Clearing

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Ich hab vergessen dieses Kapitel zu veröffentlichen
😂
Das ist nachdem Raiees Bruder erfahren hat dass die Eltern noch Leben
😂😄😅
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"Raiee, du weißt, wie wahnsinnig das kling, oder?" richtete sich Changkun wie erwartet ungläubig an mich.
"Sie sind gestorben, vor über zwei Jahren, bei dem Mienenunglück." versuchte er mir klar zu machen, doch ich schüttelte den Kopf.
"Changkyun, sie leben. Sie sind nie gestorben, sondern haben uns nur zurück gelassen."
Mein Bruder war sichtlich verwirrt und von der Rolle, ein klares Zeichen, dass er nicht mehr lange brauchte um wütend zu werden.
Aber ich konnte es ihm nicht verübeln.
Ich selber war nicht wütend geworden, aber war verwirrt, nicht mehr ganz bei der Sache.
Bei Changkyun legte es sich so sehr auf seine Seele, dass er schnell wütend werden konnte.
Damals als man uns erzählt hatte, dass Eomma und Appa gestorben seien, war er auch wütend geworden vor lauter Verwirrung und Ungläubigkeit.

Stille herrschte in dem großen Kellerraum.
Mein Bruder starrte auf den Boden und schüttelte den Kopf.
Die Jungs sahen ihn erwartungsvoll an und Daerin lächelte mir schwach zu.
"Wieso sollten sie uns zurückgelassen haben?" fragte Changkyun und sah sich um.
"Sie haben uns geliebt, Raiee, das macht doch keinen Sinn!" Seine Stimme wurde lauter und die unaushaltbare Ruhe war vorbei.
"Das kann nicht sein." kam es nun wieder leiser aus seinem Mund.
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, doch er schreckte zurück.
"Diese Leute hier haben dir doch dieses Gespinst in den Kopf gesetzt." schob er es auf die Städter bei uns.
"Das haben wir nicht. Raiee hat recht, eure Eltern leben, und wenn du ihr nicht glauben willst, sie selber."
Mark war zu uns getreten und reichte meinem älteren Bruder die selben Bilder, wie man sie mir vor einigen Tagen gezeigt hatte, als es bei allen in den Ohren klingelte nachdem ich die Namen unserer Eltern genannt hatte.

Changkyun sah sich schweigend die Bilder an, während Wonho langsam nach meiner Hand grif und sie drückte.
Auf dem Gesicht meines Bruder spiegelte sich noch mehr unglauben wieder.
Er sah unsere eigentlich toten Eltern von zwei völlig verschiedenen Seiten.
Das eine Bild war das mit den brennenden Tonnen, wo sie zum Teil vermummt waren und das andere war das, auf dem man sie so sah, wie wir sie immer gekannt hatten, wie sie normal waren.

"Was ist Prophet?" fragte mein Bruder und ich sah und spürte, dass seine Verwirrung wuchs.
Daerim mischte sich ein und straffte den Rücken. "Eine wirklich drastische Gruppe von Rebellen, die gegen das System sind, dass die Dörfer weniger Gelder erhalten, als die Hauptstädte.
Sie gehen auf große Führungskräfte in dieser Region los, oder stiften Chaos, indem sie Brände legen und vor den Überwachungskameras der Stadt klar ihren Willen formulieren.
Raiees und deine Eltern sind seit zwei Jahren die Köpfe dieser Rebellen.
Geben tut es sie seit dem Krieg, auffälliger wurden sie aber erst, nachdem ich materialen freigegeben habe, in denen man sieht, wie es in den Slum-Dörfern wirklich zugeht." erklärte sie.
"Ich hab dagegen rein gar nichts anzuwenden. Dieses System ist unfair und..."
Mir war klar das mein Bruder so reagieren würde, weshalb ich ihn unterbrach.
"Sie töten Menschen." machte ich ihm klar.
Er verstummte sofort.
"Deshalb wollen deine Schwester und Wonho mit euren Eltern reden.
Wir haben Kontakt zu ihnen finden können, mussten aber als beweis ein Bild von Raiee schicken.
Es sind eure Eltern, darin besteht keinen zweifel, sie wollen aber auch nur mit euch reden, allein." fügte Youngjae sich mit ins Gespräch.
"Ich würde sie auch gern wieder sehen wollen, sie sind uns eine gigantische erklärung schuldig uns einfach zurück gelassen zu haben." Changkyun zeigte keinerlei Regung von Angst oder scharm für unsere Eltern und wenn, dann würde er sie verstecken und das im Augenblick wirklich gut.

Changkyun hatte sich dieser Hürde lockerer gestellt, als ich anfangs erst dachte.
Meine Vermutungen waren, dass er total ausflippen würde und vielleicht noch jemanden schlug, aber zum Glück war er, zumindest für seine Verhältnisse wirklich ruhig geblieben, so dass Hyeeun im Nachhinein noch ordentlich erklären konnte, wie das Treffen in ein paar weiteren Tagen mit unseren Eltern ablaufen sollte.
Nur wir sollen hingehen, Wonho konnte mit, aber wenn dann müssten wir ihm die Augen verbinden, damit er keine der Gesichter erkennen konnte oder wusste wo wir hinsollten.
Auch sollte nur meinem Bruder und mir der Treffpunkt bekannt sein, wenn nicht würden unsee Eltern offensichtlich nicht damit zögern Wonho das Leben zu nehmen und uns tatsächlich nie wieder sehen zu wollen.

"Wie seid ihr eigentlich darauf gekommen, dass unsere Eltern terroristische Rebellen sind?" Fragte Changkyun in die Runde aus Sofas und Sesseln gerichtet.
Daerin war mit Yuna wieder im Raum.
Die kleine saß auf meinem Schoß und wirkte, als würde sie jeden Moment einschlafen.
"Wonho hat erzählt, dass Raiee und du Charakterzüge aufweisen, die für die Leute in den Ecken, wo ihr herkommt, nicht üblich sind." fing Mark an und betrachtete meinen Bruder noch immer ziemlich kritisch.
"Außerdem kennt ihr Lieder, auf denen die Todesstrafe steht, wenn man sie kennt und in der Öffentlichkeit singt." erklärte Wonho weiter und sah mit seinen Augen zu mir.
"Ich denke Eomma und Appa haben uns so erzogen, dass wir uns nicht einfach dem System einverstanden geben.
Und es ist logisch, wenn man es jetzt im Nachhinein betrachtet.
Wir hatten nie Freunde, Changkyun, die Eltern der anderen Kinder wollten nie, dass sie mit uns spielen und unsere Eltern haben uns immer diese Lieder vorgesungen, bei denen sie meinten, wir sollen sie den anderen nicht beibringen.
Als sie abgeblich starben wurden wir von allen verstoßen, als hätten sie gewusst, dass unsere Eltern nie tot waren, sondern sich Rebellen angeschlossen hatten oder schon immer welche waren." machte ich ihm klar.
Mein Bruder nickte und ich sah, wie sein Blick wieder zu Wonhos mittlerer Schwester huschte, die eben mit Yugyeom leise über etwas diskutierte.
"Jetzt wo du es sagst, Raiee." murmelte Changkyun und sah auf seine Hände.
"Es war schon komisch, dass nie jemand mit uns etwas zu tun habe wollte, nicht mal in der Schule." brummte er weiter und seufzte.
"Und jetzt sitzen wir hier, bei Leuten die eigentlich unsere Feinde sein müssten." er warf belustigt die Hände in die Luft.

Daerin sah ich mit hochgezogener augenbraue an.
"Wir sind ganz bestimmt nicht eure Feinde."
Yuna auf meinem Schoß war eingeschlafen und hatte ihren Kopf auf meine Schulter gelegt.
"Wir wollen das gleiche wie ihr und eure Eltern, nämlich dass dieses System abgeschafft wird.
Es bringt keinem von uns etwas und all dieses Geld macht einen nicht Glücklich, es holt einen nur von der Realität weg.
Die Leute hier haben nach über zwei Jahren vergessen, dass es die Dörfer da draußen gibt, weil sie dieses Wissen mit ihrem Geld ertränkt und ignoriert haben.
Die einzigen, die sie noch daran erinnern, sind die Prophets." ließ sich Hyeeun aus und schüttelte den Kopf.
"Würden es eure Eltern zulassen, würden wir uns den Prophets anschließen, aber nur wenn sie zulassen, dass sie ihre Methoden runterschrauben und nicht mehr ganz so brutal vorgehen." kam es unerwartet von Mark, der zustimmendes Gemurmel von den anderen im Raum erhielt.

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