Kapitel 4

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Kurz vor Abfahrt kamen noch ein schwarzhaariger Junge und ein Mädchen mit feuerrotem Haar in das Abteil wo ich war. Die beiden redeten miteinander und ich träumte vor mich hin und musterte die beiden etwas. Wie es aussah, waren beide im 5. Jahr. Ich kam mir irgendwie klein vor und traute mich nicht, ihnen zu sagen das ich lieber alleine bleiben mochte. Aber nach einer Weile, in der ich den beiden zugehört hatte, schienen sie mir etwas sympathisch. Da sie mir eh keine Beachtung schenkten, ließ ich sie einfach, wo sie waren und beobachtete weiterhin das Treiben vor dem Zug. Ein paarmal pfiff es und das Treiben wurde hektischer. Nach ein paar Minuten rollte der Zug los und die Eltern draußen auf dem Gleis winkten den ganzen Schülern.  Eine viertel Stunde, nachdem der Zug losgefahren war, sagte das Mädchen zu mir: "Hi ich bin Lilly Evans, das ist Severus Snape. Er ist in Slytherin und ich bin in Gryffindor. Wie heißt du?" Ich schaute etwas überfordert an. Sie hatte einfach mal so mir nichts dir nichts Infos über sie gesagt. "Ich bin Luna, Luna Bla... Ähh.. Adams!", verholperte ich mich. Verdammt du dumme Kuh! Beinahe hättest du gesagt das du eine Black  bist! Dachte ich. Gerade noch gerettet. "Freut mich dich kennen zu lernen Luna! Das ist dein erstes Jahr auf Hogwarts, oder?", meinte Lily. Ich nickte stumm. "Toll! Hast du schon eine Ahnung, in welches Haus du kommst, oder kommen möchtest?", redete sie weiter. "Nein, aber ich fände Hufflepuff toll!", meinte ich und schaute aus dem Fenster. Severus unterdrückte ein Lachen, das er in einen Nieser umwandelte. "Sev, lach se doch nicht aus! Das ist unhöflich!", meinte Lily zu Snape und drehte sich dann zu mir, "Das ist toll! Vielleicht kommst du auch in ein anders Haus! Aber das finden wir erst später heraus!" Lily lächelte und fing wieder an mit Severus zu reden. Ich schaute wieder aus dem Fenster und beobachtete, wie die Landschaft vorbei raste. Irgendwann holte ich mir ein Buch aus meinem Rucksack und fing an zu lesen. Lily und Severus redeten die ganze Zeit und ich hörte ab und zu mal zu. Aber nichts blieb in meinem Kopf. War ja auch egal. Nach einer Zeit, sagte Lily zu Severus: "Ich glaube es wird Zeit unsere Umhänge anzuziehen!" Ich hatte das Gefühl, das es auch an mich gerichtet war. Also klappte ich das Buch zu, kramte meinen Umhang aus meinem Koffer und zog ihn an. Die restliche Fahrt, saß ich da, schaute aus dem Fenster in den dunkler werdenden Himmel  und überlegte in welches Haus ich kommen würde. In der Ferne, zogen sich stürmische Gewitterwolken zusammen.

 Zwischen den Baumwipfeln blitzten Lichter auf und ab und zu sah man Teile des Schlosses. Wir waren angekommen! Der Zug wurde langsamer und ich wurde aufgeregter. Mit einem Quietschen blieb der Zug stehen. "Ich bin endlich in Hogwarts!", hauchte ich leise und schaute aus dem Fenster zu den Lichtern. Plitsch, platsch! Zwei fette Tropfen trafen auf die Fensterscheibe und es wurden mehr. Na toll, es regnet! Was für ein toller Empfang, dachte ich. Aber egal. Ich war in Hogwarts. Nichts konnte mich jetzt noch aufhalten. Mein Herz schlug immer schneller. Die Schüler drängte sich aus dem Zug auf den Gleis und ich ging mit der Masse. Draußen sah ich, wie eine große Gestalt rief: "Alle Erstklässler hierher! Alle Erstklässler hierher!" Die Gestalt war verdammt riesig. Doppelt so groß wie ein Mann. Die Person hatte dichtes und strubbeliges Haar. "Alle da? Vermisst einer jemanden? Niemand? Gut! Dann folgt mir!" Dann lief die Gestalt Richtung See. Ich wusste was jetzt kommen würde, da Sirius und Regulus mir von Hogwarts erzählt hatten. Trotzdem war ich überwältigt von dem See, dem Schloss und sogar den einfachen Fischerbooten. Dann, als alle drin saßen, fuhren die Boote los. Der Regen prasselte stetig auf uns hinunter und wir waren alle durchnässt. Irgendwo vor mir hörte ich es platschen und ich hatte die Ahnung, dass jemand in den See gefallen war. Er oder sie tat mir Leid. Das Wasser muss bestimmt unglaublich kalt sein. Kurze Zeit später erreichen wir das Ufer und alle stiegen aus. Der Riese führte uns einen Weg entlang, der bis zu den Eingangshallen führte. Der Riese führte uns zu einer Kammer und ließ uns dort. Sofort brach aufgeregtes Gerede aus und jeder redete wild durcheinander. Auch ich war aufgeregt, doch ich hatte niemanden, mit dem ich reden konnte, also trat ich einfach nur aufgeregt von einem Fuß auf den anderen und wartete.

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