Kapitel 25

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Wortlos ziehe ich mir den Hoody über und merke, dass ich da mindestens drei mal reinpasse! Aber ich grinse und schließe meine Augen. So hab ich wenigstens eine art kuschelhöhle ganz für mich allein! Ich rutsche bis an den hinteren Teil des Bettes und lehne mich an die Wand. Dann ziehe ich das graue Oberteil so, dass ich meine Beine darunter verstecken kann. "Der gefällt dir ja richtig gut!" höre ich eine amüsierte Stimme und ich sehe zu Jack, der sich zumindestens schonmal die hose angezogen hat! Stumm nicke ich und verschanze mich wieder darin. Doch da fällt mir was ein und ich hebe wieder meinen Kopf. "Als ich bei dir war, hab ich BEN's Blutbeutel ausgewechselt und den leeren auf den Metallschrank gelegt!" Überrascht zieht er sich den Hoody über und sieht mich dann an. "Du kannst sowas?" Ich nicke. "War ja oft genug in Krankenhäusern..." murmle ich und jack setzt sich neben mich. Vorsichtig legt er seinen rechten Arm um mich und ich lasse es zu. Ich lehne mich sogar ein wenig an ihn und genieße die Sicherheit, die er mir vermittelt. "Wieso warst du denn so oft in Krankenhäusern?" fragt er und ich sehe zu ihm hoch. "Ich hatte operationen..." antwort ich nur. Doch er scheint mit dieser nicht ganz zufrieden zu sein. "Und welche operationen? Wieso?" hakt er nach und ich seufze. Dann ziehe ich die Ärmel des Hoody's zurück und zeige ihm meine Handgelenke. Auf der rechten seite sind sechs kreuzförmige narben auf der oberseite und links vier. Jack hebt seine Hand und streicht vorsichtig über sie. "Meine Elle und Speiche sind unterschiedlich lang. Ausserdem ist der Winkel meiner Elle zu steil und deswegen bekomme ich dauernd entzündungen rein. Die Ärzte wollten aber nur die Symptome beseitigen. Das heißt insgesamt drei Athroskopien, mit dem selben ergebniss. Null. Nada. Niente. Sie wollten mir die Knochen nicht kürzen, die die eigentliche Ursache ist. Ich war bei insgesamt sieben Ärzten. Alle wussten was die Ursache ist. Nur will sie keiner beseitigen. Deswegen die erfahrung mit Krankenhäusern..." ende ich den Vortrag und starre nun gedankenverloren auf meine Handgelenke. Jack legt seine Arme um mich und drückt mich fest an sich. "Dass du so viel scheiße erlebt hast..." murmelt er und ich sehe ihn verwirrt an. "Das war nichts..." entgegne ich und setze mich wieder auf. Dann krabble ich in dem viel zu großen Hoody auf den verdutzt dreinblickenden Jack. Ich parke mich auf seinem Schoß und lehne mich seitlich an seinen Oberkörper. "S-Sera?" Wortlos kuschle ich mich an ihn und schließe die Augen. Seufzend legt er seine Arme um mich und ich lächle kurz. Die wärme, die nun von allen seiten auf mich einwirkt ist beruhigend. Plötzlich legt er sich auf die Seite und ich reisse meine Augen erschrocken auf! "Jack?!" kreische ich schon fast überrascht und wir liegen nun in Löffelchenstellung auf dem Bett, der große Kerl hinter mir und seine Arme um meinen Bauch geschlungen. "So lässt es sich besser schlafen!" flüstert er und zieht die Decke über uns. "Hättest auch was sagen können..." brumme ich, kuschle mich aber an ihn heran. "Dann wärs nur halb so lustig gewesen!" kichert er und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. Ich sage nichts, sondern ziehe meine Beine ein wenig an und lege meine Hand auf seine. "Ich liebe dich Sera..." flüstert er und ich drehe meinen Kopf, um ihn an zu sehen. Ich strecke mich und hauche ihm einen Kuss auf seinen Hals. "Ich dich auch! Und jetzt gute Nacht..." flüstere ich lächelnd und lege mich gemütlich hin. Er gibt mir wieder einen Kuss auf meinen Kopf. "Gute nacht..." sagt er ebenso leise und drückt mich noch ein wenig näher an sich.

Ich werde dadurch geweckt, dass sich jemand bewegt und automatisch hebe ich meinen Kopf. Die Augen sind halb offen und ich eigentlich noch im tiefschlaf. Sanft werde ich wieder in in die Matratze gedrückt. "Schlaf weiter..." flüstert Jack und ich nicke verschlafen. Meine Augen mache ich wieder zu und ich kuschle mich in die Decke. Ich spüre etwas weiches an meiner Wange und bemerke, dass es seine Lippen sind und lächle. Ich höre gerade noch, wie er aus dem Zimmer geht und die Türe dann leise schließt. Dann schlafe ich wieder ein.

Die nächste sache, die ich bewusst wahrnehme ist der schein der Sonne, der in das Zimmer strahlt. Langsam öffne ich meine Augen und gähne erst ein mal. Dann schwinge ich meine Beine über die Bettkante und bleibe erst einmal müde dort sitzen. Genüßlich strecke ich mich und stehe dann auf. Ohne Socken und immer noch verschlafen tapse ich zur Zimmertüre und öffne sie. Ich gehe auf den Gang und schließe die Tür wieder. Schlaftrunken mache ich mich auf dem Weg zur Treppe. Von außen könnte man meinen ich würde noch schlafen oder ich wäre eine lebende tote! Dass sich Jeff zu mir gesellt bemerke ich gar nich, so einen Tunnelblick habe ich im moment. "Da is ja jemand morgens GAR nicht zu gebrauchen!" witzelt er und ich drehe langsam meinen Kopf. Ein etwas... angsterfüllter Ausdruck steigt in seine Augen und er zuckt zusammen. "Ich halt ja schon meine klappe!" meint er beschwichtigend und ich nicke nur. Der übergroße Hoody von Jack hilft mir nicht wirklich dabei, wach zu werden. Denn er ist warm und riecht nach ihm. Da sind wir schon an der Treppe angekommen und ein wenig ratlos stehe ich mit halb offenen Augen davor. Jeff hat schon eine Stufe genommen, als er sich zu mir umdreht und mich erst fragend ansieht. Dann verdreht er seine Augen, bevor er sich mit dem Rücken vor mich stellt. "Na komm schon... Oder du wirst hier auf der Treppe verhungern!" meint er und wortlos lege ich mich auf seinen Rücken. Seine Hände nehmen meine Oberschenkel und ich schlinge meine Arme um seinen Hals. "Oh man... EJ wird mich umbringen wenn er das sieht!" brummt er und trägt mich die Treppe hinunter. Ich lege meinen kopf auf seine Schulter und schließe meine Augen. Als wir unten angekommen sind trägt er mich noch in die Küche, wo er abrupt stehen bleibt und dann noch zusätzlich ein paar schritte zurück macht!

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