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Nachdem ich die beiden versorgt habe, was recht viel Zeit in anspruch genommen habe, trage ich Lena in das Bad. Dort setze ich sie auf der geschlossenen Toilette ab und kramme in dem kleinen Spieglschrank über dem Waschbecken. Heraus holle ich eine Zahnbürste, Zahnpasta und ein Waschmittel raus. Ich lege alles in das Waschbecken und stelle kurz danach das Wasser an. Nach einem kurzen Test, ob das Wasser die richtige Temperatur für meinen kleinen Engel hat, gebe ich das Waschmittel rein.

Während die Wanne sich füllt, setze ich mich auf deren Rand und schaue meine kleine an.

,,Hattest du Spaß heute?", frage ich lächelnd um ihr die Wartezeit zu verkürzen.

Sofort strahlt sie mich an und fängt an vergnügt zu plappern. Sie erzählt mir in ganz genau welche Wolkenbilder sie gesehen hat und das sie mit Ruffy einen Fisch gefangen hat.

,,Stell dir vor Papa, er war ganz glitschig und nass.", quickt sie und hüpft herum.

,,So sind Fische nunmal.", kichere ich und schalte den Hahn ab, da die Wanne halbvoll ist.

Geschickt entkleide ich Lena und stopfe sie in die Wanne. Sofort fängt sie an mit dem Schaum zu spielen.

Während ich sie beobachte, wie sie so ausgelassen ist denke ich an ihre Mutter. Lena würde es besser gehen, wenn sie sie noch hätte. Ich kann ihre Mutter einfach nicht ersetzen, nicht mal im Ansatz. Egal was ich auch versuche, es wird nicht klappen. Das Problem ist nicht ihr jetziges Alter, nein es wird immer schwerer. Was wenn sie das erste Mal ihre Tage bekommt oder ihre Brüste anfangen zu wachsen? Ich bin doch ihr Vater, diese Themen kann ich nicht mit ihr besprechen. Dafür braucht sie den weiblichen Elternteil.

Mit einem leisen Seufzen, der in Lenas fröhlichem gequicke untergeht, fange ich an ihre Haare einzuschäumen und abzuspühlen. Danach folgt der Rest ihres Körpers. Zum Schluss hebe ich sie heraus und trockne sie ab, ziehe ihr ihren Schlüpfer und einen Schlafanzug an und setze sie wieder auf die Toilette. Nachdem ich das Wasser aus der Wanne gelassen habe, verteile ich etwas Zahnpaste auf ihrer Zahnbürste und reiche sie ihr.

,,Du kannst das doch sicher schon allein oder?", frage ich wieder immer lächelnd und gut gelaunt.

Meine Tochter muss ja nichts von dem mitbekommen was in mir vorgeht. Sie würde sich nur unnötige Gedanken machen über Dinge, die sie eh noch nicht verstehen und verarbeiten kann. Dafür ist sie zu jung, somit muss ich ihr ja keine Sorgen bereiten.

,,Naklar. Ich bin schon ganz groß.", kichert sie und fängt an zu putzen.

Noch einmal lächel ich sie an, dann fange ich an das Bad wieder zu trocknen, was durch ihre Spielerrei unterwasser steht. Als das geschafft ist, nehme ich die Bürste meiner Kleinem entgegen, wasche sie ab und verstaue sie und den Rest der Sachen die ich rausgehollt habe in dem Spiegelschrank.

,,Bereit schlafen zu gehen Schatz?"

,,Ja."

,,Gut."

Eine wirklich gute Eigenschaft von ihr ist, das sie keine Schwierigkeiten macht. Sie meckert nicht rum oder stellt mich in Frage. Ich hoffe das bleibt auch so.

Nachdem ich sie hochgehoben habe, trage ich sie in ihr Bett und lege sie ab. Mit einem lächeln decke ich sie zu und setze mich neben sie auf die Bettkante.

,,Was möchtest du heute meine kleine?"

,,Sing mir was vor Papa.", ruft sie vergnügt.

Ich streiche ihr über den Kopf, nehme meine Mütze vom Kopf und reiche sie ihr. Sofort lächelt sie und kuschelt sich daran. Danach fange ich an zu singen. Ihr Lieblingslied ist und bleibt funkel funkel kleiner Stern. Egal was mit ihr ist, ob sie krank ist oder einfach schlecht drauf, bei diesem Lied schläft sie immer ein. Manchesmal frage ich mich ob es nur daran liegt oder ob sie meine Stimme vielleicht beruhigt. Es ist mir jedoch egal, solange ich sie zum schlafen bringen kann ist mir alles recht. Selbst wenn ich irgendwelche Kunststücke machen müsste.

Gegen Ende der zweiten Strophe schläft sie friedlich.

Grinsend stehe ich auf und gehe vorsichtig raus um sie nicht zu wecken. Nachdem ich draußen bin, schliesse ich die Tür und laufe zu meinem Zimmer. Davor bleibe ich jedoch stehen und sehe sie an.

Ob ich nocheinmal rausgehen sollte?

Die Entscheidung fällt mir nicht schwer. Fast wie von selbst laufe ich durch das Schiff raus aufs Deck. Es dauert nicht lange, bis ich auf dem Steg vor meinem Schiff stehe. Nach einem kurzen Blick in alle Richtungen, laufe ich gemütlich in die Stadt und sehe mich noch einmal genau um. Mittlerweile ist es dunkle Nacht. Nur aus ein paar Fenstern fällt Licht raus auf die Straße, über die ich gehe.

,,Wir sehen uns heute aber wirklich oft.", raunt mir Shanks von hinten ins Ohr und legt wieder einen Arm um mich.

Meine Wangen verfärben sich leicht rot und meine Nackenhaare stellen sich auf.

,,Ja so ist es wohl.", sage ich möglichst mit ruhiger Stimme.

Mein Herz klopft wild, fast so als wollte es aus meiner Brust springen.

,,Du wirkst immer so traurig. Liegt das noch immer daran das du deine Freundin nicht vergessen kannst?"

,,Frau und ja. Ich vermisse sie noch immer sehr."

Warum vertraue ich es ihm an? Was ist nur in mich gefahren?

,,Verzeih. Wie kann ich dich aufmuntern? Warte mir fällt da etwas ein.", während er es sagt, breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er nimmt seinen Arm von mir, nur um meine Hand zu packen und mich mit sich zu ziehen. Verwirrt folge ich ihm.

Was hat er den vor? Entführen, fällt schon einmal raus. Ich meine ja nur, wer würde so jemanden entführen? Unmöglich, doch was will er sonst?

Mein Herz klopft immer schneller.

Was ist überhaupt mit mir los? Shanks ist ein Mann. Ich ebenfalls. Warum macht mein Herz solche Sprünge wenn ich ihn sehe? Warum prickelt jede Stelle meines Körpers an der er mich angefasst hat und warum vergesse ich für einen Moment meinen Verlust, wenn ich in seine Augen sehe?

Wir kommen erstaunlich schnell bei seinem Schiff an. Er bringt mich nach oben, wo seine Manschaft auf dem Deck sitzt und uns anschaut.

,,Ach das ist der Kerl auf den du den ganzen Abend gewartet hast?", ruft einer aus seiner Bande lachend und die anderen stimmen mit ein.

Er hat auf mich gewartet? Warum das den?

,,Er schaut wirklich ziemlich traurig.", meint sein Vize. Ich glaube Ben war sein Name.

,,Wir sollten das ändern. Was meimt ihr?"

Seine Bande gröllt herum und einer drückt mir ein Glas in die Hand.

Wollen die etwa mit mir feiern? Sie kennen mich doch gar nicht, außerdem was bringt es ihnen mich aufzumuntern.

,,Jetzt schau nicht so ernst Trafalgar Law. Ich erwarte mehr Lebensfreude von einem Rookie und jetzigem Samurai der Meere.", lacht Shanks, während er mir in die Wange pickt.

Da er mich wieder berührt, werde ich rot und stelle für mich fest, dass ich es hasse mich wie ein verliebtes Mädel zu verhalten.

,,Ich habe Lebensfreude.", grummel ich.

Shanks packt mich und zieht mich an sich heran. Er schaut mir tief in die Augen und kommt immer näher. Als seine Lippen auf meinr Treffen, rutscht mir das Glas aus der Hand und fällt auf den Boden, wo es zerspringt.

Der Rothaare lässt von mir und schaut mich grinsend an.

,,Nana nicht randalieren kleiner Samurai."

Gerade als ich etwas erwiedern will, höre ich einen lauten und schrillen Mädchenschrei. Shanks sowie seine Bande können nichts damit anfangen, doch ich schon. Ich weis genau von wem er kommt.

Sofort renne ich los. Nur noch am rande mit das Shanks sowie sein Vize mir folgen. Alles an das ich denke ist, warum meine Tochter schreit.

Meine HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt