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"Biep Biep Biep Biep-"
Genervt schlug ich meine Hand mit voller Wucht auf mein Handy und seufzte frustriert.
Ich bin echt kein Morgenmensch aber ich musste da wohl durch...

Heute war der erste Tag an dem ich meinen Arbeitstag mit diesem "Kim Taehyung" verbringen musste...na toll.
Langsam richtete ich meinen Körper vom Bett auf und sah aus dem großen Fenster, durch welches man die großen Häuser gegenüber sehen konnte.
Um ehrlich zu sein war ich nervös. Wie sollte ich jemals eine Stunde leiten, wenn dieser Typ immer wieder dumme und unnötige Kommentare von sich gibt?! Das wird eine Katastrophe!

Aufgebracht fuhr ich mir durch die Haare und entschied mich dann auch nach einer Weile, meinen Arsch aus dem Bett zu bewegen.

Wie jeden Morgen duschte ich mich schnell, zog etwas Lockeres an, kramte mir irgend etwas aus dem Kühlschrank, um nicht bis zum Mittag hungern zu müssen und machte mich auf den Weg.

Bei jedem Schritt wurde ich nervöser und unsicherer.
Was wenn ich mich nicht durchsetzen kann?
Was wenn Taehyung mich komplett niedermacht?
Was wenn Hoseok mich irgendwann nicht mehr braucht und ich total nutzlos bin?
Was wenn, was wenn, was wenn...
Solche Fragen gingen mir die ganze Zeit durch den Kopf, bis ich die etwas runtergekommene Holztür der Tanzschule vor mir sah...Da rutschte mir mein Herz endgültig in die Hose.

Ich atmete einmal tief durch und öffnete die Tür und machte mich auf den Weg zu der nächsten Tür, welche in die Tanzschule führte.

Doch als ich gerade aufschließen wollte, öffnete mir ein braunhaariger die Tür.
Taehyung.

"Heeey Jungkook, schön dich zu sehen!", begrüßte er mich mit einem breiten aufgesetzten Grinsen.
Was sollte das denn jetzt?
Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte umarmte er mich fest, bis ich mich etwas überfordert löste.

"Hi..Taehyung..?", entgegnete ich mit einer hochgezogenen Augenbraue und ging in Richtung des Tanzsaales, Yoongi auf dem Weg begrüßend.

Das nächste Grinsen was ich sah war Hoseoks, seins war allerdings echt.

"Hey Kookiee!!~" winkte er und kam auf mich zu. "Hi", sagte ich und lächelte ihn an.
Wenn man einen schlechten Tag hat, kann man einfach zu Hope gehen und die Laune wird besser!
Doch so schnell es kam, verschwand mein Lächeln auch wieder da Taehyung mit seinem Fake Grinsen hinter mir auftauchte.

"Ich freu mich schon wahnsinnig mit Jungkook zusammen den Unterricht zu leiten!", sagte er hysterisch grinsend und den Arm um mich gelegt.
Wie bitte? Gestern noch einen auf Arschloch spielen und jetzt irgend eine Art 'Freude' vortäuschen?
Allerdings schien Hoseok das nicht zu bemerken und lächelte einfach fröhlich:
"Das freut mich, ihr bekommt das schon hin!"
Mit dieser Aussage ging er auch schon an uns vorbei und machte sich auf zum oberen Saal.

Sobald Taehyung merkte, dass er weg war ließ er mich sofort los und stieß mich etwas weg. Sein Grinsen verschwand auch und er setzte sich auf einen Stuhl.
Ich konnte sogar hören wie er ein leicht angeekeltes Geräusch von sich gab.

"Was sollte das? Willst du dir etwa einen guten Ruf machen oder was?", fragte ich ihn während ich meine Tasche hinters Pult legte und die Arme verschränkte.
Er sah mich nicht an.

"Ich wollte nur nicht, dass Hoseok sich den Kopf zerbricht."

Skeptisch betrachtete ich ihn.
"Aha, sicher dass du nicht wie ein riesen großer Arsch rüberkommen willst?"
"Was weißt du schon?!"
"Ich weiß, dass du mir gestern gesagt hast, dass du überhaupt keinen Bock auf einen gemeinsamen Unterricht mit mir hast. Mir geht es nicht anders, kapiert?"

Nun drehte er seinen Kopf zu mir. Sein verachtender Blick ließ mich direkt verstummen.
Mich immer noch ansehend stand Taehyung auf und ging auf mich zu, bis uns nur noch ein Meter trennte.

"Wenn du glaubst mich zu kennen oder irgend etwas über mich zu wissen, dann liegst du mächtig falsch. Und wenn du nicht willst dass wir beide unseren Job verlieren, weil wir uns irgendwann hier verprügeln, dann hältst du besser deinen Mund und machst die Situation nicht noch schlimmer. 'Kapiert', Jeon Jungkook?"

Obwohl er das so leise sagte, hatte seine Stimme einen extrem ausdrucksstarken Ton, weshalb ich kein Wort rausbringen konnte.

"Ich nehme das jetzt einfach mal als ein 'ja'.", sagte er noch und wandte sich ab.

Colleagues || VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt