Was soll ich nur machen?

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Isobel sieht mich aus zugekniffenen Augen an.

"Wie ist er so?" 

Ich runzele meine Stirn, während ich in mein Sandwitch mit Putenbrust und Tomate beiße. Isobel scheint meine unausgesprochene Frage zu verstehen. "Na Alexander?", meint sie und öffnet ihre Wasserflasche. "Wie ist es so mit ihm zu arbeiten?"

Immer noch kauend zucke ich die Schulter. Nachdem er mich gestern alleine gelassen hat, hat er nicht mehr mit mir geredet und als Liam später kam um zu sehen wie ich meine Arbeit machen und mit einem Nicken wieder ging, kam keiner von den beiden bis zum Ende. Liam bedankt sich für meine tolle Arbeit und Alex ging ohne auch nur ein Wort von sich zu geben aus dem Laden heraus und ließ uns mit dem lauten Knall der Tür zurück.

Und genau so berichte ich Isobel, wenn auch nur wirklich wiederwillig - denn ich kann mir vorstellen über weit aus bessere Themen zu bereden, als über meine Arbeit und über den sehr gesselfreudigen Alex -  was gestern alles passiert ist. 

"Aber was für ein Problem hat er denn mit dir?", fragt Isobel und sieht mich an. Isobel ist meine älteste Freudin, wir sind mit einander aufgewachsen, zusammen mit ihrem Couin, der vor kurzen noch mit mir zusammen war. Sie hat lange schwarze Haare auf die man neidisch schein kann und war ein kleines Genie. So nenne ich sie immer, da sie zu allem eine Antwort wusste und schon einigen Schülern Nachhilfe in den verschiedensten Fächern gegeben hat, mir übrigens auch. Ihr Ziel ist ein Stipendium für die Yale University. 

"Ich weiß nicht, was für ein Problem er mit mir haben könnte, ob er überhaupt eins hat oder einfach nicht gerne viel redet...", kehre ich zu ihrer Frage zurück und schnappe mir eine kleine Tomate aus ihrer Lunchbox.

"Das ergiebt keinen Sinn , Viola. Immerhin hat er ein Gespräch mit dir angefangen am Samstagabend auf der Party. Da muss etwas passiert sein."

"Oder er mag es einfahc nicht, dass ich dort arbeitet, wo er arbeitet", werfe ich ein. 

"Das kann auch gut sein. Vielleicht bist du in sein Territorium eingedrungen"

"in sein was?"

"Vielleicht schaltet er bei der Arbeit ein und hat niemanden um ihn rum, den er vom Baskettbal und von der Schule kennt. Und dann bist du gekommen und jetzt ist es sauer..."

Ich hole tief Luft und öffne meine Wasserflasche. "Aber ich brauche die Arbeit, ich kann doch nicht kündigen, weil König Alexander seine Ruhe haben  möchte." 

Isobel schüttelt den Kopd. "Wirst du auch nicht tun." 


Nach der Schule mache ich mich auf dem Weg zur Werkstatt, doch halte vorher bei einem Supermarkt um mir etwas essbares zu kaufen. Als ich ankomme will ich mich gleich an die Arbeit machen, doch dann höre ich laute Stimmen aus dem kleinen Pausenraum,der auch irgendwie Abstellraum ist. Die Stimme von Alex ist lauter, deswegen höre ich diese zuerst heraus. Gleich danach höre ich die Stimme von Liam. Anscheinend haben sie nicht bemerkt wie ich hereingekommen bin, die Klingel haben sie wahrscheinlich auch nicht mit bekommen. Ich gehe näher und will an die Tür klopfen,aber dann höre ich meinen Namen und ein lautes "Nein!" von Alex,dass mich zusammen zucken lässt.
Ich bleibe stehen.
"Teressa ist krank, was soll ich sonst machen, Alexander?"
"Lass mich es alleine machen."
"Du weißt dass du dich nicht mehr erwischen lassen kannst"
"Ich passe schon auf"
"Das hast du das letzte Mal auch gesagt und dann dürfte ich dich von der Polizeistelle abholen"
"Egal was du machst, aber Viola lässt du da raus. Genau das war der Grund warum ich nicht will dass sie hier arbeitet, weil du jede dazu überreden musst bei der ganzen scheiße mit zu machen"

Ich gehe einen Schritt zurück und stoße gegen den Schreibtisch. Und plötzlich wird die Tür des Pausenraumes aufgemacht und ein wütender Alexander kommt heraus.

Er sieht mich und bleibt stehen. Gegen ihn prallt Liam,der anscheinend nicht gesehen hat dass sein Streitpartner angehalten hat.

"Du bist schon hier?", ist Alex erster Kommentar. Ich nicke und schlucke. Ich möchte mir nichts anmerken lassen, aber meine Augen verraten mich. "Wir lange bist du schon hier?"fragt Liam nun,der neben Alex steht. Ich räusperte mich.
"Eine Weile"

Beide sagen nicht mehr. "Bei welcher Sache soll ich nicht mit machen?",frage ich Alex. Doch er antwortet nicht.

Dafür Liam.

"Ich will dir ein Angebot machen, Viola."

Lg
kkninaa

In the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt