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POV: Melina

Müde wachte ich auf.
Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, wo ich war, bis mir wieder einfiel, dass ich bei Luna und den anderen schlief. Ich richtete mich auf um auf's Klo zu gehen, verließ leise das Zimmer und lief auf dem Gang herum, um eine Toilette zu suchen.

,,Du weisst doch gar nicht wie es ihr geht! Wer weiss, vielleicht wurde sie ja von zuhause rausgeschmissen! Es wäre verantwortungslos sie wieder auf die Strasse zu setzen." Ich zuckte zusammen, als ich Lunas nicht gerade leise Stimme von unten hörte. Taddl, Luna und Ardy schienen entgegen meiner Erwartung noch nicht zu schlafen und stritten sich. Und dabei offensichtlich darum, ob sie mich noch länger hier schlafen lassen oder nicht.
Eine kalte Gänsehaut lief mir den Rücken herunter, und ich war mir nicht sicher ob es daher kam dass es ausserhalb des Bettes sehr viel kälter war, oder ob es die ganzen Gedanken waren, die plötzlich auf mich einwirkten. Taddl, Ardy und Luna wirkten harmoniebedürftig und ruhig, jeder Blinde würde die enge Verbindung zwischen ihnen sehen. Würde ich es nicht gerade mit meinen eigenen Ohren hören, hätte ich nie gedacht dass sie sich überhaupt streiten. Und dass ich offensichtlich der Auslöser war, machte die Situation nicht gerade besser. Wie erstarrt blieb ich stehen und lauschte dem Gespräch angespannt.

,,Du weisst doch genauso wenig wie es ihr geht, du kennst sie überhaupt nicht. Hör auf Verantwortung für eine Person zu übernehmen mit der wir absolut nicht zu tun haben, nur weil sie dich an dein früheres Ich erinnert!", rief Taddl laut. Es war zwar keine offensive Beleidigung, aber es hatte das Anschein, als hätte das eben Gesagte Luna sehr getroffen. Es herrschte Stille, bis man schnelle Schritte hören konnte und eine Tür, die zugeknallt wurde. Erschrocken zuckte ich zusammen. Taddl und Ardy redeten leise weiter und ich hörte kaum mehr was, nur noch ein paar Wortfetzen.
"... noch Luna. Das Problem ist in der Etage über uns.". Ok, das verletzte mich irgendwie. Ich lief schnell zum Klo und danach wieder möglichst leise in das Schlafzimmer.
Ich kuschelte mich wieder ein, konnte aber lange nicht einschlafen und fiel schliesslich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen wachte ich recht früh auf, durch die Sonnenstrahlen die mir durch's Fenster direkt ins Gesicht schienen. Ich schaute mich um und sah auf Lunas Nachttisch einen kleinen Wecker, der anzeigte, dass es erst kurz nach 8 Uhr war. Geschafft ließ ich mich wieder ins Bett fallen, bevor ich mich schliesslich aufrappelte und aufstand. Ich wusste nicht genau ob ich runter gehen sollte oder nicht, oder was ich überhaupt tun sollte. Nur eins war klar: Ich werde nicht noch einmal hier schlafen.

Zaghaft ging ich die Treppe hinunter.
Entgegen meiner Erwartungen war Ardy schon wach. Er saß am Handy und lächelte mich an, als er mich sah. 
,,Willst du was essen?", fragte er. Ich nickte. ,,Geh einfach in die Küche und such dir was aus", schlug er vor. Ich nickte erneut, lief in die Küche und kam mit etwas Obst zurück.
Ich verdrückte wortlos die zwei Äpfel und ging wieder die Treppe hoch um mich umzuziehen und meinen Rucksack zu holen.
Anschliessend ging ich wieder runter. Überrascht schaut Ardy mich an. ,,Du willst gehen?" ,,Ja. Ich bin euch sehr dankbar dass ihr mich bei euch habt schlafen lassen, bitte richte das den anderen aus. Danke für alles." Ardy nickte ohne weiter nachzufragen. Er stand auf um mich zur Tür zu bringen, und nur kurze Zeit später stand ich wieder im Wald.

True Friends [DAT ADAM]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt