Irgendwie hatte ich mich damit schon abgefunden. Aber... eine Bestätigung dafür zu bekommen... es ist merkwürdig. Ich möchte nicht sterben, aber... was soll ich tun? Im Moment bin ich nicht diejenige, die die Machtposition besitzt.
Ich konnte diesen Mann nicht mehr sehen. Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Ich... ich...
Langsam schloss ich die Augen. Meine linke Hand wurde losgelassen. Nur noch Yoongi hielt meine Hand.
Dass Yoongi einmal meine Hand freiwillig nehmen würde, hätte ich vor mehr als einer Stunde nie gedacht. Dass er sich sogar Sorgen um mich machen würde, ebenso.
Er war mir, genau wie alle anderen so ans Herz gewachsen... ich möchte nicht, dass es endet.
"Leute seht mal", sagte Namjoon und zeigte in den Spiegel. Der Mann winkte uns zu. Will er sich verabschieden? Kommt jetzt das Ende auf uns zu? Wird er jetzt in diesen Raum kommen?
Meine Zukunftspläne hatte ich ja auch schon verworfen. Heiraten. Zwei Kinder bekommen. Mit meiner Familie in ein Haus ziehen und glücklich sein, bis... ans Ende meines Lebens.
Und das kam wahrscheinlich gleich...
Ich stand auf. Das Kissen war mir zu unbequem geworden. So wie es aussah, den anderen auch. Wir stellten uns alle nah beieinander hin.
Alle waren sich bewusst, dass das hier gleich endet. Und zum ersten Mal, seit dem heutigen Abend, schrie niemand, als das Licht ausging.
Vielleicht ist es auch besser so. Zumindest sehe ich nicht meine Freunde... sterben. Und sie... mich nicht...
Ich hörte einen Schritte. Nur einen. Direkt vor mir. Und keine Sekunde später küsste mich jemand. Da es eines der letzten Dinge ist, die ich je tun werde, küsste ich diese Person ohne Hemmungen zurück.
Sie löste sich von mir und stellte sich an ihren ursprünglichen Platz zurück.
Von draußen hörte man Schritte. Mal kamen sie näher, mal gingen sie weiter weg. Jungkook hatte vollkommen recht gehabt. Dieser Mann hat wirklich Spaß daran, uns Angst zu machen.
Man hörte wie die Zimmertür auf und zu ging. Etwas im Schrank hinter mir fiel um. Etwas rumpelte darin. Irgendetwas war da drin.
Mein Herz konnte schon seit dem Kuss nicht still halten. Aber nun schlug es noch etwas schneller.
Die Tür zum Schrank quietschte. Und das nicht sehr leise. Langsam quietschte die Tür vor sich hin.
Hinter uns, trat jemand aus dem Schrank. Niemand konnte sehen, wer das war, aber es ist uns egal. Sterben tun wir so oder so.
Die Schritte kamen immer näher. Langsam kam er auf uns zu. Ob er uns mit einem Messer umbringen wird? Vielleicht. Oder mit etwas Anderem? Aber es kann mir ja egal sein.
Der Mann strich über meine Schulter mit seiner Hand. Ein unangenehmes Gefühl.
Die Schritte entfernten sich. Sucht er sich jetzt etwa sein erstes Opfer raus?
Er kam wieder bei mir an. Ich schluckte schwer. Meine Tränen konnte ich nicht mehr zurück halten. Allein die Aufregung in mir brachte mich um. Aber der Mann wird schneller sein.
Doch schneller war das Licht, welches an ging. Der Mann stand immer noch hinter mir. Die Jungs gingen alle ein paar Meter weg. Nur ich blieb stehen.
Ich drehte mich um. Da stand er aber nicht mehr. Einmal mehr drehte ich mich um. Und da war er wieder.
Er lief auf Yoongi und Jin zu, die beide nebeneinander standen. Namjoon versuchte die beiden kleineren zu beschützen. Und ich...
Ich versuchte mit aller Kraft zu dem Mann zu kommen. Sterben werden ich ja, also kann ich es doch versuchen.
DU LIEST GERADE
The Man In The Mirror
FanfictionMein Blick fiel auf den großen Spiegel. Langsam schlenderte ich auf ihn zu. Eine Sache, die ich sehr an Spiegeln schätze ist, dass sie nicht lügen. Manchmal wünscht man sich, dass das Bild, das man dort drin sieht, anders ist, als es wirklich ist. A...