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Ich liege nur in Boxer im Bett, während ich in mein Tagebuch schreibe. Ja, ich habe ein verdammtes Tagebuch, was dagegen? Eigentlich sollte ich jetzt in der Schule sein, aber mein Vater lässt mich nicht gehen, da er gestern wütender als sonst war, weil ich zu spät war. Deshalb habe ich jetzt auch ein blaues Auge und einige Blutergüsse mehr. Mal wieder. Meine Mutter sagt immer zu meinem Vater, dass er aufpassen soll, dass ich keine zu offensichtlichen Verletzungen habe, damit es niemand merkt. Tolle Mutter, nicht? Ich höre das Klingeln der Tür, schreibe jedoch einfach weiter in mein Tagebuch. Ich schreibe dort immer rein, wenn ich traurig bin und mich leer fühle. Also jeden Tag. Ich schrecke auf, als ich einige Minuten später plötzlich ein Klopfen an meinem Fenster warnehme. Ich schmeiße meinen Stift vor lauter Schreck weg und sehe zu dem geschlossenen Glasfenster. Dort steht Thomas, welcher mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Belustigung mustert. Ich erstarre, als er mir deutet, dass ich das Fenter öffnen soll. Woher weiß er überhaupt wo ich wohne? Und wieso interessiert es ihn überhaupt, ob ich in der Schule bin oder nicht? Ein weiteres Klopfen an meine Fensterscheibe reißt mich aus meinen Gedanken und ich stehe hastig auf. Als ich die Decke umschlage fliegt auch mein kleines Tagebuch durch den Raum, was ich aber ignoriere. Zum Glück ist mein Zimmer immer aufgeräumt. Meine Eltern zwingen mich dazu. Was sie tun, wenn ich mich widersetze könnt ihr euch sicher denken. Ich merke wie Thomas seinen Blick über meinen halbnackten Körper schweifen lässt. Er sieht mich erschrocken an. Erst jetzt kapiere ich, dass ich ja halbnackt bin und er deshalb meinen geschundenen Körper sehen kann. Ich stocke, gehe dann jedoch weiter, da es jetzt sowieso schon zu spät ist. Ich ignoriere seinen Blick und öffne das Fenster. "Was ist mit dir passiert??", fragt er sofort besorgt. "Und wieso bist du so dünn?", durch meine Klamotten fällt das in der Schule glücklicherweise nie auf. Ich zucke mit den Schultern und gehe zurück zu meinem Bett, auf welches ich mich setze. Mit meiner rechten Hand halte ich mir das linke Handgelenk in der Hoffnung, dass er das nicht auch schon gesehen hat. Thomas krabelt durchs Fenster rein und während er sich darauf konzentriert greife ich mir meinen Pullover und ziehe diesen an. Dann ziehe ich mir schnell eine Hose an, da es seltsam wäre, wenn ich einen Pulli, aber keine Hose anziehen würde. Thomas stellt sich schließlich vor mich, nachdem ich ebenfalls, nun angezogen, dastehe. Ich lasse mich jedoch schnell wieder auf mein Bett sinken. Der Dunkelhaarige lässt sich neben mir nieder und sieht mich ernst an. "Waren das deine Eltern?", fragt er ernst. Ich schüttle mit gesenktem Kopf diesen. Thomas seufzt. "Wieso lügst du mich immer an?", fragt er verzweifelt. Ich zucke mit den Schultern, während meine Augen langsam glasig werden. "Tut mir leid, aber lügen ist alles was ich je gelernt habe", ein trauriges Lächeln schleicht sich über meine Lippen. Jup, ich bin ein Lügner. Dazu haben meine Eltern mich gemacht. Wenn ich nicht gesagt habe was sie wollten, haben sie mich geschlagen, also tat ich was sie wollten. Und jetzt schlagen sie mich trotzdem, einfach 'weil ihnen gerade danach ist'. Die ersten Tränen bahnen sich den Weg meine Wangen hinunter und ich versuche krampfhaft ein Schluchzen zu unterdrücken. Es ist einfach peinlich vor Thomas zu heulen. Als doch ein leises Schluchzen aus meinem Mund dringt, sieht Thomas mich mit einem undefinierbaren Blick an. Er rührt sich jedoch nicht. Er sagt nichts, tut nichts. Tröstet mich nicht, nimmt mich nicht in den Arm. Er sagt nicht, dass alles gut wird oder dass er mir helfen wird. Er steht schließlich auf, ein undefinierbarer Blick ziert sein Gesicht. Er geht zum Fenster. Dann klopft es an der Tür. Ich reiße meinen Kopf hoch und starre zur Tür, dann zu Thomas. "Los, verschwinde! Beeil dich!", zische ich so leise es geht. Ohne weiter auf ihn zu achten renne ich zur Tür und öffne diese einen Spalt. "Was heulst du schon wieder??", fragt mich mein Vater sauer. Dann stößt er die Tür gewaltsam auf, wobei mir diese dadurch hart und schmerzhaft gegen die Nase schlägt. Ich taumle zurück und sehe panisch zum Fenster. Wenn Thomas noch da ist, sind wir beide tot. Doch er ist nicht zu sehen. Mein Vater schaut sich um und dreht sich zu mir. "War jemand bei dir?", fragt er mit drohendem Unterton. Ich schlucke laut und schüttle den Kopf, während ich verängstigt zu Boden sehe. Schon spüre ich seine Faust in meinem Magen und den stechenden Schmerz, der dadurch verursacht wird. "Lüg mich nicht an!", schreit er und hält mich fest, sodass ich mich nicht auf dem Boden zusammenkauern kann. "Sag mir die Wahrheit oder soll ich doch nochmal mit meinem Kumpel reden? Der würde dich kleine Schwuchtel gerne mal ficken", mein Vater grinst dreckig und ich schüttle panisch den Kopf, während sich neue Tränen den Weg nach unten bahnen. "Also, jetzt nochmal: War jemand bei dir? War das an der Tür vorher dein Freund?", ich schüttle abermals den Kopf. Mein Vater lacht bitter auf, dann spüre ich sein Knie, welches mit voller Wucht in meinem Schritt landet. Diesmal hält er mich nicht fest, sodass ich ungehindert auf dem Boden zusammensacken kann. Ich halte mit meiner Hand die schmerzende Stelle, während ich das Knallen der Tür höre. "Tut mir leid, aber lügen ist alles was ich gelernt habe", murmle ich zu mir selbst, wie ich es vorhin auch zu Thomas gesagt habe.

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944 Wörter (woah, jetzt gehts ja voll ab mit den Wörtern xD ... wieso bin ich so? °u°)

But nobody fixed him - NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt