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Es ist schon dunkel als ich von der Arbeit Heim komme. Mein Tag war furchtbar und ich will jetzt einfach nur noch meine Ruhe. Ich biege um die Ecke und muss schmunzeln, da ich einen schlafenden Tommy auf der Treppe vor meiner Tür vorfinde. Ich quetsche mich an ihm vorbei und schließe die Tür auf, wovon er wach wird. Vielleicht hat er auch garnicht richtig geschlafen, keine Ahnung. "Hey Newt!", Thomas springt auf und umarmt mich stürmisch. Ich erwidere die Umarmung verwirrt. Ich gehe ins Haus und ziehe meine Jacke und Schuhe aus. "Wie lange wartest du schon da? Und vorallem: Wieso?", Thomas kratzt sich verlegen am Kopf. "Ich wollte dich sehen." Ich muss unwillkürlich lächeln. "Okay, das hast du jetzt ... Aaalso ... bis morgen!", ich will die Tür zu machen, doch Thomas hält promt seinen Fuß dazwischen. Er verzieht sein Gesicht als die Tür, welche ich nicht mehr stoppen konnte, seinen Fuß zerquetscht. "Du kannst mich doch nicht einfach heimschicken, wenn ich so lange gewartet habe!", beschwert er sich hastig. Ich merke, dass ich ihn schon wieder hart gekorbt habe. "Ich bin müde und ich habe Hunger. Tut mir leid, wir sehen uns doch morgen wieder, Tommy", der Junge vor mir schüttelt sofort den Kopf. "Ich kann dir was zu Essen machen!", ich seufze und lasse ihn rein. Weggehen wird er sowieso nicht mehr. "Wie war dein Tag so?", fragt er, als wir in der Küche angekommen sind. Ich seufze müde. "Furchtbar", meine ich nur und lasse mich auf den Stuhl sinken. "Oh nein, was war denn?", Thomas klingt, als würde es ihn interessieren. Also WIRKLICH interessieren. Irgendwie ist das schon lustig, wenn man sich überlegt, dass ich ihm so unwichtig war, dass er mir nicht mal zurückgeschrieben hat und jetzt findet er es furchtbar, wenn ich nur einen schlechten Tag hatte. Und wartet wie ein Vergewaltiger vor meiner Tür. Ironie. "Wieso interessiert dich das?", frage ich ihn deshalb auch neugierig. "Weil ich dich mag", er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und lächelt mich warm an, sodass mir heiß wird. Ich würde ihn jetzt am Liebsten küssen. "Aha. Und wieso hast du mir dann nie zurückgeschrieben?", frage ich trotzdem ernst. Thomas seufzt verzweifelt. "Das wirst du mir nie verzeihen, oder?", er geht zum Kühlschrank und zieht somit auch seine Hand zurück. Ich zucke nur mit den Schultern. Dann folgt Stille, bis ich wieder anfange zu reden. "Naja, auf jeden Fall ist mein Chef einfach ein Arschloch", Thomas sieht mich mitleidig an. "Hey, du kannst ja auch bei mir einziehen! Dann können wir-", "Nein", sage ich prompt. Thomas schaut noch immer in den Kühlschrank. "Was willst du essen?", fragt er und ich zucke wieder mit den Schultern, was er jedoch nicht sieht, weshalb ich rede. "Keine Ahnung, ist mir eigentlich egal." Thomas schlägt den Kühlschrank zu. Er hat etwas in der Hand, aber ich kann nicht erkennen was. "Ich weiß was ich dir mache!"

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"Okay. Ja. Die Lasagne war wirklich lecker. Wie hast du das innerhalb eines dreiviertel Jahres gelernt?", gebe ich zu, als wir in mein Zimmer gehen. Thomas zuckt nur lachend mit den Schultern. "Tja." Ich ziehe mich direkt bis auf die Boxer aus. "Willst du hier schlafen?", frage ich gähnend, da es nicht so aussieht als ob er gehen wollte und es aber ebenfalls so aussieht als ob er sich auch nicht zu fragen traute. Thomas springt aufgeregt in meinem Zimmer umher. "Jaaa! Ich dachte schon du fragst nie-", plötzlich hört er auf zu springen und starrt meinen Arm an, als wäre er abgehackt. Ich folge seinem Blick und sehe die Schnitte an, welche ich mir selbst zugefügt habe. Als ich wieder hoch sehe steht Tommy direkt vor mir und nimmt meinen Arm in die Hand. Er starrt erst diesen weiter an, dann sieht er mich mit einem undeutbaren Blick an. Aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen er ist sauer. "Wieso machst du das?", fragt er stumpf. "Und seit wann?", ich muss mir ein Grinsen verkneifen, was ich jedoch nicht schaffe. "Was gibts da zu Grinsen??", schreit Thomas schon fast. Er schubst mich nach hinten, wo ich - zu SEINEM Glück - auf dem Bett lande. Ich rapple mich schnell wieder auf und schubse ihn genauso kräftig. Er taumelt einige Schritte zurück, knallt jedoch nirgendwo dagegen. "Erstens-", schreie ich genauso laut wie er vorher. "geht dich das garnichts an und zweitens hast du doch mein Tagebuch gelesen!" Der Brünette kommt auf mich zu und packt mich an meinem Handgelenk, welches keine Schnitte hat. "Da hast du nichts davon geschrieben!", er deutet auf meinen Arm. Ich runzle die Stirn. "Nicht? ... Oh, wahrscheinlich hast du es nur nicht kapiert, weil ich es nie direkt erwähnt habe", erkläre ich, was Thomas jedoch nicht zu beruhigen scheint. Der Dunkelhaarige lässt mein Handgelenk unvorsichtig los und dreht sich weg. Ich gehe einige Schritte vorwärts, damit ich vor ihm stehe. "Dann geh' doch! Jetzt magst du mich wahrscheinlich nicht mehr so sehr, oder? Weil ich nur ein emotionaler Krüppel bin, der sich RITZT!", schreie ich ihm ins Gesicht. Thomas schubst mich wieder stark nach hinten und ich knalle heftig gegen die Wand. Plötzlich kommen alle Erinnerungen an früher wieder hoch. Die ganzen Schläge und Beleidigungen meiner Eltern. Ich bekomme Panik und lasse mich an der Wand hinunter gleiten. Ich habe das Gefühl zu ertrinken, weshalb ich hastig tief ein- und ausatme, doch es wird nicht besser. Eher noch schlimmer. Ich hatte zwar noch nie eine Panikattacke, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerade eine habe. Ich merke, wie Thomas sich aufgeregt vor mich kniet. "Newt? Was ist los?", ich versuche ihn wegzuschubsen, zu viele böse Erinnerungen schwirren durch meinen Kopf. Er wird mich jetzt hassen. Schlagen. Mein Magen dreht sich und mir wird extrem heiß. Ich habe immer mehr das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Und plötzlich bekomme ich wirklich keine Luft mehr.

