Kapitel 6

74 2 4
                                    

„Wir suchen jetzt schon ewig", murmelte Distelpfote. Sie, Löwenpfote, Häherpfote, Brommbeerkralle, Aschenpelz, Eichhornschweif und Schattenpfote waren auf der Suche nach Mausefell. „Wartet, ich glaube, ich rieche was", miaute Häherpfote und lief schneller. Ich kenne diese Richtung. Schattenpfote lief ungewollt langsamer. „Was ist?", fragte Löwenpfote, der, ohne das es Schattenpfote gemerkt hatte, neben ihr lief. „Wir laufen zu einem Zweibeinerort. Dort leben Hunde." Die Kratzer an ihrem Rücken machten sich bemerkbar. Nicht die Kratzer, die Löwenpfote ihr zugefügt hatte, sondern die, die sie schon vorher hatte, die Hundekratzer. „Das müssen wir den Anderen sagen", miaute Löwenpfote und lief schneller. Auch Schattenpfote wurde schneller. Sie wurde schneller als Löwenpfote und kam irgendwann bei Eichhornschweif an. „Wir müssen aufpassen, hier in der Nähe liegt ein Zweibeinerort mit Hunden", sagte Schattenpfote. Häherpfote wurde langsamer. „Das ist nicht gut", murmelte er. „Was denn?", fragte Schattenpfote. Sie sah hoch. Der Zweibeinerort. Hier wurde sie vom Hund angegriffen. „Sie ist da drinn. Bei den Hunden. Ich weiß aber nicht, ob sie noch lebt oder nicht." „Das muss Feuerstern erfahren", sagte Eichhornschweif und drehte um. Schnell folgten die anderen. Im Lager angekommen, berichteten Brommbeerkralle und Eichhornschweif Feuerstern. Die Schüler gingen in ihren Bau. Die Sonne ging unter und ein paar Blätter fielen zu Boden, bald war Blattfall. „Habt ihr sie gefunden?", fragte Honigpfote und sprang auf. „Ja in gewisser Weise. Wir wissen, wo sie ist. Sie ist bei Hunden bei dem Zweibeinerort", murmelte Löwenpfote. „Oh", sagte sie und senkte den Kopf. Alle Schüler machten es sich gemütlich. Schattenpfote war noch ein bisschen ängstlich, da Erinnerungen bei dem Zweibeinerort hoch gekommen waren, doch sie beruhigte sich. Ihr tat es gut, dass Honigpfote und Löwenpfote neben ihr lagen. Sie war froh, dass es ihnen gut ging. Sie blickte hoch, da sie etwas gehört hatte, es war aber nur der Wind gewesen. Sie sah zu Löwenpfote. Seine Flanke hob und senkte sich regelmäßig, er schien zu schlafen. Sie hatte bestimmte Gefühle zu ihm, die sie nicht kannte, obwohl er sie angegriffen hatte. Das war zur Verteidigung gewesen. Er wollte seine Schwester beschützen. Er ist ein guter Kater und ich bin froh, ihn zu kennen. Sie legte sich wieder hin und dann schlief sie auch ein.
Ein Blick und sie wusste, dass sie wieder im Wald der Finsternis war. „Hallo Schattenpfote", begrüßte sie Habichtfrost. „Oh, Hallo", gab sie zurück, sie hatte ihn gar nicht bemerkt. „Ich sollte hier auf dich warten und dich zu einem neuen Trainigsplatz bringen." Er stand auf und ging voran. Schnell folgte Schattenpfote. Bei einer Höhle machte er halt. „Dort wird Braunstern und Tigerstern auf dich warten." Langsam lief sie hinein. Es war sehr dunkel. Doch nach einer Weile gewöhnte sie sich an die Dunkelheit. Sie kam in die Mitte der Höhle. Dort standen zwei Katzen. „Da bist du ja", sagte eine Katze und drehte sich zu ihr, es war Braunstern, „Heute ist ein besonderes Training. Wir üben dein Gehör. Wenn du gut kämpfen willst, kannst du dich nicht nur auf deine Augen verlassen. Wenn du zum Beispiel in der Nacht kämpfst oder, was wir nicht hoffen, dass du erblindest, so wie ich." „Nun gut, genug mit dem Gelaber, wir haben nicht ewig Zeit. Schattenpfote, greif mich an", unterbrach ihn Tigerstern. Schattenpfote dachte an das Training mit Feuerstern. Sie kam auf ihn zu und rutschte schnell unter seinen Beinen durch. Sie krallte sich in sein Bein und biss hinein. Er schüttelte sie ab und verpasste ihr einen Schlag. Blut schoss aus ihrem Ohr. Obwohl sie träumte, tat der Kratzer enorm weh. Sie kämpfte noch eine Weile mit Tigerstern, doch dann musste sie gehen. Sie wusste, dass gleich der Tag heranbrach.
„Aufstehen", sagte Löwenpfote und stuppste sie solange an, bis sie aufwachte. „Ich wache anscheinend nie von selbst auf", murmelte sie und stand auf. „Feuerstern hat gesagt, wir können heute zusammen trainieren", sagte er und lief mit ihr zu dem nicht mehr so großen Frischbeutehaufen. „Bei Blattfall ist der Frischbeutehaufen immer so klein. Die Tiere werden einfach weniger." Sie teilten sich zusammen eine Amsel und dann ging auch schon das Training los.
„Feuerstern, wer geht denn eigentlich alles mit zur großen Versammlung?", fragte Löwenpfote auf dem Weg zurück ins Lager. „Ich werde natürlich Blattsee und Häherpfote mitnehmen. Dann noch Aschenpelz, dich, Graustreif, Sandsturm, Honigpfote und noch Schattenpfote." „Und Distelpfote?", hakte er nach. „Ich möchte sie lieber im Lager lassen, sie muss sich noch erholen." „Aber sie wird wütend sein, da Schattenpfote mitkommt und sie nicht." Feuerstern zuckte nur mit den Achseln.

Warrior Cats - Schattenpfotes Gabe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt