Next Chapter / A new day

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Liam's Pov

Als ich aufwachte war es schon fast Mittag und die Sonne schien grell durch die Vorhänge. Schlaftrunken stand ich auf und öffnete die Balkontür. Es schien zwar die Sonne doch man merkte durch den frischen Wind der ging, dass allmählich der Herbst vorbei war.

Zufrieden ging ich zurück zum Bett und blieb kurz davor stehen um zu sehen ob Jeannie noch schlief. Verträumt beobachtete ich sie beim schlafen. Sie lag auf der Seite und hatte eine Hand vor ihrem Gesicht liegen die andere Hand um ihren zierlichen Körper geschlungen.

Langsam ließ ich mich auf das Bett sinken und lehnte mich an der Bettrückwand an. Vorsichtig strich ich Jeannie eine Haarsträhne die ihr ins Gesicht gefallen war hinter ein Ohr. Jeannie fing leise wie ein kleines Kind an zu glucksen und zu lächeln im Schlaf. Grinsend erhob ich mich wieder und ließ Jeannie weiterschlafen.

Schlurfend nur in Boxershort bekleidet ging ich in Richtung Bad und stellte mich unter die Dusche. Danach zog ich mir eine schwarze enge Jeans an und ein schwarzes T-Shirt. Meine Haare frisierte ich wie immer und ich rasierte mich noch schnell.

In der Küche bereitete ich ein Frühstück vor während ich Jeannie Ei in die Pfanne schlug biss ich ein großes Stück von meinem Brot ab. Ich hatte plötzlich Hunger und so verzichtete ich heute mal auf das Frühstück und bereitete nur eins für Jeannie vor.

Am Schluss goss ich noch ein Glas Orangensaft ein, stellte Butter, Marmelade, Brot und Ei auf ein Tablett und balancierte vorsichtig in einer Hand die Kaffeekanne in der anderen Hand das Tablett in Richtung Tür.

Jeannie schlief immer noch und so stellte ich das Tablett vorsichtig neben dem Bett ab und beugte mich zu ihr hinunter. Ich pustete ihr ein wenig in ein Ohr und so hielt sie sich mit einer Hand das Ohr zu. Mit der anderen meinen Mund. Als ich ihr versuchte in die Hand zu beißen schlug sie spielerisch mit der anderen Hand nach mir und fing an zu kichern. Jetzt hatte sie auch endlich die Augen offen. Strahlend sah ich sie an und reichte ihr das Tablett. Schnell erhob sie sich und lehnte sich wie ich vorhin am Bett an. Ich stellte es ihr auf den Schos und sie begann auch sofort, wie mir schien mit großem Genuss, zu essen.

Als sie fertig war nahm ich ihr das Tablett ab und stellte es neben das Bett auf den Boden. Ich saß und lag halb im Bett und hatte meine Hände auf meinem Bauch verschränkt. Irgendwann nahm plötzlich Jeannie einfach so meine Hand und verschränkte sie mit ihrer. Überrascht sah ich sie an. Doch sie starrte weiter einen Punkt im Zimmer an und lächelte nicht. Dieses Starren kenne ich gut. Ich habe selbst früher als kleiner Junge oft geradeaus auf einen Punkt gestarrt, damit andere in meinem Umfeld nicht mitbekommen das ich weinen muss.

"Jeannie was ist los. Irgendwas bedrückt dich. Rede mit mir!", sprach ich leise mit meiner typischen Morgenstimme. Kratzig, tief und heiser einen Punkt den ich an mir nicht leiden kann.

Langsam schloss Jeannie ihre Augen und eine Träne bahnte sich über ihre Wange den Weg nach unten. Ich rutschte näher an sie heran und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Zärtzlich wischte ich ihr mit einem Daumen die Träne weg und umfasste schließlich ihre beiden Hände. Ihre Hände waren eisig kalt. Sie hatte immer noch des öfteren Kreislaufprobleme und ihr war auch oft schwindelig. Sie atmete einmal tief ein und aus und öffnete ihre Augen. Stumm sah sie mich an und und öffnete leicht ihren Mund.

"Wieso tust du das alles für mich? Ich bin ein nichts. Ein Niemand. Hast du keine Freundin? Dir rennen doch die Mädchen und Frauen in Scharen hinterher. Du könntest jede haben. Wieso nimmst du mich bei dir auf und ich muss noch nicht einmal was dafür tun? Wieso bist du so unheimlich süß und freundlich zu mir? Wieso hast du mir geholfen meinen Eltern zu entkommen? Wieso?"

Das letzte Wieso war nur noch ein flüstern und diesmal fing sie an zu schluchzen. Tränen liefen über ihr Gesicht und sie senkte ihren Kopf. Vollkommen überfordert mit der Situation brachte ich kein Wort raus.

"Ehrlich gesagt ich weiß es nicht warum ich unbedingt wollte, dass du mit zur mir kommst. Und ich weiß auch nicht warum ich so eine Zuneigung für dich empfinde. Aber was ich weiß ist das ich von Anfang an für dich da sein wollte ich wollte dich beschützen. Niemand wird dich je wieder verletzen. Egal ob physisch oder psychisch. Niemand." 

Nach meinen Worten war Jeannie still. Sie hob ihren Kopf.

"Ist das wahr? Ist das alles wahr was du gesagt hast eben? Ich denke nähmlich das ich etwas für dich empfinde aber ich weiß nicht was das für ein Gefühlt ist, da ich es noch nie in meinem Leben für jemanden gefühlt habe."

Mein Herz machte nach ihren Worten einen Sprung denn ich wusste was sie meinte. Das sie mich auf irgendeine Art und Weise liebte. Von ganzem Herzen so wie ich sie liebte. Sie durfte noch nie jemanden lieben. Sie war ihr Leben lang eingesperrt. Abgeschirmt von der Außenwelt. Kein Wunder also, wie sie "dieses Gefühl" welches sie hatte dann beschreiben sollte.

"Weißt du diese Gefühl welches du wahrscheinlich hast empfindet man meist gegenüber einem anderen den man kennt und sehr sehr gern hat. Man ist einfach gerne mit der Person zusammen. Man unternimmt was und will einfach nicht das er geht. Man hat Angst das der andere nicht das selbe für einen empfindet doch um dies herauszufinden muss man sich einfach trauen den anderen darauf anzusprechen."

Nach meiner kurzen Rede sah ich Jeannie erwartungsvoll an. Abwartend auf ihre Reaktion. Ich hatte gehofft, dass sie meine kleine Anspielung bemerkt hatte mich einfach anzusprechen.

"Du weißt also das ich dich sehr gern habe?", fragte sie mich einfach grade heraus.

"Ich denke schon." , sagte ich leise und sah sie dabei an.

"Aber was empfindest du?", fragte sie mich vorsichtig.

"Ich denke das selbe wie du.", lächelte ich sie leicht an, da ich sah wie sie bei meinen Worten leicht zuckte.

"Aber wenn man jemanden liebt was macht man denn so mit dem? Weißt du ich hatte noch nie einen Freund und ich weiß nicht was man da so macht.", sagte sie leicht verzweifelt, doch ich stoppte ihren Redefluss in dem ich meinen Zeigefinger auf ihre Lippen legte der sie sofort verstummen ließ.

"Schließ deine Augen und leg dich hin. Entspann dich einfach.", flüsterte ich leicht und sie gehorchte.

Vorsichtig legte ich mich halb auf sie halb auf das Bett. Ich merkte wie sie sich verspannte. Leicht fuhr ich über ihre Stirn und hörte erst auf als ich merkte das sie sich auf mich konzentrierte und ihre Augen wieder öffnete. Bei dem Blick in ihre Augen war es so als würde sich alles drehen. Adrenalin wurde durch meinen Körper gepumpt und mir wurde plötzlich klar wie sehr ich sie liebte. Ich will mein Leben lang mit ihr zusammen bleiben und irgendwann eine kleine Familie haben. Doch ich wurde aus meinen Träumen gerisssen als mir Jeannie vorsichtig durch mein Gesicht fuhr.

"Ist alles in Ordnung mit dir? Du hast gerade so komisch geschaut. Woran hast du gedacht?"

Doch dazu ihr zu antworten kam ich nicht mehr. In mir kam das  Verlangen hoch welches ich bei einem Mädchen noch nie verspürt hatte und so kam es das ich meine Lippen sanft auf ihre legte.

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