Wer hätte je gedacht, dass es noch eine jüngere Black, außer Regulus, gibt? Wer hätte das jemals gedacht. Wahrscheinlich niemand. Ich hätte es wahrscheinlich auch nicht geglaubt, wenn ich nicht diese eine Black wäre von der niemand wissen darf. Mein Leben ist die reinste Hölle. Jeden Vollmond muss ich auf den Balkon oder aufs Dach steigen, da ich ansonsten mal wieder bis zum nächsten Vollmond als schwarze Timberwölfin rumlaufen darf. Es ist echt ätzend. Mir war die Verwandlung zum ersten Mal mit drei Jahren passiert. Seit diesem Tag behandelte mich meine "nette" Mutter, Walburga Black, wie eine Seuche die man geheim halten muss.
Ich lag in meinem Zimmer auf dem Boden und hatte mir fest vorgenommen ein Buch lesen, um den Vollmond wenigstens ein wenig zu vergessen, aber der Schmerz, der mir sagte ich darf den Vollmond nicht verpassen wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. „He, Loony! Vergiss nicht den Vollmond. Ich hab keine Lust nochmal überall in Fellbälle von deinem Fell reinzutreten", meinte eine belustigte Stimme hinter meiner Tür. „Ich weiß Siri!", keifte ich verärgert durch die Tür zurück, „Meinst du ich spür' nicht wie dieser verdammte Vollmond mich ruft!" Mein Bruder wollte mich nur aufziehen, das wusste ich. Er hatte seinen Spaß und ebenso wusste er, dass mir an Vollmondtagen so gar nicht nach spaßen zumute war. Leise gähnte ich und Sirius ließ mich wieder alleine. Ich war so viel zu müde, da ich die letzte Nacht kaum schlafen konnte. Ständig hatte irgendetwas Lärm gemacht und mich wach gehalten. Es war ätzend hier unter den ganzen Muggeln. Muggel konnten einfach nicht mal leise sein und die Nachbarn, von denen man nichts wusste, schlafen lassen konnte. Nur kurz ausruhen! Bis Mondaufgang bin ich ja wieder wach! Mein Kopf hatte ausgeblendet, dass Mondaufgang kurz bevor stand.
Ein paar Stunden später schreckte ich aus einem Tiefschlaf auf und schaute verschlafen aus dem Fenster. „Shit!" Leise fluchte ich vor mich hin. Der Mond hatte schon fast seinen Höhepunkt erreicht und ich wusste, bis zum nächsten Vollmond durfte ich dann wieder mal nur die Essenreste vom Essen haben. Vielleicht geben mir Siri und Reg was ab! dachte ich mir. Je öfter ich mich aus Versehen in einen Wolf verwandelte, desdo weiter entfernte sich meine Mutter von mir. Meine älteren Cousinen, Narzissa, Bellatrix und Andromeda hatten sich schon nach meiner ersten Verwandlung von mir abgeschottet. Sie behandelten mich wie Luft. Auch wenn Andromeda ab und zu mit mir sprach. Aber nur dann, wenn wir beide alleine waren und das war ziemlich selten. Denn meist war sie mit ihren Schwestern zusammen. Ich mochte sie irgendwie, auch wenn wir wenig sprachen. Dennoch fände ich es besser, wenn sie mich auch beachten würde, wenn andere auch dabei wäre. Das blieb aber nur ein Traum. Andromeda hatte es so schon schwer in der Familie zu bleiben. Schließlich hatte sie sich ja in den Muggelstämmigen Ted Tonks verliebt. Ihre Eltern wussten nichts davon, dennoch würden sie es nicht toll finden, wenn sie es herausfinden würden. Sie hatte mir ein bisschenvon Ted erzählt. Von ihren Erzählungen schien er mir ziemlich sympathisch. Nachdem ich über Ted und Andromeda nachgedacht hatte, schaute ich aus dem Fenster und folgte der Laufbahn des Mondes und träumte von der Freiheit, die der Himmel so birgt und was für Geheimnisse noch unerforscht waren. Bald schon würde der Mond untergehen und die Verwandlung beginnen. Dann war es so weit. Der Mond ging unter und mein Körper begann sich langsam zu verformen. Ein halbwegs bekanntes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Es fühlte halb komisch, halb vertraut an. Unbeeindruckte schaute ich an meinem Körper runter und langsam sank mein Körper in sich zusammen. Es sah so aus, als ob man die Luft langsam aus einem Luftballon lassen würde. Aus meinem Körper spross schwarzes Fell, meine Nase zog sich in die Länge und mein Geruchssinn wurde klarer. Meine Augen sahen wieder besser in der Dunkelheit meines Zimmers und meine Ohren wanderten langsam meinen Kopf hoch und wurden länger. Ich rümpfte die Nase, als ich wieder den Geruch unseres Hauses roch. Ich hatte schon vergessen wie vermodert das Haus eigentlich roch. Mit hängendem Kopf sprang ich auf mein Bett, rollte mich zusammen und hoffte inständig, dass mich meine Mutter vergaß. Vor die Tür gesetzt zu werden und dort ausharren, bis zum nächsten Vollmond wollte ich nicht schon wieder. Meine Schnauze legte ich auf meine Pfoten und seufzte. Kurze Zeit schwirrten meine Gedanken in einem wilden Wirrwarr, doch irgendwann fielen meine Augen zu und ich schlief ein.
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Mondwolf
FanfictionEine verborgene Black? Niemand, außer ihre engste Familie kennt sie. Jeden Vollmond im Mondlicht stehen. Wenn sie nicht bis zum nächsten Vollmond ein Wolf sein möchte. Ich versuche möglichst alle sieben Tage zu updaten! Klappt vielleicht nicht imm...