, dass ist ein verdammt verlockenes angebot. Aber was genau springt für euch dabei heraus?" ,,Nun ja. Da alle aus eurer Familie Tot wären und ihr die Kronprinzessin seid, wärd ihr die nächste Königin." ,,Und ich soll auf mein Erbe verzichten und euch zum neuen König ernennen nehme ich an" vervollständigte ich seinen Satz und in seinen Augen Blitze etwas schelmisches auf. ,,Das wäre eine Variante. Ihr könntet auch durch aus Königin bleiben und mich einfach zu euren König machen. Dann würdet ihr mit mir zusammen über Mystica und Deleria herrschen." War das gerade sein ernst? Wir kennen uns gerade mal höchsten 10 Minuten und er macht mir indirekt einen Heiratsantrag? Anscheinend bemerkte er meine Zweifel. ,,Die Entscheidung liegt natürlich allein bei euch Mylady. Natürlich müsst ihr das auch nicht jetzt entscheiden, aber es wäre mir eine ehre, wenn ihr mich mit in mein Schloss begleiten würdet. Schließlich sollte eine solch bezaubernde Dame, wie ihr es seit, nicht in solch einem dreckigen Wald hocken." Ich musste kurz amüsiert über seine Worte kichern. ,,Spart euch die schmeicheleien. Das zieht bei mir nicht" nun musste auch er amüsiert lächeln. ,,Wir werden sehen" plötzlich hielt er mir seine Hand hin. ,,Also? Haben wir einen Deal?" Ich schaute auf seine Hand und überlegte kurz. Was hatte ich zu verlieren? Schließlich würde ich durch ihn meine Rache bekommen. Also warum nicht. Ich ergriff seine Hand und ließ mich von ihm hoch ziehen. Er zog mich so stark an sich, dass ich ganz nah bei ihm stand und seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Er war einen halben Kopf größer als ich, so das ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um ihn ansehen zu können. Ich sah in seine grauen Augen und konnte ein gefährliches Funkeln in ihnen erkennen. Dieser Typ hatte eine Mysteriöse und bedrohliche Art, die meine Neugier weckte. ,,Ich habe allerdings noch zwei Bedingung...Mylord" betohnte ich das letzte Wort extra provozierend und grinste ihn frech an. ,,Und die wären?" Ich kam seinem Gesicht immer näher, so dass unsere Nasen spitzen sich fast berührt hätten und sah ihm kalt in die Augen. ,,Ich will dass meinen Beiden Schwestern kein einziges Haar gekrümmt wird. Ihr könnt mit den anderen machen was ihr wollt, aber wenn Rebecca und Katharina irgendetwas passieren sollte, mache ich euch dafür verantwortlich und glaubt mir, Ihr wollt nicht, dass ich erzürnt über euch bin" ,,Ich denke das sollte sich ein richten lassen meine Teuerste. Was ist die zweite Bedingung?" ,,Ich werde diejenige sein, die dem König das Herz heraus reist." Sein grinsen wurde breiter und sein Gesicht kam mir noch ein Stück näher, so dass zwischen unseren Lippen gerade noch ein Blatt Papier passen könnte. ,,So soll es sein" mein grinsen kam zurück. ,,Gut." Ich trat einen Schritt zurück, um wieder Abstand zwischen uns zu bringen. ,,Dann haben wir eine Abmachung." Er schien etwas enttäuscht über unsere plötzlich Distanz, überspielt sie jedoch sofort wieder, mit einem finsteren lächeln. ,,Es ist mir eine große Ehre mit euch zusammen zu Arbeiten und euch in meinem Schloss, als meinen Gast, Willkommen heißen zu dürfen." Er verbeugte sich erneut vor mir, nahm meine Hand und drückte seine Lippen auf meinen Handrücken. Wärend dessen ließ er mich keine Sekunde aus den Augen, was ich erwiderte. Seine Lippen hinterließen ein merkwürdiges Kribbeln auf meiner Hand, was ich jedoch ignorierte und mir nicht mehr dabei dachte. Ich hatte das Gefühl, dass er seine Lippen länger als normal auf meine Hand drückte und es zu genießen schien. Als er sich wieder auf richtet ließ er jedoch meine Hand nicht los und Strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Sicherlich hat er mit dieser Art schon mehr als nur eine Frau für sich gewonnen, jedoch hatte ich meine große Liebe bereits gefunden und jetzt wo er tot ist, will ich nie wieder jemand anderes Lieben. Das wird auch dieser König nicht ändern. ,,Also? Soll ich euch, euer neues Zuhause zeigen?" Riss er mich aus meinen Gedanken. ,,Sehr gerne" lächelte ich zurück und als er einmal mit dem Finger Schnipste, hatten wir auch schon den Wald verlassen.

Die Dunkle Königin *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt