26.

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Sweet Pea's P. O. V.
"Wir müssen vorsichtig sein Reggie und seine Bulldogs können zu jeder Zeit uns überraschen", sagte Jughead aufgebracht.
"Und was denkst du wie wir weiter vorgehen?", wollte ich wissen.
Doch grade als er antworten wollte kamen FP und Joaquin um die Ecke.
"Dad, was machst du denn hier? Wolltest du nicht heute bei Pop's arbeiten?", frage Jughead sichtlich verwirrt.
"Hab ich ja auch, bis Joaquin mich angerufen hat - Kevin war bis vor kurzem noch bei ihm, als Ophelia ihn angerufen hat. Die Zeremonie findet erstmal nicht statt.", als FP das sagte, waren viele Gesichter mit einem dicken Fragezeichen gekennzeichnet.
"Und wieso das nicht?", wollte ich für mich und die anderen wissen, und verschränkte meine Arme vor die Brust. Macht die Kleine wohl doch einen Rückzieher. FP's Haltung wandelte sich irgendwie in eine nachdenkliche Position um.
"Ist alles okay mit ihr?", wollte Toni besorgt wissen.
"Ihr Opa ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ich werde jetzt hinfahren.", erzählte er uns.
"Ich komme mit!", sagte Jug sofort.
"Sweet Pea, sie braucht dich!", erklang Tonis Stimme neben mir.
"Du hast recht - ich komme mit.", realisierte ich das Drama und wollte unbedingt für sie da sein.
Alle anderen waren auch in Aufbruchstimmung, also fuhren wir alle los. So schnell wie wir konnten. Geschwindigkeitsbegrenzung war in dem Zusammenhang ein Fremdwort.
Als wir nach einer Weile ankamen, stürmten wir schon regelrecht das Krankenhaus.
"Wir suchen Ophelia Miles, ihr Großvater wurde vor einer Stunde hier eingeliefert.", übernahm FP das Reden mit der Empfangsfrau.
Sie sah erschrocken zwischen uns allen hin und her, sagte uns aber wo wir hin mussten.
Wir gingen den Flur entlang, durch eine große Tür, Jughead öffnete sie und da sah ich sie. Tränen überströmt, umarmte sie grade ihre Freunde. Ich betrachtete sie weiter und sie war wirklich fertig mit der Welt, verständlich. Ob es dann wirklich richtig war, dass ich hier war? Sie ließ von ihren Freunden ab und schaute zu uns rüber bis ihr trauriger Blick an mir hängen blieb. Dieser Blick ließ in mir so viel innerlich auslösen. Es schmerzte förmlich sie so zu sehen und einfach nichts machen zu können. Ihre Last würde ich ihr verdammt nochmal so gerne abnehmen.
Ich wurde aus meiner Trance gerissen, als sich ein kleiner Körper an mich schmiegte und ich schluchzende Geräusche wahr nahm. Ophelia! Sie krallte sich regelrecht in mein T-Shirt und weinte. Behutsam legte ich meine Arme um sie und drückte sie an mich. Ich war überrascht, dass sie zu erst zu mir kam, nach allem was ich getan hatte. Ich hab sie nicht zu schätzen gewusst - ich hab mich wie das größte ignorante Arschloch verhalten und trotz allem suchte sie bei mir Halt.
Ich schwöre dir Kleines - den kriegst du absofort jede Sekunde. Sprach ich gedanklich zu mir.

Ophelia's P. O. V.
...meine Augen schmerzten regelrecht, als mein Blick auf SP hängen blieb. Er sah aus, als wenn er tief in seiner Gedankenwelt verschwunden war. Ich wusste aber, dass ich ihn mehr als jeden anderen hier im Raum brauchte. Schluchzend ging ich auf ihn zu, schmiegte mich an ihn und krallte mich weinend an sein T-Shirt. Ich ließ meinen Tränen weiter freien lauf, als ich seine Hände an meinem Rücken spürte. Eine Weile blieben wir inne, bis ich mich langsam wieder beruhigt hatte und ich noch von ihm löste. Ich wischte mir die Tränen weg und er sah mich ganz genau dabei an.
"O, können wir dir irgendwie helfen, bei dem Papierkram", fragte Toni besorgt und legte ihre Hand auf meine Schultern.
"Ja, ich hab davon überhaupt keine Ahnung es wäre mir eine große Hilfe.", gestand ich.
"FP und ich kümmern uns drum", versicherte sie mir. Ich bedankte mich bei ihnen dafür.
"Ich werde noch verrückt", sagte ich total aufgelöst und hielt mir die Hände vors Gesicht. Ich merkte SP Hand um meine Taille.
"Wie lange ist er schon im OP?", fragte er vorsichtig.
"2Stunden knapp", antwortete Kevin für mich, weil ich einfach zu aufgelöst war.
"Er wird es schon schaffen", ermutigte er mich.
Es verging noch eine weitere Stunde im ungewissen, als der operierende Arzt auf uns zu kam, schnell stand ich auf.
"Was ist mit meinem Großvater?", fragte ich wie aus der Pistole geschossen.
"Ms. Miles, wir haben unser bestes gegeben, doch während der OP haben wir ihn zwei mal reanimieren müssen. Sein Gehirn macht keine Leistungen mehr. Er ist Hirntot.", gestand mir der Arzt.
"Nein, dass darf doch nicht wahr sein", schrie ich und fing sowas von an zu weinen. Ich sackte zusammen. SP war der erste, der sich zu mir runter kniete und mich in den Arm nahm, gefolgt von Kevin und V.
Ich spürte, wie ich vor lauter Weinen kaum noch Luft bekam.
"Wir sind alle für dich da", erklang Bettys Stimme. Doch es beruhigte mich nicht. Ich verlor meinen Opa. Der einzige gute Mensch in meiner Familie, der mir geblieben war und nun auch von mir ging.
Ich wurde eine Stunde lang therapeutisch versorgt, als ich wieder einigermaßen klar denken konnte.
"Ich danke euch, dass ihr für mich da seid", bedankte ich mich in die Runde.
"Wir lieben dich O, dass ist selbstverständlich", sagte V einfühlsam.
"Wo soll ich denn jetzt nur hin?", fragte ich, als mir alles nun bewusst wurde.
"Lass das mal meine Sorge sein", sagte FP. Ich verstand nicht so ganz, aber ich ließ es erstmal dabei.
"Ich will euch nicht los werden, aber ich würde jetzt gerne zu meinem Opa, mich verabschieden", sagte ich traurig. Alle nickten Und verabschiedeten sich von mir.
"Wenn was ist meldest du dich", baten mich Betty, V, Archie und Jug drum, was ich ihnen dankend versicherte.
Alle gingen, nur SP war noch im Raum. Ich sah ihn fragend an.
"Wenn du auch willst, dass ich gehe, dann sag es bitte nochmal", sagte er vorsichtig.
"Ich bin froh, dass du da bist und hätte dich gerne dabei, wenn ich abschied nehme.", versuchte ich ein Lächeln aufzusetzen.
Er nickte und stand mir zur Seite. SP hielt etwas Abstand, damit ich mich nicht bedrängt fühlte.
Als ich vor meinem Großvater stand, glaubte ich nicht, dass das alles wahr war. Er lag hier doch so friedlich, als wenn er grade beim Fernsehen eingeschlafen war. Doch das Piepsen der Geräte zeigte etwas anderes. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich zu ihm. Ich nahm seine Hand zwischen meine Hände.
Tränen liefen vereinzelt meine Wangen hinunter.
"Was soll ich nur ohne dich machen", redete ich mit ihm.
"Ich habe dich so lieb, Opa.", schluchzte ich immer mehr dabei und vergrub meinen Kopf in sein Bett.
SP Hand streichelte nun meinen Rücken.
"Hallo Mr. Baldwin, schade, dass wir uns nie Kennenlernen konnten, aber sie haben eine unglaubliche tolle Enkeltochter. Sie ist so ein guter Mensch und hat selbst in mir einen ordentlichen Jungen gesehen. Ich verspreche Ihnen, dass ich auf sie acht geben werde.", redete nun SP mit meinem Großvater, ich sah ihn dabei die ganze Zeit an, es ließ mich sogar lächeln. Ich hielt mit einer Hand die meines Großvaters und mit der anderen hielt ich SP's Körper fest, an dessen ich nun meinen Kopf anlehnte. Er ließ von meinem Rücken ab und legte seine Hand nun an meinen Kopf und streichelte diesen. Auch wenn es einer der schlimmsten Momente war, war es auch gleichzeitig einer der Schönsten. So viel Liebe wie jetzt hatte ich noch nie empfunden. Sei es für meinen Großvater, der immer für mich da war oder für SP, der gerade in schlechten Zeiten für mich da war.

Als ich nichts mehr hatte - bis ich auf dich traf || Southside SerpentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt