Wie bin ich hier gelandet?

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Eye contact: how souls catch fire.
- Yahia Lababidi

Detroit, Michigan

Wie bin ich hier gelandet?

Ich sitze auf dem Asphalt und warte bis mein Bruder von der Party kommt und wir mach Hause können.

Die dumpfe Musik der Hausparty kann ich bis hier draußen hören. Ich war kein Partygirl,doch ich wollte es einmal ausprobieren. Ich habe mich schon  immer gefragt was hinter dem was meine Freunde und mein Bruder über Partys sagen, steckt.

Sie habe gemeint es würde Spaß machen, es wäre als würde man alles vergessen und für ein paar Stunden das machen worauf man Lust hat.

So hat es Isobell gesagt. Ich weiß nicht ob alle Partys genau gleich sind,aber ich fand es schlimm. Richtig ätzend.

Fremde die aneinadergeschmiegt zu grässlicher Technomuski tanzen und warmes Bier und andere alkoholische Getränke trinken bis sie nicht mehr können.

Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, bin ich aus dem Haus geflüchtet und habe mich auf dem warmen Boden neben geparkten Autos gesetzt.

Alles war besser als dort drinn. Getrunken habe ich nichts außer ein Wasser, deswegen konnte ich gut beobachten wie sich meine Freunde und  Jugendliche, die zwar von meiner Schule sind aber mit denen ich absolut nicht zu tun habe sich vollaufen lassen und "Spaß" haben.

Ich weiß nicht ob ich einfach langweilig bin, aber ich mag es etwas nur mit meinen Freunden zu machen. Kinobesuche, essen gehen, Filmeabende sowas macht doch Spaß, sowas lässt einem vergessen.

"Dämliche Party" grummle ich und sehe herauf zum Himmel. Es ist schon längst nach Mitternacht und ich bin wirklich müde und will nur noch nach Hause nach dieser Nacht.

"Warum?"

Ich öffne die Augen und sehe mich um. Wer war das?

Ich höre Schritte hinter mir und drehe mich um.

"Warum sitzt du auf dem Boden vor meinem Haus?"

Da es dunkel ist und die Straße nur von einer Laterne beleuchtet wird, konnte ich ihn nicht aber für erkennen. Er kommt näher und bleibt vor mir stehen.
Nun könnte ich ihn besser erkennen. Seine schwarzen Haare waren kurz, aber noch lang genug, dass man über die Haare fahren kann. Seine Augen sind glaube ich grün soweit ich es erkennen kann. Er kreuzt die Arme vor der Brust und mustert mich.

Alexander. Der Alexander. Alexander Hayes. Senior an meiner Highschool.

"Wer bist du überhaupt. Ich kenne dich nicht."

Mein Herz setzt einen Schlag aus.
"Viola Andrews"

Seine Stirn runzelt sich. "Bist du die Schwester von Caleb Andrews?"

Ich nickte,doch er zeigte keine Reaktion.

Mein Bruder ist im Basketball-Team der Schule - genau wie Alexander.

"Was machst du hier draußen, Violet?"

Ich pustete eine Strähne aus meinem Gesicht und sah in Richtung Haus. "Wonach sieht es denn aus, ich warte."

Der ansatz eines Lächelns ist auf seinem Gesicht zu erkennen,doch das interessiert mich wirklich wenig. Langsam verliere ich die Geduld . Egal wie sehr ich Caleb lieb habe, das mit der Pünktlichkeit hat er bis heute nicht verstanden.

"Und auf wen wartest du?"

Ich sehe zu ihm auf und rolle die Augen. Mir ist langsam kalt, ich werde ungeduldig und dann habe ich hier auch noch einen Alexander Hayes der mich mit Fragen durchlöchert.
"Caleb. Ich warte auf meinen Bruder, der scheinbar die Uhr nicht lesen kann"

Die 10 Minuten die er mir gesagt hat, waren längst vorbei.

"Der ist gerade auf der Tanzfläche, zumindest war er das bevor ich hier raus gekommen bin."

Ich grummee vor mich hin und lege meinen Kopf auf meine Knie.

"Dann warte ich halt"

"Willst du schon gehen?"

"Du bist sehr Fragebedürftig oder?"

"Und du bist überhaupt nicht so süß und unschuldig wie du immer tust"

Mein Kopf dreht sich sehr schnell in seine Richtung. Ich schaue ihn verblüfft an. Was ich drauf antworten soll, weiß ich nicht.

"W- Wie bitte?"stocke ich.

Er kommt näher und setzt sich neben mich auf den Bordstein.
"Du willst dass man denkt dass du niemanden, nicht mal eine Fliege etwas antuen kannst, aber tief in deinem Inneren stehst du mit der Fliegenklatsche bereit."

"Hast du zu viel getrunken?"

Er schüttelte den Kopf und da war wieder das kleine Lächeln. Sein Lächeln war wirklich süß, es machte ihn sympathischer.

Seine Worte aber brachten mich dazu mich, zumindest in meinem Kopf, mich mental zu übergeben.

"Und nach diesem Gespräch, dass gerade mal eine knappe Minute gedauert hat, willst du also sagen, dass du mich vollkommen durchschaut hast?"

"Vielleicht nicht vollkommen aber zumindest einen kleinen Teil davon"

Ich stöhne auf und sehe weg. Caleb wo bist du nur? Ich sehe auf meine Armbanduhr, die ich mir extra heute angezogen habe.

"Wenn du nach Hause willst, dann geh nochmal rein und zieh Caleb da raus. Du weißt doch am besten, dass er gerne mal Sachen vergisst"

"Aber nicht seine Schwester" meine ich.

Er lacht auf. "Naja das sah gerade noch anders aus als ich dort drinn war"

Ich biss mir auf die Unterlippe. "Warum bist du eigendlich nicht drinnen?"

"Irgendwer muss ja auf dich aufpassen. Das ist hier gerade nicht die beste Gegend."

Ich stocke und sah ihn an. Seine Augen sind hellblau, es errinert mich an das Meer aus den Kindheitstagen von Caleb und mir. Ich riss mich von seinen Augen los und runzele die Stirn.

"Ich brauche niemanden der auf mich aufpasst" meine ich stehe auf, dabei knicke ich mit meinen High Hels um-
Hände greifen nach mir und halten mich fest so,dass ich nicht falle.

"Aha" bringt er trocken hervor.

Ich seufze und bedanke mich. Ich muss ja nicht komplett gemein sein.

"Ich gehe jetzt rein um Caleb zu holen, war schön mit dir aber bitte nicht nochmal" rufe ich als ich mich zum Haus hin bewegte.

Von weitem konnte ich nur sein Kopfschütteln und sein halbes Lächeln erkennen. Irgendwie muss ich in dem Moment auch Lächeln.


kkninaa

In the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt