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Keuchend lasse ich mich aufs Sofa fallen. "Ich kann nicht mehr", stöhne ich und schließe die Augen. Das letzte Mal gejoggt bin ich vor gut einem Monat, das heißt ich muss wieder von null anfangen. Hätte Tyler mich nicht dazu gebracht mitzukommen, wäre es bestimmt die nächsten Monate dabei geblieben.

"Ach was, das geht gleich wieder." Grinsend reicht er mir die Hand und zieht moch hoch. Ich schaue ihm in sein strahlendes Gesicht. Seine markanten Wangenknochen, seine smaragdgrünen Augen, seine vollen Lippen, sein perfektes Lächeln.

"Du darfst jetzt nicht schlapp machen. Morgen geht's weiter." Ich schüttle entsetzt den Kopf. Das kann er nicht ernst meinen. Na klar, er ist durchtrainiert, aber ich? Ich bin ja schon stolz auf mich wenn ich immerhin drei Kilometer am Stück schaffe.

"Morgen kann ich nicht. Ich muss einkaufen", vielleicht sieht er das ja als Grund an, nicht laufen zu gehen. Obwohl ... das wäre schon ziemlich dumm von ihm.

"Aber nicht den ganzen Tag. Komm. Dehnen ist dran." Mein Kopf fängt an zu pochen. Ich sehe sein verschmitztes Lächeln und grinse zurück. Woher nimmt er bloß die ganze Energie?

"Na gut." Stöhnend raffe ich mich auf und setzte mich neben ihn auf die Matte.
Gleich nach dem Duschen werde ich mich auf die faule Haut legen und es mir auf der Dachterrasse in der Sonne gemütlich machen, da kann selbst er nichts gegen sagen!

"Allysa! Po anspannen!" Ich zucke zusammen.
"Tyler, es reicht jetzt. Ich kann nicht mehr. Bei der Hitze zu joggen ist schon eine Zumutung. Vor allem wenn man bedenkt dass wir fast zehn Kilometer gelaufen sind." Zehn Kilometer! Das ist der Wahnsinn! Nicht dass wir keine Pausen gemacht haben, aber zehn Kilometer völlig untrainiert!

Tyler zuckt nur mit den Schultern.
"Immerhin hast du das Meer mal wieder gesehen. Da war es doch schön luftig."
Ich schnaufe. Das war alles andere als luftig! Brühende Hitze von oben.
Ich laufe zur Küchentheke und schenke mir ein Glas Wasser ein.

"Für mich bitte auch", Tyler räkelt sich ein letztes Mal und schlurft in sein Zimmer.
"Bin dann duschen!" Sein Glas Wasser lasse ich auf der Theke stehen und mache mich auf den Weg ins Bad.

Das kühle Wasser auf meiner Haut erfrischt und entspannt mich ein wenig. Ich atme den süßen Kokusduft meines Shampoos ein und spüle meine Haare anschließend aus.
Es klopft an der Badezimmertür. Ich drehe den Wasserhahn aus und warte.
"Allysa? Ich hab meinen Rasierer noch in der Dusche. Dürfte ich den einmal bitte haben?" Ich schaue mich um und finde in dem kleinen Regal seinen Rasierer.
"Hab ihn. Ich reiche ihn dir raus!"
Nackt laufe ich zur Tür und reiche den Rasierer raus zu Tyler, bedacht darauf mich nicht nackt zu zeigen. Klar sind wir beste Freunde, aber ein bisschen Privatsphäre haben auch beste Freunde.
"Danke dir", Er schließt die Tür und ich drehe mich zurück zur Dusche. Vielleicht ein bisschen zu schnell. Mein Fuß rutscht auf den nassen Fliesen weg und ich kann mein Gleichgewicht nicht mehr halten. Mit den Armen versuche ich noch zu rudern, doch keine Chance. Ich falle.

"Ahh!" Stöhnend ziehe ich mich zusammen. Mein Kopf ist am Rand der Toilette vorbeigeschalgen. Mein Kopf pocht. Ein Schluchzer entfährt mir. 
"Tyler!" Ich höre wie er den Rasierer fallen lässt und zur Badezimmertür stürmt.
"Allysa! Was ist passiert? Allysa! Bist du okay?" Mein Kopf schmerzt. Ich lasse ihn auf die kühlen Fliesen gleiten.
"Tyler! Ahh!" Vorsichtig schließe ich die Augen.
"Allysa! Emily ist nicht da! Darf ich reinkommen?" Es ist mir jetzt gerade egal ob er mich dann halt nackt sieht, ich brauche seine Hilfe. Mit einem leisen Wimmern erhält er seine Zustimmung.
"Oh Gott Allysa! Wie ist das passiert? Du blutest am Kopf! Warte ich helfe dir auf." Er zögert. Wahrscheinlich ist er sich unsicher ob er mich, so nackt wie ich bin, anfassen darf. Ich nicke und bereue es sofort. Die Bewegung löst wahnsinnige Kopfschmerzen in mir aus.

Tyler hebt mich auf seine starken Arme. Sein verschwitzes T-Shirt hat er bereits ausgezogen. Ich sehe in öfter Oberkörperfrei, doch ich war ihm dann noch nie so nah. Vor allem nicht wenn ich selber nackt war. Obwohl wir beste Freunde sind fühlt sich seine nackte Nähe zu nah an. Es ist mir unangenehm. Doch ich weiß nicht wieso.

"Hier. Halt das", Tyler hält mir einen nassen Lappen an die Stirn. Ich liege auf meinem Bett und achte darauf mich nicht zu sehr zu bewegen. Vorsichtshalber schließe ich meine Augen und versuche mich auf die kühlende Nässe auf meiner Stirn zu konzentrieren. Ich merke wie Tyler meine langen Haare zur Seite streicht und sich meine Wunde ansieht.
Vorsichtig und langsam öffne ich meine Augen und ertappe Tyler dabei, wie er nicht auf meine Wunde, sondern auf meinen Körper starrt. Ich spüre förmlich wie ich puterrot anlaufe. Alles gut. Tief durchatmen. Er hat bloß nachgedacht und dabei hat er einen Punkt gesucht auf den er sich konzentrieren kann.

"Könntest... könntest du mir vielleicht mein Handtuch bringen?"
Seine Wangen verfärben sich rosa und ihm wird offensichtlich klar, dass ich ihn ertappt hab. Also hat er doch nicht 'bloß nachgedacht'.
"Äh, klar, tut mir leid." Nervös läuft er zurück ins Bad, den Erste-Hilfe-Kasten in der einen Hand und ein Handtuch in der anderen.

"Hier", Tyler deckt meinen nackten Körper damit zu und macht sich dann an der Wunde zu schaffen.
Ich mag seine Art wie vorsichtig er ist und wie sanft und behutsam er mir die Haare wegstreicht. Ich mag es wie er mich anlächelt und mir ohne Worte zu verstehen gibt, dass alles gut wird. Ich mag es, wie ...

"So. Das müsste halten. Wenn es morgen nicht besser ist, muss ich dich aber doch zur Kontrolle ins Krankenhaus bringen. Da die Wunde nicht zu groß ist muss das nicht genäht werden. Wie geht dir?" Besorgt schaut er mich an. 
"Viel besser. Danke Tyler!" Ich flüstere lieber, weil ich zu große Angst hab dass mein Kopf wieder anfängt zu zucken.
"Und beim nächsten Mal passt du ein bisschen besser auf, okay?" Nekend streift er mein Kinn. Mir wird ganz warm an der Stelle. 'Allysa! Was ist los mit dir? Tyler und du, ihr seid Freunde! Kein Grund so panisch und verrückt zu werden.' rufe ich mir ins Gedächtnis.

"Alles klar, Doktor."
"Ich meine das ernst!" Er grinst aber. "Wenn was ist ruf mich einfach."
Lächelnd drücke ich seine Hand wärend er aufsteht.

Hallo ihr Lieben. Ich bin nun dabei die Kapitel alle nochmal zu überarbeiten. Auf Rechtschreibung, Inhalt, mehr Details, etc. Ich hoffe es gefällt euch dann besser.

Ganz lieben Dank an dieser Stelle nochmal an ana_et_marie. Von den beiden, bzw. von Ana hab ich eine tolle Bewertung bekommen und das versuche ich jetzt alles umzusetzen. Wenn ihr auch auf der Suche nach einer Bewertung seid, schaut unbdeingt bei den beiden vorbei!
So viele Details die beachtet werden! Einfach super!

Schönen Abend. 🍍

Your heartbeat #WaveAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt