Was ist hier los?

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Als ich ihn im Flur sehe, wie er mir zu lächelt, schließe ich den Spind und gehe mit schnellen Schritten in die Cafeteria.
Seit dem Kuss in der letzten Nacht ist alles komisch.
Aber irgendwie komisch auf einer guten Art und Weise.

Isobell entdecke ich an einem Tisch weiter hinten in der Cafeteria und gehe geradewegs zu ihr und setzte mich.
Sie schaut von ihrem Buch auf und mustert mich.

"Ok. Was ist los?", fragt sie mich und schließt ihre Biologielektüre.

Ich zucke die Schultern.
"Was soll sein? Gar nichts. Ich setzte mich nur zu meiner besten Freundin."

"Du setzt dich neben deiner besten Freundin mit einem panischen Gesicht. Deshalb frage ich. Also schieß los."

"Da gibt es nichts zum los schießen."

Iz wendet sich wieder ihrem Biologiebuch zu und beißt von ihrem Sandwitch an. "Wenn du meinst."

Verdammt.

Ich seufze und lege los ihr zu berichten, was gestern zwischen Alex und mir passiert ist. Dabei lasse ich das Detail raus, dass wir davor etwas illegales getan haben  und begründe, dass wir zusammen waren, weil ich noch kurz bei der Autowerkstatt vorbei musste um etwas zu unterschreiben. 

"Wow. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet."

"Es war auch nicht geplant."

"Glaube ich dir.", sagt sie.  "Und wie fühlst du dich?"

"Unsicher.", grummelte ich und sehe zur Tür, wo Alex mit seinen Freunden gerade herein kommt. Mein Bruder geht neben ihm her und sie scheinen aufgebracht miteinander zu reden.

"Was ist den da los?"
"Ich habe keine Ahnung.", sage ich.

"Du solltest hingehen.", sagt sie.
"Sollte ich?"

"Ab mit dir, Viona!"

Ich stehe auf und gehe die wenigen Schritte zu den beiden Streitenden rüber. Ich kriege nicht viel mit denn, Alex bemerkt mich und verstummt, als ich vor den beiden anhalte.

"Das war wirklich gar nicht auffällig.", bemerke ich und sehe meinen Bruder an, der meinen Blick aus dem Weg geht.

Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. "Was ist hier los?"

Mit einem letzten warnenden Blick, der Alex gilt, geht Caleb aus der Cafeteria und lässt mich ohne eine Antwort zurück. Ich drehe mich zu Alexander und kreuze meine Arme vor der Brust.

"Was ist hier los?"

Alex seufzt und zieht mich aus der Cafeteria nach draußen in die Kälte.
"Anscheinend warst du nicht sehr leise als du gestern wiedergekommen bist."

Ich stutze. "Ich war so leise wie ich konnte. Hat Caleb dir etwas gesagt, dass er etwas gehört hat?"

"Er hat mich ausgefragt, er dachte ich wüsste etwas."

"Wie kommt er darauf, dass ich mit dir war?"

Meine Frage bleibt unbeantwortet. Alexander zündet sich eine Zigarette an und lächelt leicht, als ich bei dem Anblick meine Augen rolle.

"Du weißt wir stehen auf dem Grundstück der Schule?"

"Danke für diese Information.", nickt er.

"Du weißt, dass die Regel besagt, dass man in der Schule und auf dessen Grundstück nicht rauchen soll?"

"Erschieß mich" gibt er trocken zurück und zieht an der Zigarette.

"Vielleicht tue ich das irgendwann.", meine ich und tue so, als würde ich wirklich darüber nachdenken.

"Warn mich vor wenn es losgeht, dann kann ich loslaufen, damit es spannend wird."

"Ich bevorzuge das für mich zu behalten.", sage ich.

"Langweilig.", sagt er und zwinkert mir zu. 

Ich seufze und stecke meine Hände in meine Hosentasche, damit sie nicht ganz so kalt werden. Ohne Jacke kann man nicht mehr raus. Dafür ist der Herbst schon zu nahe.

"Hat er noch etwas gesagt?", will ich wissen.

"Nur, dass ich mich von dir fernhalten soll. Er hat wohl bemerkt, dass du anscheinend etwas mit mir zu tun hast."

"Hast du dazu etwas gesagt?"

"Ich habe gesagt, dass du Erwachsen genug bist und er sich nicht einpissen soll, wenn du später nach Hause kommst."

Geschockt sehe ich ihn an. "Konntest du nicht einfach sagen, dass zwischen uns nichts ist? Und ich nicht mit dir war?", meine Stimme schießt um einige Oktaven nach oben.

Er lässt die Zigarette auf den Boden fallen und tretet sie fest.

"Warum willst du, dass ich lüge?"

"Er ist mein Bruder! Er muss das nicht alles wissen, außerdem kommt er so vielleicht auf die Idee was ich mache und wie ich zu dem ganzen Geld komme und das will ich nicht."

"Also gibst du zu, dass zwischen uns etwas ist?"

Ich stocke und mir wird komisch heiß. Meine Wangen fühlen sich an als würden sie rot werden und ich hoffe ich täusche mich. Alles andere wäre einfach echt unangenehm.

Meine nächsten Worte sind ehrlich:

"Was möchtest du von mir hören, Alex?"

Alexander atmet aus. Er sieht müde aus. Nun wo ich ihn genauer ansehe, blicke ich auf die Augenränder, die größer sind als sonst.

"Warum bist du so müde?",frage ich.

"Hab nicht wirklich viel geschlafen."

"Warst du alleine los um-"

Doch ich kann meine Frage nicht beenden, denn seine Arme schmiegen sich um meinen Körper und bringen mich näher zu ihm. Keine Sekunden später liegen seine Lippen auf meinen.

"Wegen dir konnte ich nicht schlafen.", flüstert er, als er sich von mir löst. "Weil du in meinem Kopf und mich verrückt machst."

Ich kann nichts sagen, nichts erwiedern, denn Eins wird mir klar, als ich ihn ansehe.

Auch wenn wir von jedem gesehen werden könnten, auch wenn mein Bruder, Isobel oder sonst wer mich in diesem Augenblick sehen könnte, wie ich an Alexander geschmiegt mitten auf dem Schulgelände stehe: Ich würde mich nicht einen Zentimerter von ihm wegbewegen.



Und ich bin wieder da mit einem neuen Kapitel :) Nach 2 Wochen uupps :/ 

LG

kkninaa


In the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt