Kapitel 11

573 28 0
                                    

Jack geht schweigend weiter und ich muss mir auf die innenseite meiner Backe beissen, um ein lachen zu verhindern! Endlich sind wir an seinem Zimmer angekommen, denn dort ist noch meine Tasche gelagert die ich stehen hab lassen müssen als ich... etwas überstürzt den Raum verlassen habe! Kurz bevor wir hineingehen können hören wir eine Tür aufgehen und ich sehe Toby und Clockwork aus dem Zimmer kommen. "Schön auch mal die Gesichter zu den Geräuschen sehen zu können!" begrüße ich sie lächelnd und beide erstarren, bevor sie sich zu mir umdrehen. Ich hebe freundlich meine Hand. "Hey! Ich bin Sera und die neue Null Negativ!" stelle ich mich kurz vor und ich kann sehen, wie das braunhaarige Mädchen dunkelrot anläuft. "W-Waren wir so laut...?" Ich grinse als ich an die Geräuschkulisse denken muss. "Als wärt ihr direkt neben uns gewesen. OHNE Wand!" sage ich und bekomme von Jack dann plötzlich die Tasche hingehalten. Ich nicke ihm zu und nehme sie dankend entgegen. Kurz zieht sie mich Gewichtstechnisch runter und ich mustere sie überrascht. "So schwer hatte ich sie gar nich in erinnerung!" murmle ich, zucke dann aber mit den Schultern und sehe dann wieder zu den beiden, die mich beobachtet haben. "Ich verabschiede mich mal. Aber ich muss zugeben so ein... interessantes und energiegeladenes Begrüßungskomitee hatte ich noch nie!" zwinkernd drehe ich mich um, um Jack zu folgen. Dieser ist schon mal voraus gegangen und ich schleppe die Tasche hinter mir her. "Aber jetz mal ernsthaft! Hast du da noch was in die Tasche gepackt oder wieso ist die plötzlich so schwer?!" murre ich und er bleibt stehen. "Dann gib her wenn du dich nur beschwerst!" meint er und ich sehe ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. "Nein danke! Ausserdem habe ich mich nicht beschwert sondern dir eine Frage gestellt!" antworte ich und stelle die Tasche kurz ab, um meinen armen Händen ein wenig Pause zu gönnen. Er seufzt auf und sieht mich von oben an. "Ja... Ich habe dir noch etwas zusätzliches eingepackt. Aber das tut jetzt nichts zu sache!" winkt er ab und ich verschränke die Arme. "Und wie das was zur sache tut! Was hast du denn noch rein getan?" Wortlos nimmt er die Tasche, dreht sich um und geht weiter. "Jack!" rufe ich und schließe schnell wieder zu ihm auf. "Was. Hast. Du. Da. Noch. Reingetan!?" frage ich, bekomme aber keine antwort. "Wenn du es mir nich sagst werde ich auf deinen Rücken springen und du musst mich tragen!" maule ich wie ein kleines Kind. Aber er bleibt immer noch still. Na gut... wer nicht hören will muss fühlen! Ich gehe hinter hin, nehme meine gesamte sprungkraft zusammen und hüpfe auf seinen Rücken! Meine Arme lege ich um seinen Hals und meine Beine schlinge ich um seinen Bauch, sodass ich einigermaßen einen halt habe. "He! Was soll das?" fragt er überrascht, dreht seinen Kopf zu mir und bleibt stehen. "Ich hab dich gewarnt! Aber du hast nicht gehört! Also musst du mich jetz tragen!" sage ich ernst und er seufzt genervt auf. Dann schüttelt er den Kopf. "Du bist unglaublich..." murrt er und geht dann weiter. Ich lehne mich an seinen Rücken und lege meinen Kopf auf seine Schulter. "Wahnsinnig... Ich bin wahnsinnig. Das is n unterschied!" flüstere ich und er bleibt nach kurzer zeit vor einer Tür stehen.

Er macht die Tür auf und ich sehe mich neugierig um. In der rechten hinteren Ecke steht ein frisch bezogenes Bett. Links ein Kleiderschrank und rechts in der vorderen Ecke steht ein schreibtisch. Eine weitere Tür geht links vom Kleiderschrank ab und ich vermute, dass es dort in das Bad geht. "Es sieht zwar jetz noch n bischen kahl aus, aber es sollte besser sein wenn du es eingerichtet hast!" meint Jack und ich rutsche langsam von seinem Rücken. Er geht neben das Bett und stellt dort die Tasche ab. "Ich bin in meinem Zimmer wenn was is!" sagt er und geht an mir vorbei zur Tür. "Danke Jack...!" erwiedere ich und lächle ihn an, bevor er nickend die Tür zu macht und mich allein lässt. Ich gehe zu den beiden Fenstern, die gegenüber der Tür sind und sehe raus. "Wie überall beschrieben wird..." murmle ich und erblicke einen Wald, der in der Mittagssonne da liegt. Vögel fliegen hin und her. Ihre Töne kommen durch die Fenster und mein Gesichtsausdruch wird blank. Eine weile bleibe ich am Fenster stehen, doch dann reisse ich mich von dem Anblick weg und sehe meine Tasche. "Also was hast du da eingepackt...?" frage ich mich laut und knie mich vor sie. Mit einem Ruck mache ich sie auf und staune nicht schlecht! "Medizinbücher?" Nach und nach hole ich insgesamt sieben Bücher über Anatomie und Krankheiten heraus und sehe mir das Cover immer genau an. Verdutzt blicke ich auf den Stapel und setze mich vor ihn. Dann schüttle ich den Kopf und fange an, alles andere aus meiner Tasche heraus zu räumen was ich sonst so habe. Meine Kleidung hänge ich in den Schrank, Meine Bücher stapele ich und schiebe sie an die Wand. Mein Zeichenzeug lege ich auf den schreibtisch und den rest verteile ich überall. Nickend sehe ich mich um. "Bis auf die regale passt alles!" sage ich und gehe dann aus dem Zimmer. Auf dem Weg in das Erdgeschoss läuft mir niemand über den Weg und ich nehme diesen Fakt wohlwollend zur Kenntnis. An der Treppe bleibe ich kurz stehen, als ich mehrere Stimmen von unten höre! Tief durchatmend schleiche ich hinunter und bleibe dann kurz vor der letzten stufe stehen. "Die neue is echt heiß man! Da würde ich liebend gerne mal n bischen Blut verlieren!" die stimme gehört BEN und ich fange an dämonisch zu grinsen. Leise gehe ich in das Wohnzimmer und sehe dort den blonden kerl, mit dem Rücken zu mir stehen. Vor ihm zwei Kerle. Der eine trägt einen gelben Hoody und ein rotes trauriges gesicht prangt auf schwarzem Untergrund. Der andere hat eine weiße Maske, dessen augen und Mund schwarz ist. Ich lege meinen Zeigefinger auf meine Lippen und fixiere BEN. Dann gehe ich ganz nah zu ihm und lege ihm eine Hand auf seine Schulter. Mein Dämonisches Grinsen wird noch breiter und ich sehe ihn von unten an, als er erschrocken zusammenzuckt und mich dann erblickt. "Lass uns ein Spiel spielen BEN!"

Ein Nierchen zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt