Schuldgefühle

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Pov: Schpallette

Kurz keuchte ich und sah dann Lena in die Augen. Sie grinste mich unschuldig an und bewegte ihren Fuß. Was mach ich jetzt ich? Ich kann sie nicht abwimmen, denn dann ahnt sie, dass etwas nicht stimmt. Also ich griff unter ihre Oberschenkel und hob sie hoch. Mit ihr im Schlepptau, torkelte ich ins Schlafzimmer und warf sie aufs Bett. Ich krabbelte über sie und sah sie an. Sie griff in meinen Nacken und zog mich herunter, um mich zu küssen. Nur widerwillig erwidertre ich den Kuss. Langsam ließ sie ihre Hände unter mein Shirt gleiten und zog es mir aus.

(...)

Ich saß nackt am Bettrand und rieb meine Augen. Die Uhr zeigte kurz nach 6. Lena lag noch ihm Bett und schlief. Ich entschied mich aufzustehen und duschen zu gehen. Ausziehen brauchte ich nicht mehr, weshalb ich mich gleich unter die Dusche stellte und das warme Wasser auf mich herab laufen ließ. Beschämt schaute ich auf den Duschboden. Ich hatte Manuel betrogen. Zwar hatte ich Lena zuvor mit ihm betrogen, aber bei ihm fühlte ich mich richtig schlecht.

Ich betrüg einfach zwei Menschen gleichzeitig und verletzte sie dadurch noch unbewusst. Wie schlecht ich mich dadurch einfach nur fühlte. Aber ich hatte einfach Angst und Mitleid mit Lena. Obwohl ich Manu mehr liebte, empfand ich trotzdem noch etwas für sie.

Mir kamen die Tränen. Ich dachte an Manu, wie er mich anlächelte, bis er Lena hinter mir sieht. Ab da verzog sich seine Miene. Enttäuscht als auch wütend sah er mich an und drehte sich um, um anschließend davon zu gehen. Lena stand neben mir und klatschte mir eine. Auch sie verließ mich mit einem wütenden Blick. Inzwischen weinte ich. Aber leise, damit mich Lena nicht hören konnte.

Schnell wischte ich mir die Augen und widmete mich wieder dem Duschen. Doch meine Gedanken kreisten weiterhin um Manu. Als ich damit fertig war, drehte ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Ich band mir ein Handtuch um die Hüfte und betrachtete mich anschließend im Spiegel.

Meine Haare hingen mit ins Gesicht und meine Augen waren leicht rot geworden. Hoffentlich würde sich das bald wieder legen. Ich griff nach dem Föhn und begann meine Haare zu föhnen. Dabei dachte ich immer wieder an Manu und seinen enttäuschten als auch wütenden Blick. Als meine Haare trocken waren, stylte ich sie mir noch hoch und verließ darauf das Badezimmer. In meinem Schlafzimmer ging ich zu meinem Schrank und holte Anziehsachen heraus.

Lena lag immer noch im Bett und schlief. Also entschied ich mich dafür, sie noch schlafen zu lassen und erst mal zu frühstücken. Aber wirklich viel brachte ich nicht hinunter. „Morgen." War es plötzlich vom Türrahmen zu hören. Erschrocken sah ich auf in die braunen Augen von Lena. „Morgen." Begrüßte ich sie dann zurück und widmete mich dann wieder meinem Kaffee.

Sie lief um mich herum und umarmte mich dann von hinten. Ihren Kopf legte sie an meiner Schulter ab und atmete darauf ruhig. Kurz zogen sich traurig meine Mundwinkel nach oben, was aber sofort wieder verschwand. Ich stand auf, um mich zu Lena um zudrehen und anschließend meine Arme auf ihrer Hüfte abzulegen.

„Wollten wir heute was machen? Heute ist mein freier Tag." fragte sie mich und sah mich erwartungsvoll an. „Meinetwegen." Antwortete ich kurz und zwang mir ein Lächeln auf.

(...)

Endlich war wieder Freitag. Lena musste heute länger arbeiten, was hieße das ich mehr Zeit mit Mänjuel verbringen konnte. Gerade saßen wir auf seiner Couch und schauten Film. Manu hatte seine Beine auf seinen Schoß gelegt. „Gibt's du mir mal die Chips?" fragte mich Manuel und streckte seine Hand nach der Tüte aus. Es sah so aus, als ob er versuche mit der Macht sie zu sich schweben zu lassen. Kurz kicherte ich und griff nach der Tüte, um sie ihm schließlich zu überreichen.

„Du Paddy?" schmatzte er meinen Namen während er aß. „Ja was gibt's den Schlänjuel?" fragte ich und wendete mich von dem Film ab. „Wann ist morgen die Party gleich wieder?" fragte er und sah mich mit niedlichem Blick an. „Ohhh, aber dieses Mal sag ich es dir zum letzten Mal. Um 19 Uhr." Wiederholte ich gefühlt zum tausendsten Mal meine Antwort. „Danke." Kicherte er kurz und schob wieder etwas von den Chips in sein Mull.

„Na du bist aber verfressen, gib mir auch etwas ab." Lachte ich und wollte nach der Tüte greifen. Manu aber zog sie schnell weg, wodurch ich nur verdutzt auf ihn herab sah. „Du bekommst nichts. Du isst mir bloß alles weg." Meinte er und sah mich gespielt ernst an.

Na warte. „Das werden wir ja noch sehen." Drohte ich ihm und grinste. „Das traust du dich nicht." Kicherte Manuel und sah mich herausfordernd mit seinen grünen Augen an. 

Der neue Lehrer #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt