Am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte einen stechenden Schmerz in meiner linken Kopfhälfte.
Auch mein Rücken tat weh, vermutlich weil ich die ganze Nacht auf den kalten Steinfliesen schlief.
Ich hörte schnelle, tippelige Schritte, die sich immer weiter entfernten. Vielleicht war das ja Sara...
Moment, wohin ging sie so schnell? Und wieso war mir so kalt, sie hatte mir doch eine Decke gegeben? Entsetzt schlug ich meine Augen auf und setze mich langsam auf, und konnte kaum fassen,
was ich sah. Nicht nur Sara und ihre Decke waren weg,
auch mein Rucksack samt Handy hatte sie mitgenommen und meine teuren Schuhe! Wie konnte sie
dass alles mitnehmen, ohne dass ich aufgewacht bin?
Geistesabwesend fasste ich mir an die schmerzenden Stelle meines Kopfes. Ich zuckte zurück, als ich in eine Flüssigkeit fasste und starrte meine Hand an. Sie war voll von dunkelrotem Blut.
Mir wurde augenblicklich übel und ich musste mich direkt übergeben. Nicht nur der Schmerz, sondern auch die Tatsache dass ich absolut kein Blut sehen konnte brachte mich dazu. Ich atmete paar Mal tief ein und aus.
Sara hatte mir irgend etwas schweres auf den Kopf gehauen um mich in Ohnmacht zu versetzen, hat mir ihre Decke wieder abgenommen und meinen Rucksack und meine Schuhe geschnappt und ist abgehauen. Folgen konnte ich ihr jetzt nicht mehr. Sie war sowieso schon über alle Berge und rennen war unmöglich.
Ich entschied mich, wieder in die Stadt zu gehen.
Ins Krankenhaus zu gehen wäre dumm, da dort sicher meine Eltern informiert werden und hier unten sitzen zu bleiben und darauf zu warten dass mich doch noch jemand findet schien mir auch nicht schlau zu sein.
Schmerzverzerrt stand ich auf. Dann lief ich langsam wieder zu der Absperrung. Der Bahnhof war wieder in vollem Betrieb. In Sekundenschnelle überwand ich die Absperrbänder und sah mich blitzschnell um.
Wieder hat mich glücklicherweise niemand gesehen. Ich lief zur nächsten Toilette um mir die Hände zu waschen und aufs Klo zu gehen. Beim Waschbecken spritzte ich mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, spülte mir den Mund aus und sah dann in den Spiegel.
Erschrocken starrte ich mich an. Ich hatte tiefe, dunkle Augenringe und meine vor ein paar Tagen sorgfältig aufgetragene Mascara war unter den Augen verwischt.
Meine Unterlippe war trocken und aufgeplatzt. Meine sonst so glänzenden und gestylten Haare waren zerzaust und hingen mir strähnig und fettig in mein fahles Gesicht.
Meine Kleidung war staubig und dreckig. Fassungslos schaute ich weiter in den Spiegel. Das konnte nicht ich sein.
Ich war immer super gekleidet, gepflegt und geschminkt. Als ich auch noch meinen Kopf vorsichtig zur Seite drehte um die Wunde zu betrachten die Sara versucht hatte, wurde mir wieder übel und ich kippte auf dem kleinen Bahnhofsklo um.
Das letzte was ich noch spürte war, wie wie mein Kopf hart auf dem steinigen Boden aufkam.
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True Friends [DAT ADAM]
FanficVerträumt, verplant und unsicher. Das wären wohl die Worte, die am besten zu der 17 jährigen Melina passen würden. Nachdem die Schule nicht ganz so lief wie geplant, nahm sie Reissaus von all dem was sie jahrelang unbewusst manipuliert hat und triff...