Der Vater

Kapitel 7/ Meine Entscheidung

Den ganzen Heimweg habe ich über dieses Gespräch nach gedacht und hab für mich entschieden das ich dieses kleine Experiment weiter führen möchte.
Er scheint doch ganz nett zu sein und ein paar Besuche sind ja nicht schlimm.
Als ich Zuhause ankomme erwartet meine Freundin Nina mich schon. Sie hat auf Simon aufgepasst solange ich weg war. Als ich ins Wohnzimmer komme sitzen die beiden auf dem Sofa und spielen Karten. Als mein Sohn mich sieht lässt er alles liegen und springt mir förmlich in die Arme. "wo warst du so lange?" fragte er mich mit einem schmollendem Blick.
"ich musste ein paar Dinge erledigen mein Schatz aber jetzt bin ich da" mit diesen Worten knuddel ich ihn, nur bleibt uns heute nicht mehr viel Zeit denn es ist schon dunkel und Simon muss bald ins Bett.

Als er dann schläft setzen meine beste Freundin und ich uns zusammen. "Na erzähl schon! Ist er attraktiv?"
Ich schiebe ihr eine Tasse Tee zu und setze mich zu ihr an den Küchentisch. "Wo soll ich bloß anfangen... Zu aller erst hatten wir recht es ist eine Anstalt und er ist schon seit über 20 Jahren dort" Nina reißt die Augen auf "20 Jahre? Krass aber wieso?" und dann fang ich an zu erzählen. Ich erzähle ihr von der ganzen Geschichte mit dem Mord, mein Gespräch mit ihm und natürlich auch meine Zweifel.
"So und jetzt musst du mir sagen wie er aussieht" ich überlege kurz. "genau wie Simon. Groß, dunkle Augen, braune Haare. Ich hab ja vermutet das die 2.01 m die in der Akte stehen vielleicht ein Fehler sind aber nein, ganz und gar nichts"
Nina beginnt zu grinsen und ich ahne nichts gutes. "Also genau dein Typ. Wann nimmst du Simon mal mit" das geht mir jetzt aber viel zu schnell "Moment mal.. Ich weiß noch nicht ob ich ihn Simon vorstellen will. Vielleicht ist dieser Mann überhaupt nicht daran interessiert Vater zu sein oder hat eine Abneigung gegen Kinder." Nina zieht eine Augenbraue hoch "und das er in einer Anstalt sitzt wegen Mord ist nicht so wichtig?"
Ich werde rot und sehe weg.
"ich merk schon wie unschlüssig du bist aber das klingt doch alles total spannend. Wie in einem Film oder sowas. Stell dir doch mal vor was das für eine krasse Geschichte ist. Du lässt dich künstlich befruchten und kommst am Ende doch mit dem echten Vater zusammen. Eindeutig Stoff für ein Buch"
"Vater kann man das nicht nennen..."
"dann halt Erzeuger.. Aber ich find die Idee wie gesagt gut das du ihn noch ein paar weitere male besuchen wirst bevor du dich entscheidest"

Wir reden noch ein ganzes Weilchen bis ich mich dann von Nina verabschiede und ins Bett gehe. Es war echt ein langer Tag und ich muss mir meine Gedanken machen.