Thomas presst seine Lippen auf meine, weshalb ich nicht mehr panisch nach Luft schnappen kann. Anfangs will ich ihn noch wegdrücken, doch dann merke ich, wie sich mein Herzschlag normalisiert und ich mich beruhige. Ich weiß nicht wie er das schafft, aber es wird besser. "Ich habe irgendwo gehört, dass man eine Panikattacke stoppen kann, indem man die Luft anhält ... und als wir uns geküsst haben, hast du die Luft angehalten", sagt er als er sich von mir löst. Ich nicke nur und sehe ihn dankbar an. Dann werde ich wieder ernst und sogar etwas ängstlich. "Du kannst jetzt gehen", murmle ich leise. "Nein", sagt Thomas genauso leise wie ich. "Doch. Du hasst mich jetzt sowieso", behaupte ich. "Nein ... Ich liebe dich", flüstert er gegen meine Lippen. Ich habe garnicht gemerkt, dass er mir näher gekommen ist. Oder besser gesagt, wir uns, denn auch ich habe mich auf ihn zubewegt. Thomas' Lippen schweben kurz vor meinen, ich spüre seinen flachen Atem auf ihnen. Doch anscheinend traut er sich nicht den ersten Schritt zu machen, weshalb ich den letzten Abstand zwischen uns überbrücke und unsere Lippen zusammenbringe. Thomas erwidert den Kuss sanft und unsere Lippen bewegen sich synchron. Wir lächeln beide in den Kuss hinein. Ich drücke ihn nach einiger Zeit weg. "Ich liebe dich auch", murmle ich lächelnd gegen seine Lippen. "Sollen wir vielleicht ins Bett gehen? Hier ist es etwas ... unbequem", murmle ich und Thomas nickt sofort. Er zieht mich hoch und wir gehen zum Bett, wo Tommy mich sofort wieder küsst. Sein Kuss wir fordernder, er legt sich über mich, wobei er seine Arme links und rechts abstützt. Dann fängt er an mit seiner Hand über meine nackte Brust zu streichen. Inzwischen sind wir schon in einen intensiven Zungenkuss vertieft und Thomas' Hand fährt an meinem Körper immer weiter hinunter. Als er irgendwann am Saum meiner Boxer angelangt ist und daran zupft, drücke ich ihn weg. "Thomas ...", fange ich schweratmend an. "Mit 'Ins Bett gehen' meinte ich eigentlich schlafen gehen", der Dunkelhaarige sieht mich enttäuscht an und rollt sich von mir runter, was mich zum Lachen bringt. "Lach mich nicht aus!", ruft er trotzig und dreht sich von mir weg. Ich rutsche prompt an ihn, lege meine Arme von hinten um ihn und küsse seinen Hals sanft. Thomas dreht seinen Kopf nach hinten, woraufhin ich mich schnell von seinem Hals löse und stattdessen seine Lippen nehme. "Ich liebe dich", nuschle ich gegen seine Lippen. "Aber wir sind ja nicht mal zusammen", grinse ich. Thomas dreht sich in meinen Armen um. "Das können wir ändern. Willst du mit mir zusammen sein?", "Du musst erstmal mit Teresa Schluss machen", Tommy nickt sofort und nimmt sein Handy vom Nachttisch. "Ich schreib ihr", kurze Zeit später legt er sein Handy wieder weg. "Fertig. Also willst du jetzt mit mir zusammen sein?", fragt er hoffnungsvoll. Ich nicke. "Ja. Aber können wir es bitte trotzdem langsam angehen lassen?", Thomas nickt sofort lächelnd, dann wandelt sich sein Blick und er blickt mich entschuldigend an. "Tut mir leid wegen gerade, nur ... ich weiß auch nicht. Normalerweise wollen alle immer nur Sex mit mir", ich schüttle den Kopf und ziehe ihn näher an mich. "Ich nicht nur Sex. Ich liebe dich undzwar schon seit Ewigkeiten. Seit ich dich das erste mal gesehen habe."

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"Also hörst du auf dich zu schneiden?", Tommy sieht mich hoffnungsvoll an. "Bitte sag mir, du hörst auf dich zu schneiden", bittet er. Ich lächle ihn an und nicke, woraufhin er meine bereits fast verheilten Schnitte küsst. Ich sehe ihn verträumt an. Womit habe ich diesen Jungen nur verdient? "Aber-", ich küsse ihn kurz, als er zu mir hochschaut. "Depressionen sind scheiße, weshalb es nicht einfach ist mit sowas aufzuhören. Deshalb schimpf mich nicht, wenn ich es ab und zu noch mache, klar?", fordere ich streng, aber mit einem Lächeln. Thomas nickt sofort. "Natürlich, aber nur wenn du es mir jedes mal gleich beichtest, damit ich dich aufmuntern kann!", er küsst mich ebenfalls kurz, doch ich ziehe ihn zurück zu mir, als er sich lösen will und vertiefe unseren Kuss. Nach einiger Zeit drückt er mich allerdings weg und sieht mich ernst an. "Versprichst du es mir?", fragt er. "Mhhh, nein. Ich kann es dir nicht versprechen. Also mach dir Sorgen", ich grinse ihn an. "Aber du siehst es ja sowieso, wenn wir andere Dinge tun ... bei denen wir nackt sind", flüstere ich ihm ins Ohr und ich merke, wie er eine Gänsehaut bekommt. "So wie jetzt", ergänze ich und küsse seinen Hals. Dann ziehe ich mein Shirt aus. Danach seins und so geht es weiter, bis wir komplett nackt sind und uns überall berühren. Er hat so eine unglaubliche Wirkung auf mich, ich liebe ihn einfach. So etwas muss man wahre Liebe nennen.



Okay, das wars mit der Geschichte c:

Ich hoffe euch gefällt das happy End ^^

But nobody fixed him - NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt