Kapitel 24

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Sofort drehe ich meinen Kopf nach vorne und laufe rot an. Aber egal wie sehr ich mich bemühe, ich kann nicht anders, als hin und wieder einen Blick aus dem Augenwinkel zu werfen. Seine große Statur an sich ist schon imposant! Dazu kommen noch Ansätze von Muskeln und eine SEHR ansprechende Grundfigur! Als er sich seine Hose ausgezogen hat reisse ich mich zusammen und sehe dann WIRKLICH nicht mehr hin! Die graue haut die sich über die ausgeprägten Beinmuskeln spannt und... Nein! Hör auf! Innerlich gebe ich mir gerade selbst eine Ohrfeige, um mich von diesen Gedanken zu befreien. Dann höre ich ein rubbeln und ich drehe meinen kopf, um das neue geräusch einschätzen zu können! Ich erstarre, als ich einen Ausblick habe, für den die meisten Mädls gerade TÖTEN würden! Jack steht mit dem Rücken zu mir und trocknet seine Haare. Nackt. Das heißt ich liege gerade in erster reihe für seine komplette Rückseite! Und ich muss zugeben dass sein Hintern nicht von schlechten Eltern ist! Unbewusst beisse ich mir auf meine Unterlippe. Da dreht er seinen Kopf zu mir um und hat wohl bemerkt, dass ich ihn etwas... ausführlicher betrachtet habe! Jack fängt an zu grinsen, wickelt sich das Handtuch um seine Hüften und kommt wieder zurück zu mir. Ich sehe derweil verlegen auf die Seite und versuche, nicht weiter wie eine bekloppte zu starren! Vorsichtig kniet er sich hin und legt seine Hand unter mein Kinn. Dann drückt er es hoch, sodass ich gezwungen bin, ihn an zu sehen. "Starr nicht so... Irgendwann fallen dir noch die Augen raus!" flüstert er lächelnd und ich grinse ihn an. Ein warmes Gefühl macht sich in meiner Brust breit und wir sehen uns eine weile einfach nur an. Dann steht Jack wieder auf und ich mache mir einen Spaß. Als er sich umdreht reisse ich ihm das Handtuch weg und halte es mit einer Hand hoch. Überrascht dreht er sich wieder zu mir um und ich sehe ihn zungebleckend an. "Sera! Gib mir das Handtuch wieder!" sagt er ruhig und ich überlege kurz, bevor ich den Kopf schüttle. Langsam kommt er auf mich zu und ich brauche gerade meine gesamte Willenskraft, um nicht mit den Augen etwas weiter runter zu wandern! Plötzlich steht er vor mir und überrascht zucke ich zusammen, als er seine Hände unter meine Arme legt und mich aus dem Wasser hebt! Automatisch halte ich das Handtuch, dass ich ihm geklaut habe, vor mich und starre ihn entgeistert an. "J-Jack! Lass mich runter!" sage ich, doch er lächelt nur. "Erst das Handtuch!" flüstert er und hält mich näher zu sich. "E-Erst lässt du mich runter, dann hol ich mir n anderes Handtuch und DANN kriegst du das zurück! Apropo! Wieso holst du dir nich einfach selbst n neues?!" frage ich und bekomme nur ein dämonisches Grinsen. Auf einmal schmeisst er mich kurz in die Höhe und ich verkneife mir ein kreischen! Er fängt mich wieder sicher auf, nur dass er mich nun an den Hüften hält. "J-Jack!" hauche ich überrascht und er lässt mich so weit sinken, dass mein Gesicht nun nur noch ein paar Zentimeter entfernt ist. Sanft legt er seine lippen auf meine und beendet so meine zur wehr setzung. Ich erwiedere den Kuss und spüre, wie er immer drängender wird. Seine Zunge bahnt sich einen weg in meinen Mund und erkundet diesen. Ich lasse es zu und schließe meine Augen. Das Handtuch lasse ich fallen und schlinge meine Arme um seinen Hals. Plötzlich lässt er von meinen Lippen ab und sieht mich an. Unser beider Atem geht schneller und er fängt an zu lächeln. "Erst einen auf schüchtern machen und dann das?" Ich sehe verlegen auf die seite und er lässt mich auf meine eigenen Beine. Schnell schnappe ich mir das Handtuch und wickle es um meinen Körper. Ich ahne was ich sehen würde wenn ich jetzt an Jack hinunter sehen würde, weswegen ich es lieber lasse. Mein Gesicht ist eh schon rot genug und ich kann nicht glauben dass ich meine kompletten Mauern, die ich über Jahre hinweg aufgebaut habe, einfach so hab einstürzen lassen. Wegen IHM! "Alles in ordnung Sera?" fragt er besorgt und ich nicke, ohne ihn an zu sehen. Dann schmeiße ich ihm ein weiteres Handtuch hin und gehe aus dem Bad. In meinem Zimmer angekommen schlucke ich erst einmal. Was war den eben mit mir los? Wieso habe ich das alles so schnell zu gelassen? Wartet man nicht zuerst ein bischen bevor man zu DEM übergeht?! Meine Gedanken rasen und ich trockne mich schnell ab. Dann ziehe ich mir was an und gehe zurück an die Badtür. "Hey Jack! Ich geh in dein Zimmer und hol dir neue kleidung! Bin bald wieder da!" rufe ich und gehe aus der Tür. Im Gang angekommen merke ich meine Wackelpudding Beine. Das liegt wahrscheinlich zur hälfte an Jack und zur anderen Hälfte schreibe ich es dem Blutverlust an! Langsam gehe ich den Gang entlang. Nach einer weile geht das gehen sogar und ich fange an, mich langsam aber sicher wieder ein wenig besser zu fühlen. Endlich komme ich zu Jack's Zimmer und mache die Tür auf. Nachdem ich rein gegangen bin sehe ich rechts auf dem Krankenbett BEN liegen und ich vergesse meinen Vorsatz von wegen Kleidung holen! Sofort gehe ich zu ihm und setze mich neben das Bett auf einen dieser Ärzte-drehstühle. Besorgt sehe ich auf ihn hinunter. Sein Gesicht ist noch blasser als vorher und eine meiner Blutkonserven hängt an einem Tropf und ist mit ihm verbunden. Dieser ist jedoch schon fast leer und ich stehe wieder auf. Aus dem Metallschrank hole ich einen weiteren Beutel und ich wechsle sie aus. "Wofür war ich den so oft in Krankenhäusern!" murmle ich und lege den fast leeren Blutbeutel auf den Metallschrank. Eine weile beobachte ich ihn noch. Doch BEN liegt nur ruhig da. Das einzige, was ich ihn nicht aussehen lässt als wäre er Tod ist das heben und senken seinen Brustkorbes. Dann fällt mir wieder ein wieso ich eigentlich hier bin und ich gehe zu Jack's Kleiderschrank. Daraus nehme ich ein paar socken, eine Boxershorts, einen Hoody und noch einmal einen Hoody, den ich für eigenbenutzung für mich deklariere! Mit der Kleidung auf meinen Armen wackle ich zurück in mein Zimmer. Nicht jedoch ohne einen letzten besorgten Blick auf den blondhaarigen zu werfen. Meine Zimmertüre drücke ich mit meinem Ellenbogen runter und drücke ihn dann mit meinem Rücken auf. "Sorry dass das so lange gebraucht hat!" sage ich und sehe dann Jack, der auf meinem Bett sitzt und meine Bettdecke über seine Oberschenkel gelegt. Ich schlucke und mache die Tür wieder zu. Dann gehe ich zu ihm und hocke mich neben ihn auf das Bett. "Hier!" sage ich und überreiche ihm den Kleidungsstapel. Ausser einen Hoody, den ich mir herunter nehme. Fragend sieht er mich an. "Den klau ich mir jetz einfach mal..." murmle ich und fängt an zu grinsen.

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