43. Veränderungen

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-Zeitsprung: 10 Monate später-

Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu und heute war auch schon der Abschluss Ball der Siebtklässler. Neith und Severus hatten es geschafft ihr Beziehung größtenteils geheim zu halten, nur Jeffrey und Eliot wussten davon. Neith hatte es sich nicht verkneifen können. Außerdem hatte sie nun die Chance gehabt Eliot besser kennen zu lernen und er und Jeffrey passten wirklich wunderbar zusammen. Kelly's Verschwinden tat ihr jedoch immer noch ziemlich weh, jedes Mal wenn sie daran dachte. Sie war die Person die ihr den Einblick in eine komplett andere Welt gezeigt hatte, sie war ihre beste Freundin, überhaupt die erste richtige an dieser Schule. Severus jedoch hatte sie davor bewahrt in ein Loch zu fallen, hatte sie immer wieder mit Kleinigkeiten aufgemuntert, und jedes Mal hatte sie gemerkt wie unglaublich wundervoll er war und hatte sich gleichzeitig gefragt wie er bisher von Frauen so unbemerkt bleiben konnte. Es war zwar schwer besonders viel Zeit mit Severus zu verbringen, da sie in diesem Schuljahr größtenteils ihre Freizeit mit lernen und Hausaufgaben verbracht hatte. Ihre Prüfungen allerdings hatte sie mit Bravur bestanden. Außer in Wahrsagen und Kräuterkunde hatte sie jedes Fach mit einem Ohnegleichen bestanden. Dazu hatte Kai ihr eine Ausildung in Frankreich zur Drachenwärterin verschafft.

Doch heute war kein Tag um in Erinnerungen zu schwelgen, es war ein Tag zum nach vorne blicken und im hier und jetzt zu genießen. Gut gelaunt ging sie in die große Halle hinab, sie hatte sich freiwillig als Helferin beim Aufbau gemeldet und hatte auch wirklich Lust dazu. Es war erst früh am Morgen und der Ball würde spät Abends statt finden, so hatten die Lehrer noch genug Zeit sich um die Dekoration und all dem zu kümmern. Ein Motto wurde bereits bestimmt. "Unter dem Meer", murmelte sie gedankenverloren vor sich hin. Es gab Flyer auf welchen man die Themen abstimmen konnte, es standen 'Unter dem Meer', 'Schneeabend', '70er' und 'Vollmondnacht' zur Wahl. Es war schwer für die Slytherin sich zwischen dem Meer und dem Mond zu entscheiden, doch schließlich kreuzte sie die Vollmondnacht an. Gewonnen hatte zwar das andere, doch freuen tat sie sich trotzdem. Immerhin stammte sie so gesehen aus dem Wasser. Vielleicht ein weiterer Grund warum sie in Slytherin eingeteilt wurde.

Endlich war sie in der großen Halle angekommen in welcher schon fleißig Hauselfen, Lehrer und Schüler am Werken waren. Professor Flitwick stand gerade auf einem Stapel Bücher und versuchte eine kleine Traube von Schülern zu beruhigen, diese diskutierten nämlich gerade lautstark über ein Thema welches Neith noch nicht ausfindig machen konnte. "Guten Morgen, Professor. Kann es sein dass sie hier Hilfe gebrauchen könnten?", sie erkannte dass sie Schüler größtenteils aus den niedrigeren Klassen stammten, somit niemand den sie kannte. Der Lehrer seufzte, "In der Tat, Miss Okeanos. Wenn sie vielleicht kurz..", er machte eine hilflose Geste zu den Streitenden. Neith nickte und nahm eines der Bücher welches wohl aus dem Stapel gefallen war und betrachtete es kurz von allen Seiten, dann schmiss sie es lautstark auf den glatten Fliesenboden damit der Knall die Schüler aufschrecken ließ. Wie vermutet stießen alle einen kurzen Schrei aus und schauten irritiert zu der Slytherin. Diese legte einen herablassenden, fast schon Angst einflößenden Blick auf, "So, Leute. Jetzt spricht Professor Fliwick und wer etwas zu sagen hat, der hat Pech.". Flitwick kicherte kurz belustigt, "Danke, Miss Okeanos. Ihr Blick könnte dem von Professor Snape Konkurrenz leisten, wenn ich das mal so sagen darf. .". Neith spürte wie ihr das Blut in die Ohren schoss, doch hörte dann dem Duelliermeister zu. Sie sollten die Girlanden zu zweit mit Wingardium Leviosa unterhalb der Kerzendecke anbringen und danach Flitwick Bescheid geben, damit er das Bild der verzauberten Decke zu einer Wasseroberfläche ändern konnte.

Die Vorbereitungen gingen circa drei Stunden, doch es hatte mächtig Spaß gemacht und das Endergebnis würde jeden umhauen. Das Licht war genauso schummrig wie es im Gemeinschaftsraum der Slytherin's der Fall ist und wenn man an die Decke sah, hatte man das Gefühl unter Wasser zu schwimmen. Eine Girlanden mit Muscheln oder Fischen hingen im Raum verteilt und der Boden war zu Sandstein gezaubert worden. Neith fiel noch etwas ein, was die ganze Atmosphäre noch schöner gemacht hätte, doch das konnte sie nur mit ihren Kräften erreichen. Fieberhaft überlegte sie wie sie es anstellen konnte ohne dass andere Verdacht schöpften. Nach einigen Minuten gab sie das nachdenken auf und ging hinüber zu ihrem Zauberkunst Professor. Verschwörerisch beugte sie sich zu ihm hinunter, "Professor, mir ist gerade noch eine Idee gekommen wie man die Stimmung noch etwas.. magischer machen könnte. Dürfte ich vielleicht die Tierstatuen an den Wänden verzaubern? Es geht nichts kaputt, ich verspreche es.", mit einem Hundeblick welchen wohl nicht mal ein Chihuahua hätte topen können, blickte sie den Lehrer an. Dieser schaute allerdings gleich begeistert und nickte, "Natürlich, Miss Okeanos, natürlich. Überzeugen sie mich von ihren Zauberkünsten.".

Etwas mulmig war Neith nun auch zumute, doch es gab kein zurück. Hoffentlich würde er ihre Geschichte abkaufen. Sie schritt also auf die erste Steinstatue, hoch oben an der Wand zu und zückte ihren Zauberstab. Sie stellte sich vor wie aus dem Maul des Löwen ein kleiner Wasserfall heraus lief und drei Sekunden später begann auch schon eine kleine Quelle hinunter zu plätschern, bevor das Wasser allerdings auf dem Boden aufkam oder irgendwelche Girlanden treffen konnte wandte sie einen einfachen Zauberspruch an welchen sie während einer ihrer Lernstunden in der Bibliothek gefunden hatte. So löste sich das Wasser nach ungefähr zwei Metern in Luft aus und bildete sich am Anfang der Quelle neu. Dadurch ergab sich ein einfacher Kreislauf. Lächeln schaute sie zu Flitwick. Dieser schien durchaus überzeugt, denn er klatschte erfreut. "Miss Okeanos, deswegen sie sich mit Abstand die Beste in meinem Fach. Hätten sie nicht schon ein Ohnegleichen in ihrem Zeugnis stehen, würde ich es nun nachreichen. Bitte, fahren sie fort.", als sie an den anderen Statuen die selbe Methode vollzog, schauten ihr viele im Raum fasziniert zu.

Als sie ihre Arbeit vollendet hatte, hallte eine Stimme durch den Raum, "Eine Schande sie gehen zu lassen, Miss Okeanos. Sie haben großes Talent.". Dumbledore stand eine Meter hinter der Schar aus staunenden Schülern. Der Slytherin war es eindeutig peinlich so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, ihre Wangen nahmen einen rosaroten Ton an und sie schaute zu dem Direktor.  Sie und Dumbledore vertrugen sich noch immer nicht so prächtig wie er es mit jedem anderen tat, doch wirklich feindselig waren sie beide nicht mehr so wirklich. Er war der Schulleiter, etwas dagegen tun konnte sie nichts, also musste sie es akzeptieren. Genauso wie er akzeptieren musste dass sie ihm niemals vertraut hatte und es auch nie wird. Sie standen sich relativ neutral gegenüber. "Danke, Professor Dumbledore. Mir fällt es auch nicht leicht zu gehen.", sie wand sich ab und betrachtete ihr Werk. Sie war ziemlich zufrieden mit sich.

Das leise Plätschern der Wasserfälle, gab allem noch den kleinen extra Schliff. "Nun, ich meine das ernst meine Teuerste. Ich weiß, wir haben uns nicht wirklich nahe gestanden, doch es tut immer ein wenig weh solch eine talentierte Schülerin dem harten Leben zu übergeben.", der Alte stand nun etwas weiter hinter ihr und betrachtete ebenso ihre Arbeit. "Auch wenn dieses Talent nicht nur ausschließlich aus Magie im Blut besteht, es fordert trotz allem Macht solche uralten und wilden Kräfte zu bändigen.", er schaute noch einmal zu ihr hinab und gab sein typisches Dumbledore-Zwinkern ab, dann schritt er langsam und dramatisch aus dem Raum. Einen Moment schaute sie dem Direktor verwirrt hinterher, dann zuckte sie mit den Schultern und ging wieder zu Flitwick. "Professor, gibt es denn noch irgendetwas zu tun? Ansonsten würde ich mich gerne für den Ball fertig machen.". Der Kleinere gab ihr das Ok zu gehen und lobte sie noch für die außerordentliche Leistung welche sie heute gezeigt hatte.

Stolz schritt sie wieder in die Slytherin Gemächer. Sie schloss die Tür zu ihrem Schlafsaal und grinste vor sich hin. Ihre Mutter hatte ihr gestern als Abschlussgeschenk eine Stereoanlage zukommen lassen, eine dieser neuen Erfindungen aus der Muggelwelt. Neith wusste eines, sie würde dieses Ding heute einweihen. Während sie also in den Bad stand und sich fertig machte, tanzte sie eher durch den gesamten Saal als sich wirklich hübsch zumachen. Doch irgendwann war es geschafft. Sie fand ihr Ergebnis besser als erwartet. Da ihr Kleid in einem dunkelblau gehalten war, war dementsprechend auch ihr Makeup. Sie hatte einen blauen Lidschatten benutzt und einen etwas provokanteren Lidstrich. Ihren Lippenstift hatte sie so gewählt dass er möglichst zu ihren Haaren passte, so ergänzte sich alles. Sie hatte noch eine Stunde bis der Ball wirklich los ging und diese brauchte sie wie es schien auch. Das Kleid welches sie in Hogsmead gekauft hatte, war etwas kompliziert allein anzuziehen, denn um den Reißverschluss am Rücken richtig schließen zu können musste sie sich auf extremste Weise verrenken. Doch schließlich hatte sie es geschafft und legte noch einige Armreifen an.

Dann ging es endlich los.

Under the Sea ~ Severus Snape FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt