Liam's Pov
Niall wollte Jeannie scheinbar nie wieder los lassen, doch bevor sie in seiner Umarmung noch blau anlief kam ich ihr zu Hilfe.
"Niall...?... Niaalll?? Ich schätze du hast sie jetzt lange genug umarmt. Wir würden jetzt gerne fahren.", flüsterte ich ihm leise zu um Jeannie nicht zu verschrecken.
Wer weiß wie lange sie schon keine anderen Menschen mehr gesehen, geschweige denn gehört hat.
Zärtlich fuhr Niall seiner Schwester übers Haar und löste sich langsam von ihr. Seine Augen leuchteten wie schon lange nicht mehr. So hatte ich ihn ehrlich gesagt noch nie gesehen und ich kenne ihn ja schon eine Weile. Seine blonden Haare standen wild in alle Richtungen ab als er langsam aufstand und sich neben das Bett stellte. Er reichte Jeannie seine Hand, doch es war komisch. Sie sagte immer noch kein Wort und sie wollte auch nicht aufstehen.
Man könnte meinen wenn jemand so lange in einem Raum eingesperrt war, dass er so schnell wie möglich aus diesem Zimmer raus will. Doch bei Jeannie scheint das nicht der Fall zu sein. Sie scheint gerade zu ängstlich zu sein. Traurig blickte sie mit Tränen in den Augen zu Niall auf und fing leise an zu schluchzen. Sofort war Niall wieder an ihrer Seite und flüsterte ihr beruhigende Worte, die wir aufgrund der Lautstärke nicht verstanden, ins Ohr.
Abermals stand Niall wieder vom Bett auf und blickte zu seiner Schwester runter.
"Mr. Horan wir müssen nur aber wirklich!", sagte Calvin mit einem leicht angenervten Ton.
"Bitte, Calvin warte noch einen kurzen Moment das wird schon!", sprach ich leise zu ihm.
Niall konnte sie nicht zum aufstehen bewegen. Langsam ging ich auf das Bett zu und blieb davor stehen. Wie ein Häufchen Elend saß Jeannie zusammengekauert vor mir auf dem Bett und hatte ihre Hände im Schos miteinander verschränkt.
Langsam ging ich vor ihr in die Hocke, so dass ich mich mit ihr auf Augenhöhe befand. Behutsam legte ich meine Hände auf ihre ineinander verschränkten Hände. Ihre Hände waren erstaunlich klein und zart. Sie verpannte sich unter meinen Berührungen, als ich in jede meiner Hände eine Hand von ihr nahm.
Doch ich ließ sie nicht los. Langsam merkte ich auch wie sie sich zunehmends entspannte, als sie merkte das nichts passierte. Sie blickte auf und sah mir in die Augen. Ab da war es wortwörtlich um mich geschehen. Diese Augen sie waren einfach der Wahnsinn! Sie wirkten so traurig aber auch doch so wunderschön zugleich.
"Komm steh auf. Wir bringen dich hier weg und es wird dir nichts geschehen, dass verspreche ich dir!", sagte ich leise zu ihr.
Zögernd stand sie mit meiner Hilfe vom Bett auf. Sie war deutlich kleiner als ich, ca. einen Kopf und ging mir so bis zur Brust.
Ich hielt ihre Hände fest und wollte mit ihr zur Tür gehen, doch da verließen sie ihre Kräfte. Sie sackte auf dem Boden zusammen und schlug beinahe mit dem Kopf auf dem Boden auf.
Ich nahm sie kurzerhand hoch und trug sie auf meinen Armen zur Tür. Sie klammerte sich an meinem Nacken fest und legte ihren Kopf unter mein Kinn an meine Brust. Es war leicht sie zu tragen ich ging regelmäßig in das örtliche Fitnessstudio und sie war außerdem wirklich leicht.
"Worauf wartet ihr?", fragt ich in die Runde.
"Ja wir kommen.",sprach ein Rettungshelfer aus.
Langsam stieg ich mit Jeannie die Kellerstufen hinauf ins Haus und sofort auf die Haustür zu nach draußen. Niall folgte mir auf dem Fuß.
Die Notärzte und Sanitäter liefen an mir vorbei und öffneten die Türen zum Krankenwagen.
Noch immer trug ich Jeannie und ich hatte dieses Bedürfnis sie zu beschützen egal was passiert. Am Wagen angekommen setzte ich sie behutsam auf der Liege ab wo sie auch sofort an irgendwelche Schläuche angeschlossen wurde.
Ich sollte nun den Wagen verlassen und würde mit Harry und seinem Auto dem Wagen zum Krankenhaus folgen.
Langsam ließ ich Jeannies Hand los die sie immer noch festhielt. Doch Jeannie wollte nicht. Als sie sah wie ich den Wagen verlassen wollte wurde sie panisch sie schlug mit den Armen um sich und wollte aufstehen. Die Ärzte hinderten sie jedoch daran.
"Kommen Sie sofort zurück! Die ist ja vollkommen panisch! Die zerlegt uns noch die Ausrüstung!",rief mir verzweifelt einer der Sanitäter hinterher.
Sofort stieg ich zurück in den Wagen und sezte mich neben die Liege auf einen Stuhl. Sofort hatte auch Jeannie sich wieder beruhigt und griff nach meiner Hand. Sie hielt sie fest umklammert und allmählich beruhigte sich auch ihr Puls wieder.
Man hatte ihr ein Beruhigungsmittel gegeben, dass sie allmählich ruhiger werden ließ. Ich lehnte mich an die Wand des Wagens an denn der Tag hatte mich echt geschafft. Müde schloss ich meine Augen und ich merkte wie kleine Berührungen an meinem Arm mir eine Gänsehaut bereiteten. Ich hielt die Augen geschlossen und genoss ihre Berührungen. Sie fuhr mit ihren Fingern langsam meinen Arm auf und ab und hielt an einer Stelle an wo ich mir vor langer Zeit mein erstes Tatoo habe stechen lassen.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Jeannie wie sie meinen Arm in beiden Händen festhielt und als sie merkte, dass ich sie ansah deutete sie vorsichtig auf die Pfeile an meinem Unterarm
"Willst du wissen was sie bedeuten?, fragte ich sie.
Sie nickte langsam und sah mich durchdringend an.
"Jeder einzelne steht für einen meiner besten Freunde. Einer davon auch für deinen Bruder Niall."
Bei dem Namen ihres Bruders leuchteten ihre Augen auf und sahen mich fragend an.
"Deinem Bruder geht es gut. Er folgt uns. Siehst du das Auto hinter uns? Das ist er."
Ich half ihr sich aufzusetzen, so konnte sie besser aus dem Fenster schauen.
Langsam ließ sie sich wieder zurückfallen und sah mich an. Verlegen sah ich in eine andere Richtung, denn plötzlich fand ich die Innenausstattung eines RTW sehr interessant (AN: RTW = Rettungswagen).
Dieses Mädchen macht mich fertig. Sie sieht so unfassbar gut aus und gleichzeitig auch so verletzlich. Halt was für Gedanken hab ich da? So darf ich nicht denken. Sie ist die Schwester deines besten Freundes.
Doch ich musste sie wieder anschauen. Ohne zu wissen was ich tat strich ich ihr langsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beugte mich zu ihr hinunter. Als ich ihr Gesicht schon fast mit meinem Gesicht berührte beließ ich es kurz bei der Stellung und so sahen wir uns nur eine Weile in die Augen. Doch sie hob nach anfänglichem Zögern ihren Arm und strich mit ihrer Hand durch meine Haare. Zögerlich legte sie ihre Hand in meinen Nacken und zog mich näher heran...
Oh seid nicht böse das ich an der Stelle aufhör. Es soll ja spannend bleiben ;)
Bin ich nicht nett, dass ich noch update? haha :D danke an alle Leser und die vielen Reads ich freu mich über jeden einzelnen Leser ♥
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Miracle
FanfictionDas ist ihre und meine Geschichte... von dem wundervollsten und wunderschönstem Menschen, den ich je in meinem Leben kennen gelernt habe. Jeannie.