Überraschender Besuch

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Pov: Manu

Als ich am nächsten Tag aufwachte, fühlte ich mich irgendwie schlecht. Ich hatte einfach so einen Typen geküsst und ihn dann stehen gelassen. Naja, aber ich fühlte mich schlecht, da ich Pat auf eine gewissen Weise betrogen hatte, auch wenn wir nicht mehr zusammen waren.

Ich liebte ihn einfach noch zu sehr und konnte ihn nicht vergessen. Jetzt musste ich mich aber für die Arbeit fertig machen. Also erhob ich mich und ging ins Badezimmer. Der Rest ist selbst erklärend. Mein Tag war wie jeder andere. Ich fuhr in einem stickigen Bus zur Schule, hielt dort meine Unterricht und fuhr anschließend mit dem selben stickigen Bus nach Hause. Nur als ich nach Hause ging und vor der Haustüre stand, fühlte ich mich beobachtete. Kurz sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken. Also schloss ich die Türe auf und ging zu meiner Wohnung hoch.

Wie es so üblich war, wenn man seine Wohnung betrat, zog ich Schuhe und Jacke aus und lief in die Küche, um etwas Wasser zu trinken. Gerade als ich von meinem Glas trank klingelte es an der Türe. Wer könnte das den sein? Bestellt oder so hatte ich nichts? Ich lief schnell in zur Türe und öffnete sie.

Vor mir stand eine mir unbekannte, schon etwas ältere Frau. „Entschuldigung kennen wir uns?" fragte ich deshalb etwas unsicher. „Nein, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Clarissa Mayer. Patricks Mutter." Stellte sie sich mir vor. Jetzt wo sie es gesagt hatte, war es zu erkenne. Patrick hatte ihre Augen, sie leuchten genauso schön wie seine und strahlten Wärme und Geborgenheit aus. Ihre Haare waren hellbraun und schulterlang.

Ich kam wieder zur Besinnung. „Kommen sie doch rein." Bot ich ihr an was sie dankend annahm. „Was führt sie zu mir?" fragte ich und schloss die Türe. „Duz mich ruhig oder nenn mich Clarissa." Meinte sie und drehte sich zu mir. „Ich bin wegen Patrick hier. Nicht um ihn in Schutz zu nehmen, sondern ich möchte dir etwas über ihn erzählen." Begann sie zu sprechen. „Ok, bitte lass uns doch in die Küche gehen und dort hin setzen."

Sie folgte mir und setzte sich auf einen der Stühle. „Möchtest du etwas trinken?" fragte ich sie. „Nein danke." Wank sie ab und setzte sich gerade hin. Ich setzte mich ihr gegenüber und sah in ihre Augen. „Ich weiß Patrick hat dir sehr das Herz gebrochen und ich weiß auch, dass dies unverzeihlich ist. Aber meinem Sohn geht es nicht gut. Er isst kaum etwas und redet nicht viel bis gar nichts mehr." Erzählte sie mir und sah traurig auf den Tisch. „Glauben sie mir, mir geht es nicht anders. Ich kann kaum noch schlafen, da es so weh tut." Versuchte ich ihr zu erklären und nicht dabei in Tränen auszubrechen.

„Es trifft dich also genauso hart." Seufzte sie. „Ja, ich liebe ihn, aber er hat mich verletzt. Jetzt stehe ich wenigstens Lena nicht mehr im Weg." Meinte ich und schon fiel eine Träne herab. „Sie haben sich getrennt. Sie hat Schluss gemacht." Erschrocken sah ich sie an. „Weißt du Manu. Immer wenn ich mit ihm telefoniert habe, hat er fast nur von dir geschwärmt. Erzählt wie toll du bist und wie lustig du bist. Und als er mir erzählt hatte, dass ihr zusammen seid, klang er überglücklich." Erzählte Clarissa und wieder zu mir.

Nun war es um mich geschehen, ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. „Mein Sohn ist ein guter Mann und er weiß wenn er einen Fehler begangen hat." Meinte sie und sah traurig zu mir. Sie legte eine Hand auf meine. „Ich weiß, das du vielleicht meinem Sohn nicht mehr verzeihst, aber bitte ignoriere ihn nicht." Sagte sie noch und erhob sich.

„Ich muss jetzt gehen. Ich finde alleine raus." Verabschiedete sie sich und wollte die Küche verlassen. „Warte noch kurz. Ich habe eine Frage." Hielt ich sie auf, woraufhin sie sich umdrehte. „Wie wusstest du wie ich aussehe?" fragte ich nach kurzem Warten.

Sie kam wieder auf mich zu und griff dabei in ihre Tasche und holte etwas heraus. „Deswegen." Antwortete sie mir und zeigte mir das Bild vom Freizeitpark. „Er hat es mir vor gut einer Woche zugeschickt." sagte sie noch, bevor sie sich umdrehte und die Küche verließ. Nach kurzer Zeit war die Wohnungstür zufallen zu hören. Und wie auf den Moment genau, fing ich an zu weinen. Erst jetzt wurde mir klar. Patrick hatte mich nie verleugnet, weder seinen Eltern noch seinen Freunden. Hätte er mich nicht geliebt, hätte er mich verleugnet und mich nicht als seinen festen Freund bezeichnet.

Der neue Lehrer #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt