Warum tust du so etwas?

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Als Dad am Abend nach Hause kommt, habe ich alles mit Liam geklärt. Morgen Nacht ist meine erste Lieferung fällig. Auch wenn ich nervös bin, werde ich sicher nicht zurück tretten. Nicht bei der Summe,die Liam mir versprochen hat.

Caleb und ich sitzen in der Küche, als Dad den Raum betritt.
"Wie geht es Mum?", fragt Caleb. Ich schlucke und lasse meine Gabel sinken.
Dad sieht müde aus und fährt sich durch das Gesicht, bevor er antwortet.
"Den Umständen entsprechend. Doch sie wollte in die Klinik und hat mir gesagt, dass ich euch sagen soll, dass es ihr leid tut und dass sie euch und eure Schwestern liebt."

"Es muss ihr nicht leid tun", meint Cal und steht auf. Sein Teller ist ebenfalls noch voll.

"Eure Mutter wird für eine Weile nicht mehr nach Hause kommen, deswegen bitte ich euch, für eure Schwestern da zu sein. Jetzt mehr denje."

Wir nicken beide und Dad steht auf. "Ich werde mich hinlegen gehen und euch morgen alles ganz genau erklären."

Ich schalte das kleine Licht in meinem Zimmer aus und lege mich unter die Decke. An Schlaf ist nicht zu denken...

Mein Handy klingelt, ich nehme den Anruf schnell an um Dad, dessen Zimmer gegenüber meinem ist, nicht zu wecken.

"Ja?"

"Bist du komplett übergeschnappt?"

"Alex.", ich atme aus.

"Ich dachte wir wären uns einig,dass diese Art von Arbeit nichts für dich ist."

"Ich habe meine Meinung geändert"

"Wie kannst du bei so etwas denn deine Meinung ändern, Viola?"

"Alex es ist spät lass uns Morgen darüber reden", meine ich und lege auf.
Ich will nicht hören, wie er diese Entscheidung findet. Denn ich kenne die Antwort und ich weiß,dass er recht hat.

Schon wieder klingelt das kleine Gerät, doch diesmal schalte ich es komplett aus und drehe mich auf die andere Seite.

Am nächsten Morgen, bin ich nicht zur Schule gegangen. Von der einen Seite, fühle ich mich nicht gut genug um den Unterricht mit zu verfolgen, auf der anderen Seite, drücke ich mich davor Alex zu treffen.
Auch wenn ich weiß, dass ich das irgendwann zwangsweise tun werde. Aber es kann nicht schaden, es noch etwas hinaus zu zögern.

Ich bringe früh morgens meine Schwestern in die Schule, die von Mum noch nichts wissen.
Kurz darauf bin ich wieder zu Hause. Die Wohnung ist leer, Dad bei der Arbeit, Cal in der Schule, genau wie die beiden Mädchen.
Ich lasse mich auf das Sofa fallen und schließe die Augen. Die Nacht war anstrengend gewesen. Ich hatte mich hin und her gewälzt, mit dem Ergebniss von vielleicht zwei Stunden Schlaf...
Doch jetzt holt mich die Müdigkeit und ich bin dankbar, für ein paar Momente Ruhe.

Die Türklingel weckt mich, ich stöhne auf, während ich mich strecke und gähnend die Tür aufmache.

Und plötzlich bin ich hellwach.

Denn Alexander steht vor meiner Wohnungstür.
"Du wolltest heute darüber reden und da du nicht zur Schule gekommen bist,bin ich zu dir gekommen", meint er, stößt die Tür auf und kommt herein.

"Komm herein", murmle ich, rolle die Augen und schließe die Tür. Als ich mich undehe, steht er mit gekreutzten Armen vor der Brust, vor mir und sieht mich an. Ich tue es ihm gleich.

"Also, warum tust du sowas?", fragt er.

Ich zucke die Schultern und wende mich ab, um ins Wohnzimmer zu gehen. "Es hat sich etwas ergeben in meiner Familie und desewegen brauche ich den Job"

"Du brauchst das Geld?", fragt er und setzt sich zu mir, auf das Sofa.

Ich nicke, den etwas anderes konnte ich nicht erwiedern. Ich spüre seine Hand auf meine. Seine Hand, ist warm und sein Daumen streicht meine Finger. Ich atme aus und blicke in seine Richtung.

"Und ich kann dich nicht davon abringen?", seine Stimme wird leise.

"Nein, ich muss das machen."

Er nickt und fährt sich durch die verwuschelten Haare. "Ich komme heute mit dir.", sagt er. "Ich habe Liam schon bescheid gegeben. Er erwartet uns in der Werkstatt um zwölf Uhr. Ich hole dich hier ab. Weißt du schon, wie du unbemerkt heute Nacht hier raus kommst?"

Ich nicke. "Ja, das müsste nicht all zu schwer sein."

"Gut, ich werde auf dich unten an der Tür warten. Du gehst nicht ohne mich los, ok.?"

"Versprochen."

Er atmet aus und lehnt sich zurück, dabei lässt er meine Hand los und die Wärme, die er ausstrahlt, verlässt mich.

"Worin reitest du dich nur hinein, Viona?"

Ich schaue ihn an. "Wahrscheinlich genau da, wo du bist."

LG :)

kkninaa




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