Kapitel 10

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Ich stehe vorm Herd und brate mir gerade zwei Spiegeleier, einer der wenigen Sachen die ich "kochen" kann. Ich bin froh dass meine Eltern nicht zuhause sind, sonst hätten sie mir für das Schwänzen wahrscheinlich den Kopf abgerissen.

Ich würze meine Spiegeleier noch mit ein bisschen Pfeffer, Salz und Oregano und schon ist mein Essen fertig.
Ich schaue auf mein Handy und sehe dass ich eine Nachricht von einer unbekannten Nummer habe.

Nick ist hier im Whyte Wyrms. Ihm scheint es gut zu gehen.
- Evangeline

Ich schätze es sehr dass sie mir das schreibt, mir fällt eine kleine Last vom Herzen jetzt wo ich weiß dass bei Nick soweit alles in Ordnung ist. Naja, er könnte vielleicht etwas seelische Unterstüzung gebrauchen.. Die bekommt er von seinen ebenfalls trauernden Freunden wohl eher weniger. Ich beschließe nach dem Essen zum Whyte Wyrms zu fahren.

...

In der Hoffnung ihn nicht verpasst zu haben steige ich von meiner Maschine die ich hinter der Kneipe geparkt habe und laufe Richtung Eingang. Ich habe Angst von ihm abgewiesen, vielleicht freut er sich garnicht darüber dass ich komme. Er hat mir heute ja nichtmal auf meine Nachricht geantwortet und ich bin mir sicher dass er sie gelesen hat.. Und wer weiß wie der Rest der Serpents reagiert wenn ich auftauche, Ich bin immer noch eine Northsiderin und eine von uns hat Fangs ermordet.

Ich spiele mit dem Gedanken einfach wieder umzudrehen und einfach weiterhin zuhause darauf zu warten ob Nick nicht vielleicht von alleine auf mein Angebot eingeht. Aber dann muss ich an Evangeline denken, sie ist auch hier und sie hat sich ohne mit der Wimper zu zucken auf den Weg gemacht um Sweet Pea zu suchen. Ich kenne Nick zwar noch garnicht so gut, aber wenn ich jetzt nicht für ihn da bin dann wird das in Zukunft auch nicht funktionieren.

Vor dem Eingang sehe ich Nick, wie er an der Wand lehnt und sich eine Zigarette anzündet. Ich nehme meinen Mut zusammen und gehe auf ihn zu.
"Hey.." Ich lehne mich neben in an die Hauswand und hoffe darauf dass diese Situation nicht noch peinlicher wird, ich bin eine echte Niete was Aufmunterung und Sentimentalität betrifft.
Er nimmt einen weiteren Zug bevor er mir antwortet.
"Was machst du hier?"
"Ich wollte nur mal sehen wie es dir geht."
"Wie soll's mir schon gehen." Lacht er leicht ironisch. Auch wenn er momentan einfach nur Müde und kaputt aussieht, spürt man deutlich dass in ihm seine Wut tobt, aussichtslos sie ohne Gewalt los zu werden. Ich merke selbst das reden da nicht viel bringt.
Ich rutsche an der Hauswand runter und setze mich auf den kalten Boden. Es vergeht ein Moment bis er sich zu mir niederlässt. Er löscht seine Zigarette auf dem Asphalt und lässt sie dann einfach liegen. Wenn ich das Pflaster genauer betrachte entdecke ich einige Zigaretten Stummel. Der ganze Dreck hier herum ist mir nie wirklich aufgefallen.
"Seit wann rauchst du? Wenn ich fragen darf."
"Nur in Stresssituationen, normalerweise nicht. Das hilft mir einfach beim runterkommen."
"Verstehe.. weißt du was auch ganz gut gegen Kummer hilft? Ein Milchshake bei Pop's. Ich würde auch einen ausgeben." Ich stupse ihn leicht mit meinem Ellbogen an in d er Hoffnung dass er auf das Angebot eingeht.
"Mir ist gerade mehr so nach Alkohol.." antwortet er trocken.
"Okay, wir können auch hier was trinken. Vielleicht haben Blondi.. Ähm Evangeline und SP ja auch Lust." Ich schaue ihm erwartungsvoll in die Augen, die einfach nur emotionslos auf den Boden starren.
"Ist ja echt nett von dir dass du für mich da sein willst, aber ich weiß echt nicht was das bringen soll. Ich kann mit meinen Problemen besser umgehen wenn ich meine Ruhe habe. Tut mir leid dass du um sonst gekommen bist.. auch wenn ich dich nicht darum gebeten habe."
Autsch.. Das wovor ich die meiste Angst hatte ist geschehen. Er hat mich zurückgewiesen obwohl ich nur helfen wollte. Meine Augen werden feucht, ich versuche es schnell weg zu blinzeln.
"Verstehe, dann sollte ich jetzt wohl mal lieber gehen." Es ist nicht einmal gelogen dass ich ihn verstehe. Ich hätte an seiner Stelle auch lieber meinen Ruhe statt irgendjemandem neben mir der mich Volltextet. Das Verletzende ist nur dass ich dachte ich wäre nicht nur irgendjemand.

Ich stehe auf und gehe ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich habe ein schlechtes Gewissen ihn jetzt alleine zulassen, aber er wollte es so.

...

Wieder zuhause angekommen hole ich mir eine Packung Eis aus der Kühltruhe und mache meine Hausaufgaben. Während dessen sitze ich auf der Couch und lasse neben bei Netflix laufen. Irgendwie werden meine Hausaufgaben bei diesen ganzen Aktivitäten vernachlässigt. Aber am meisten von meinen Gedanken. Ich weiß selbst dass ich mir unnötige Gedanken um das ganze mache. Er wollte alleine sein, dass ist was ganz normales. Ich Frage mich nur wie wir uns morgen in der Schule verhalten werden.

Ich schiebe diese ganzen Gedanken bei Seite und begebe mich an die Biohausaufgaben. Wo wir gerade beim Thema Bio sind... Ich sollte Reggie schreiben. Ich Frage ihn nur schnell wie es ihm geht, Schuldgefühle können echt übel sein.

Riverdale again (Nick Robinson × OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt