Kapitel 8/ Freundschaft?

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Nach dieser ganzen Geschichte war mein Kopf mehr als voll. Ich überlegte ob ich nicht zu unvorsichtig mit dieser ganzen Sache umging und ob ich mich wirklich in Gefahr begeben will nur damit ich vielleicht einen neuen Partner und den richtigen Vater meines Kindes bekomme. Ich könnte genauso gut auch in bei einer Partnerbörse nach einer neuen Bekanntschaft suchen.
Aber kaum das ich mich versehe sitz ich im Auto, wieder auf dem weg zu diesem Mann. Auf irgend eine komische Weise zieht er mich einfach an. Zu sagen das da mehr ist wäre aber falsch.

Mein letzter Besuch ist mehr als 2 Wochen her und ich hoffe ich kann mich heute etwas mehr mit ihm beschäftigen. Ich will mehr über seine Art erfahren und raus finden ob er vielleicht zu Unrecht dort fest gehalten wird.
Als ich die Anstalt betrete kommt mir wieder der starke Pafumgeruch entgegen und ich muss einen Moment inne halten. Ich hatte das schon wieder komplett vergessen.
Die Frau am Empfang ist die gleiche wie beim letzten Mal und begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln. Diesmal sortiert sie einen kleinen kleinen Spielkarten Stapel. Ich denke mal das sie wohl nicht so viel den ganzen Tag zu tun hat. Kurz darauf sitze ich auch schon im Besucherraum gegenüber von Michael und schiebe ihm den Block gemeinsam mit dem Stift hin.
"Wie geht es dir heute?"
Er zuckt kurz mit den Schultern. Eine  Antwort ist eine Antwort. Er muss ja nicht immer schreiben.
"Wie.. Waren die letzten 2 Wochen so?" frage ich vorsichtig und kann im nächsten Moment zusehen wie er ein Wort auf das Papier kritzelt

Langweilig

"und was machst du hier so den ganzen Tag?"

Nichts

Ich überlege kurz "wirklich gar nichts?" Er schüttelt daraufhin den Kopf

"mhh... Warte mal kurz" ich stehe auf und geh kurz aus dem Raum. Auf dem Flur treffe ich die nette Dame vom Empfang und bitte sie um einen kleinen Gefallen.

Als ich den Raum wieder betrete schaut Michael mich an. Ich setze mich ihm wieder gegenüber und lege die Spielkarten der Empfangsdame auf den Tisch. Michael betrachtet die Karten verwundert und richtet seinen Blick dann wieder auf mich.
"Lass uns eine Runde spielen" er überlegt kurz nickt dann aber.
Ich mische die Karten und wir fangen an eine Runde zu spielen. Zwischen durch nimmt Michael den Zettel und fragt mich auch ein paar Dinge. Ich erzähle ihm von mir und leider rutscht mir auch raus das ich ein Kind habe. Ich versuche das aber nicht weiter anzusprechen und erzähle einfach etwas anderes. Wir verbringen ein paar Stunden miteinander und ich fühle mich in meine Kindheit zurück versetzt wo es egal war mit wem man spielt. Man musste einfach nur nett fragen.

Als ich mich verabschiede habe ich das Gefühl das Michael traurig ist es aber nicht zeigen will. Das gibt mir zu denken.

Der Vater Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt