Wir liefen weiter. Etwas schneller als vorher. Jedoch war jede Sekunde, in der wir hier drin waren, eine Sekunde zu viel.
So langsam erkannte ich diesen Teil des Hauses. Wir kamen der Eingangshalle näher. Der Flur hier, war einer der Hauptflure. Nicht mehr lange und wir sind draußen.
Meine wirklich kleine Euphorie bemerkten auch die anderen. Yoongi begann noch etwas schneller zu laufen. Diesmal schlug mein Herz vor Aufregung schneller.
Taehyung entdeckte als erster die große Treppe der Eingangshalle. "Da ist die Treppe!" Die Freude dieses Jungen machte auch mich glücklich.
Yoongi blieb vor der Treppe stehen und wartete auf uns. Wir standen nun alle Hand in Hand auf der obersten Treppenstufe.
Ich konnte nicht anders und lief die erste Stufe hinunter. Doch ich wünschte ich hätte es nicht getan. Denn in den Moment ging das Licht aus. Ich verpasste die Stufe und fiel.
Dabei ließ ich die Hände der Jungs los. Ich spürte jede einzelne Treppenstufe an meinem Rücken oder an meinem Kopf.
"Lamina!", riefen die Jungs von oben.
Ich kam unten auf den harten Fliesen an. Alles tat weh. Die panische Rufe der Jungs hörte ich nur gedämpft. Sehen konnte ich sie nicht. Doch auch von unten hörte ich Schritte.
Tränen lief mir über die Wange. Angst machte sich in mir breit. Jemand griff nach mir. Nicht einmal Kraft zum Aufschreien hatte ich.
Dieser Jemand zerrte mich in irgendeine Richtung. Plötzlich fand ich mich in einer Umarmung wieder. Jemand anderes legte seine Hand auf meine Schulter.
Ich schluchzte laut auf. Mir tat einfach alles weh. Sowohl körperlich als auch seelisch.
"I-Ich... i-ich w-w-will n-nicht mehr..." Die Hand von meiner Schulter begann mir sanft über den Rücken zu kraulen. "M-Macht... d-dass das a-aufhört."
In dem Moment ging das Licht wieder an. Meine Augen hatte ich immer noch geschlossen.
"Scheiße...", sagte irgendjemand. "Jin dreh sie um." Ich öffnete die Augen. Jin versuchte mich irgendwie ganz vorsichtig umzudrehen. Es war schwer nicht vor Schmerz aufzustöhnen.
Ich sah Yoongi. Er versuchte meine Jeans hochzukrempeln. Meine rot gewordene Jeans. Sofort verschnellerte sich meine Atmung und ich schloss die Augen.
Ich konnte hören, dass Yoongi wegging. Jetzt setzten sich die anderen zu mir.
"Lamina? Geht es dir gut?"
"Tut es sehr weh?"
"Brauchst du etwas?"
Ich schüttelte einfach den Kopf und senkte ihn danach. Jin umarmte mich von hinten. Das fühlte sich wirklich gut an, aber der Schmerz verging nicht.
Ich hörte Schritte. Namjoon fragte Yoongi: "Woher wusstest du, wo hier ein erste Hilfekasten ist?"
"Ich habe etwas mehr Freizeit als ihr und jetzt macht mal Platz." Langsam öffnete ich die Augen. Auf einmal spürte ich etwas auf meiner Wunde. "Ist das Desinfektionsmittel?", fragte Jungkook. Der blonde nickte.
Ich machte meine Augen wieder zu. Doch als zwei Personen meine Hände nahmen öffnete ich sie erneut. Taehyung und Jungkook waren es. Beide lächelten mir zu.
"Fertig." Yoongi krempelte meine Hose runter. War er etwa schon fertig? Das sagte er zwar, aber ich habe nichts davon mitbekommen.
Er legte den Koffer zur Seite und stand auf. Die anderen Jungs halfen mir so gut es geht hoch. Es tat weh, aber es war auszuhalten. "Geht es?", fragte Jin liebevoll. Ich nickte.
Gemeinsam liefen wir zur Haustür. Taehyung rannte vor. Bevor er die Tür öffnete, sah er durch den Türspion, um zu sehen, ob da vielleicht jemand ist.
"Ah!" Taehyung stolperte zurück. Ich hatte keine Kraft, um zu fragen, was passiert sei. Das tat Namjoon aber. "D-Da i-ist d-der..." Er sprach nicht weiter.
Nun ging auch Yoongi zur Tür. Einmal sah er noch zu Taehyung, dann aber durch den Türspion. "Ich glaube nicht, dass wir hier raus können. Der Mann aus dem Spiegel wird uns wohl nicht durchlassen."
Yoongi drehte sich um. Taehyung bestätigte seine Aussage. "E-Er s-steht da w-wirklich." Wieder stieg Panik in mir auf. Wieso muss der Mann da stehen?! Wieso?!
"Ja und was wollen wir nun machen?" Keiner hatte eine Antwort auf Jungkooks Frage. Unser Plan war es raus zu gehen, also werden wir das auch machen. Notfalls mache ich das alleine.
Ganz langsam humpelte ich in Richtung Haustür. Namjoon erkannte, was ich vorhatte und stellte sich mir in den Weg. "Du hast doch nicht ernsthaft vor da raus zu gehen. Du kannst doch nicht einmal laufen!"
Das weiß ich. Aber was sollen wir sonst machen? "Lamina. Ich habe noch etwas herausgefunden, was ich euch n-noch nicht gesagt habe."
Ich drehte mich zu Jungkook um. "Als wir in der Abstellkammer waren, ist mir klar geworden, dass der M-Mann uns gar nicht helfen wollte. Er hat zwar auf die Sachen gezeigt, die im nächsten Moment wichtig waren, aber... ich g-glaube, das tat er nur, um uns Angst einzujagen. Du kannst da nicht raus!"
Ich wandte mich von Jungkook ab. Auch Taehyungs flehender Blick half nicht. Das einzige, das ich hoffen konnte war, dass Yoongi mich versteht.
Er stand vor der Türklinke. Ich sah ihn an, aber... er schüttelte den Kopf. Kraft mich mit ihm anzulegen, hatte ich nicht. Deshalb sah ich erst einmal durch den Türspion.
Aber da stand kein Mann. Ich suchte alles ab. Zu sehen war niemand. Wo ist er hin?
Gerade als ich aufhören wollte da durch zu sehen, sah ich eine Feder. Dann sah ich den Hut und... das eine Auge des Mannes. Es war grau und unheimlich, fast leblos.
Der Mann entfernte sich langsam. Dafür hielt er seine Armbanduhr hin. Es war fast zehn vor zehn. Auf einmal legte er einen Finger auf die 12 seiner Uhr.
Wieder vergrößerte er den Abstand und begann zu lachen. Doch dieses Lachen war nicht nur zu sehen sondern auch zu hören.
Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Ich stolperte zurück und sah die Jungs an. Sie scheinen das Lachen auch gehört zu haben.
"Wir haben ein Problem. Irgendetwas passiert in zehn Minuten."
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974 Wörter
~🌹LY🌹~
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The Man In The Mirror
FanfictionMein Blick fiel auf den großen Spiegel. Langsam schlenderte ich auf ihn zu. Eine Sache, die ich sehr an Spiegeln schätze ist, dass sie nicht lügen. Manchmal wünscht man sich, dass das Bild, das man dort drin sieht, anders ist, als es wirklich ist. A...