Kapitel 8

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Zayn

Wir saßen und redeten über triviale Themen, wir kümmerten uns um nichts. Wir hatten Urlaub, deshalb war alles andere egal.

-Ich habe Krebs. – Sprach leise aber deutlich Nialler. Alle verstummten plötzlich und wurden aus ihren Gedanken gerissen. Ich sah ihn geschockt an und verstand nicht. Was hat er eigentlich gesagt?

-Wie Krebs?! – Sagte Liam laut, weil sonst niemand in der Lage war, ein einziges Wort auszusprechen. Ich fühlte mich schwach. Ich fühlte mich wie gelähmt, ich konnte nichts tun. Krebs? Keiner überlebt das, und wenn, dann nur ein sehr kleiner Prozentsatz von Menschen. Zu klein, um an ein Wunder zu glauben.

-Ja so. Ich sterbe. Ich habe nicht mehr viel Zeit… - Niall zuckte mit den Schultern und ich fühlte mich, als ob ich den Boden unter meinen Füßen verliere. Er stirbt. Niall verschwindet von dieser Welt. Das war der Grund für seine Veränderung der Persönlichkeit. Es ging nicht um etwas anderes. Er verlässt mich. Ich verliere meinen Atem. Ich ersticke. Nein, ich will es nicht. Mache es nicht, hörst du?  Ich fühlte mich, als hätte ich einen großen Kloß im Hals. Er stirbt, oh Gott. Ich will nicht, dass du mich verlässt. Das ist so egoistisch von dir. Warte mal, was? Scheiße. Er will wirklich sterben. Ich schluckte und fühlte mich noch schwächer.

- Nein, nein, nein, nein! – Harry begann zu stöhnen und guckte Liam und Louis mit Schmerzen an, als ob sie irgendwie helfen könnten.

Und ich? Ich saß ganz nah und spürte, wie meine Welt zusammenbrach. Ich fühlte, wie sich all meine Gedanken zu einer Kugel rollten. Wie meine Gefühle im Keim ersticken. Wie… mein Herz in Milliarden von Stücken zerbricht. Ich würde gerne zu ihm gehen und weinen, sein Schicksal beklagen, aber ich konnte es nicht. Mein verfickter Stolz lies es nicht zu. Ich muss stark sein. Ich muss ihn unterstützen, ohne Mitleid. Ich stand auf und ging langsam auf ihn zu und sah ihm in die Augen, dann umarmte ich ihn. Ich konnte kein einziges Wort aussprechen, ich fühlte mich, als hätte ich eine Maske auf meinem Gesicht. Ohne Emotionen, fühlte ich mich wie ein Idiot. Ich kann nichts machen, ich kann nicht…

Und dann… dann sagte ich die dümmsten Worte auf der Welt.  Als ob ich an sie glauben wollte. Als ob ich an nichts anderes glaube und nur sie bestätigen können, was passiert.

- Alles wird gut. Alles wird gut. – Sagte ich heiser und berührte sanft seine rechte Wange. Und der Witz liegt darin, dass ich wusste, dass dies heuchlerische Lügen sind. Scheiße, ihn wird nichts retten. Es wird nicht alles gut und ich verliere meine bessere Hälfte. Alle meine Pläne, Träume, Zusagen, es ging alles in die Hölle und nichts wird Realität. Mein Traum wäre, mit ihm zu sterben, da ich nicht allein existieren kann. Warum muss ich genau ihn verlieren? Dann würde ich lieber sterben, als länger leben als er, mein Sunshine.

Ich schaute in seine Augen und fühlte einen überwältigenden Schmerz. Ich musste ihn verlassen, ich wollte allein mit mir und meinen Gedanken sein. Es gelang mir, meinen Sunshine zu bekommen, nur damit er wieder weggenommen wird.

Böse Gedanken? Nein. Es ist definitiv ein schlechtes Leben.

Ich sah in eure Augen und wusste, dass ihr lügt. Ihr alle erzählt verfickte Lügen. Es gibt keine Rettung für mich. Und ihr wisst es alle ganz genau, nicht wahr? Ich fange an, in einem Meer von schlechten Gedanken zu ertrinken. Niemand wird mich retten, das Wasser schließt sich über mich. Ihr denkt, dass ich leben will, nicht wahr? Wie schade, dass ihr falsch liegt… so falsch liegt. Wer will schon leben, wenn er weiß, dass er allen rundherum wehtut? Es ist wie eine verlängerte Agonie, die ich selber nicht verkürzen werde. Ich bin zu feige, ich könnte es nicht leisten. Ich würde gerne, aber ich habe Angst.

Final Souffle (Ziall FF-Deutsche Übersetzung) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt