Glücklicherweise brauch Ruffy länger als gedacht um den Ball zu finden, so bleibt mir wenigstens etwas Zeit für mich. Ich lege meinen Kopf auf Shanks Brust und lasse mir von ihm über den Rücken streicheln.
,,Ich entschuldige mich für ihn. Er ist so unglaublich dämlich.", seufze ich und schaue Shanks direkt in die Augen.
Sanft schaut er zurück.
,,Ist schon in Ordnung. Wir kennen ihn."
,,Wirklich?"
,,Ja wir sind alte Freunde. Von mir hat er seinen Strohhut."
Ich nicke bloß.
Na toll. Sie sind Freunde. Und schon wieder habe ich mich unbeliebt gemacht. Sowas passiert auch nur mir.
,,Schau doch nicht immer so ernst Law.", rügt er mich und streicht mir mit einem leichten Lächeln durchs Haar.
,,Ich schaue nicht ernst, ich denke nach."
,,Dann hör auf zu denken. Man lebt nur einmal und du verpasst dein ganzes Leben wenn du nur am denken bist.", antwortet Shanks und hört sich dabei genauso an wie meine Frau.
Die selben Worte hat auch Nina verwendet. Immer wieder hat sie es mir gesagt. Ich soll nicht so viel denken, soll meinen Kopf nicht immer in einem Buch haben, sonder lieber Spaß haben.
,,Habe ich etwas falsche gesagt?"
Ich beisse mir auf die Lippe und wende meinen Blick gen Boden.
,,Hey Law. Was hast du?"
Shanks will mir seine Hand auf die Wange legen, doch ich gehe einen Schritt zurück.
,,Ich muss weg. Es... es tut mir leid.", stottere ich und drehe mich weg, lasse meinen Room entstehen und verlasse das Schiff.
Auf dem Steg angekommen, renne ich los. Fliehe vor Shanks. Vor meiner Vergangenheit. Vor mir selbst. All das halte ich nicht mehr aus. Die Verzweiflung die ich spüre, immer wenn ich an Nina denke. Die Schuldgefühle, die ich Lena gegenüber habe. Dieses Gefühl der Geborgenheit das mir Shanks gibt.
Obwohl ich meine Bande und meine Tochter habe, fühle ich mich bei ihm zuhause. Meine Gedanken kreisen nur noch um ihn. Alles rückt in den Hintergrund nur um ihm Platz zu machen, sogar meine Tochter habe ich einfach vergessen und das darf nicht passieren. Mein Leben muss ich für meine Kleine opfern. Das bin ich ihrer Mutter schuldig.
Während ich renne, spüre ich eine Wärme in meinem Gesicht, die ich schon so lange nicht mehr gespürt habe. Tränen. Seit so langer Zeit, habe ich sie unterdrückt. Meine Gefühle versteckt. Die Verbitterung in mich reingefressen und jetzt kommt ein Mann und holt all das an die Oberfläche. Bringt mich zum weinen. Bringt mich dazu zu vergessen, doch ich habe es nicht verdient glücklich zu sein. Nina zu vergessen. Nur wegen meiner Unfähigkeit ihr zu helfen, liegt sie unter der Erde. Ihrem ewigen Schlaf verfallen.
,,Traffy ich hab ihm gefun.... Was ist den mit dir?"
Ruffy springt von einem Hausdach und landet vor mir. Gerade noch kann ich bremsen.
,,Hey Traffy. Geht es dir nicht gut?"
,,Halt dein Maul Ruffy!", schreie ich ihn an und hole aus.
In meiner Wut über mich selbst, schlage ich ihm mit Kraft ins Gesicht. Sein Kopf schnellt zur Seite, dann wandert seine Hand zu seiner Wange und er blickt mich schlussendlich an.
,,Traffy?", haucht er mir heiser entgegen und blickt ungläubig.
Ich schaue zu meiner Hand herunter, die zur Faust geballt ist.
Was tue ich hier? Ruffy kann doch wohl am wenigsten für meine Situation. Warum schlage ich ihn?
,,Ruffy... Bitte... Verzeih.", stolpere ich über die Worte und schaue ihn an.
Verzweiflung bricht über mich hinein wie eine Welle. Immer tiefer zieht sie mich nach unten, doch was erwartet mich auf dem Grund?
,,Es tut mir so leid."
Ohne Ruffy ins Gesicht zu schauen, renne ich los, komme jedoch nur einen Schritt. Er hält mich an der Hand fest.
,,Lass los Ruffy.", schreie ich drehe mich ruckartig zu ihm um.
Ich Augenwinkel kann ich etwas erkennen, bin jedoch zu aufgewühlt um es zu erkennen.
,,Nein. Sag mir was los ist. Traffy ich mach mir sorgen."
Zu viel ist zu viel!
Alle klingen wie sie. Sagen diese Worte, die auch Nina immer verwendet hat. Warum muss mich alles nur an sie erinnern? Warum muss mein Leben nur die Hölle sein?
Ruffy ist gerade der Stein, der an meinem Fuß befestigt ist und mich noch schneller in die Tiefe zu ziehen.
All das ist zu viel. Viel zu viel. Die Gefühle, die mich innerlich zerfressen. Shanks. Ruffy.
Mir wird klar, dass sie es nicht verschlimmern, sondern mir einfach nur zeigen wie kaputt ich bereits bin, durch all die Einsamkeit. Durch die Schuld. Die Angst. Die Hilflosigkeit.
Obwohl Ruffy nichts dafür kann. Obwohl ich weis, dass es falsch ist. Das es mehr als falsch ist, begehe ich trotzdem diesen Fehler, der mich wohl noch tiefer, wenn nicht gar auf den Grund des Meeres ziehen wird.
,,Room."
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Meine Hölle
RandomLaw hat schwer mit seiner Vergangenheit zu schaffen. Er versucht seine Tochter stehts zu beschützen, wird es ihm jedoch gelingen? Welchen Schicksalsschlägen muss er sich stellen und wird er je wieder jemaden bekommen, mit dem er frei reden kann? Dem...