*sechzehn*

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*Leo*

Manchmal weiß ich nicht, was mit mir los ist. Weswegen ich dann so zweifeln muss. Besonders wenn es um ihn geht. Was stimmt da mit mir nicht?

Verdammt, er hat mich geheiratet. Kann das mal in meinen Kopf. Ich sollte vor Glück und Gefühlen platzen, genau wie er. Ich sollte nicht darüber nachdenken. Und alles nur wegen Papa. Weil er nicht mit Trevor klar kommt. Ach, weil er nicht damit klar kommt, dass ich schwul bin. Das ist eine beschissene Situation. Doch mal ganz ehrlich, ich habe mich doch noch nie für seine Meinung interessiert. Wieso sollte ich jetzt damit anfangen? Er ist doch eh dagegen. Also drauf geschissen. Es geht mir am Arsch vorbei.

Dieser Idiot, der gerade im Schlaf anfängt zu lächeln und sich an mich kuschelt, der ist viel wichtiger für mich. Der ist alles für mich. Ich hätte nie gedacht, dass wir mal an diesem Punkt ankommen. Okay, doch schon. Der Gedanke kam mir, aber das es so früh ist, das hätte ich mir nie träumen lassen. Das sollte ich jetzt verdammt nochmal genießen.

Aber ich brauche erst einen Kaffee. Dann kann ich ihn beim Schlafen beobachten. Das mache ich doch gern, er sieht dabei immer so friedlich aus und besonders süß wird es, wenn er anfängt zu lächeln. So wie in diesem Moment.

Leise versuche ich auf zu stehen, doch Trevor greift nach meiner Hand.
"Wo willst du hin?" murrt er und dreht verschlafen den Kopf in meine Richtung.
"Kaffee. Ich bring dir einen mit." erkläre ich ihm leise, streiche ihm eine Strähne aus der Stirn und küsse ihn kurz. Vom Stuhl nehme ich meine Jogginghose und gehe in die Küche.

Während ich alles vorbereite, höre ich wie er sich im Bett immer wieder hin und her dreht. Nochmal eingeschlafen ist er also nicht.
"Komm wieder her. Ohne dich ist es so unbequem." Ohne Probleme kann ich sein Murren hören.
"Ich beeile mich ja schon. Aber der Kaffee braucht so lange." argumentiere ich, worauf er nur brummt. Leise lache ich vor mich hin, als ich es an der Haustür klopfen höre. Verwundert gehe ich um zu Öffnen.

Vor mir steht die junge Frau, die wir gestern am Strand getroffen haben, und das kleine Mädchen.
"Oh. Hi." Irgendwie scheint es der Frau peinlich zu sein.
"Hi." antworte ich etwas überrascht. Ich hätte mir auch mal was überziehen können, aber wer rechnet schon damit, dass so früh schon jemand etwas möchte.
"Wir wollten fragen, ob wir uns etwas Milch borgen können. Rosie hat den letzten Rest verschüttet und jetzt ist nichts mehr für die Cornflakes übrig." erklärt die junge Frau. Das Kind heißt also Rosie. Das muss ich mir bestimmt merken.
"Ähm, ja klar. Kommt rein. Ich muss erst gucken, wo die steht." berichte ich und trete zur Seite. Am Kopf kratzend gehe ich in die Küche. Dabei kommt mir der Gedanke, was für einen tollen Hund wir doch haben. Passt wirklich gut auf. Passt wunderbar auf, dass das Bett nicht kalt wird. Und, dass Trevor nicht so allein ist.

"Wow. Von außen sieht es immer so klein aus, aber das ist ja richtig gemütlich hier." stellt die junge Frau fest, die sich als Abby vorgestellt hat.
"Da waren wir auch sehr überrascht. Besonders, dass man fast von jedem Zimmer aus das Meer sehen kann, ist schon sehr genial." berichte ich und sofort bekommt sie einen sehnsüchtigen Blick.

"Trevor? Wo ist die Milch?" wundere ich mich, als ich jeden Schrank geöffnet habe. Bei uns steht sie im Kühlschrank, so wie hier auch. Gestern nachmittag. Heute nicht mehr. Während Rosie und die junge Frau sich etwas umsehen, höre ich es murren und wie er sich aus der Bettdecke befreit. Er kämpft mit dem T-Shirt, dass er sich gerade über den Kopf ziehen will, als er in die Küche tapst. Verwundert bleibt er stehen und schaut die Frau und das Mädchen an. Hinter ihm trottet Chucky, die nach meiner Meinung für einen kurzen Moment, den selben Ausdruck drauf hat wie er. Dann geht sie munter zu dem Kind und lässt sich streicheln.
"Wir wollen uns Milch borgen." erklärt die Frau mit einem schwachen Lächeln. Verschlafen nickt er.
"Steht die nicht im Kühlschrank?" fragt er und schaut dort auch nochmal nach.

"Ganz bescheuert bin ich noch nicht, auch wenn ich dich habe." meine ich etwas schnippisch, kann mir dabei das Lächeln jedoch nicht verkneifen.
"Wollte nur sicher gehen. Muss doch meinen ehemännischen Pflichten nachgehen, nicht dass du blind wirst." lacht er und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Anschließend öffnet er den Schrank unter der Spüle und zaubert die Milch hervor. Da habe ich nun nicht nach geschaut, weil da doch keine Milch hingehört.
"Wohl eher deine Pflicht mich in den Wahnsinn zu treiben." murmle ich. Eine Milchpackung reicht er der jungen Frau und die andere öffnet er und gießt etwas in seinen Kaffee.
"Wunderbar, vielen Dank. Das Frühstück ist gerettet." bedankt sich Abby mit einem kleinen Lächeln. Rosie dagegen freut sich tierisch über die Milch.

„Was haltet ihr davon, wenn wir heute Abend zusammen grillen? So als Nachbarn." fragt sie nett. Kurz schaue ich zu Trevor rüber, der nur die Schultern zuckt, als wüsste er nicht, was dagegen spricht.
„Gern. Sollen wir etwas mitbringen?" frage ich. Man muss ja wenigstens fragen.
„Wie wäre es mit einem Nudelsalat?" fragt Abby. Das kriegen wir hin. Mama hat da irgendein Rezept, dass total lecker ist.

Aber von wegen, mal nur wir, ungestört und niemand der was will. Das ist wohl anders. Aber egal. Ein paar neue Leute kennenlernen ist ja nicht schlimm. Außerdem haben wir noch zwei Wochen und da kommt sicherlich noch genügend Ruhe für uns.

Naja. Vielleicht dann mal.
Mama ruft am Nachmittag auch noch an. Sie will wissen wie es so ist, was wir machen und eben all die Dinge die eine Mutter wissen möchte. Ich rolle nur mit den Augen und Trevor lacht leise. Er scheint gerade eh andere Sachen im Sinn zu haben. Ich habe genau gesehen, wie er sich leicht auf die Unterlippe gebissen und danach verschmitzt gelächelt hat. Das sagt bei ihm alles. Er ist geil. Dennoch lasse ich mich auf das Sofa fallen und telefoniere weiter mit Mama. Sie erzählt mir alles was ich bis jetzt so verpasst habe. Den neusten Klatsch aus der Firma. Es ist jedoch gar nicht so leicht ihr zu zuhören, wenn Trevor zärtlich meinen Hals küsst und behutsam an meinem Ohrläppchen knabbert, was bei mir echt wie ein Schalter ist. Ich versuche ihn etwas wegzudrücken und auf Abstand zu halten, aber es bringt nichts. Er macht einfach woanders weiter. Er schiebt mein Oberteil hoch und befasst sich ausgiebig mit dem Bereich über der Hose. Da bin ich genauso empfindlich wie am Hals. Das genussvolle Seufzen kann ich einfach nicht verhindern. Es passiert von ganz allein. Dabei kann ich Mama's merkwürdigen Blick am anderen Ende der Leitung förmlich vor mir sehen.
„Mama? Ich muss auflegen. Chucky stellt gerade Unfug an und Trevor lacht nur. Ich hab dich lieb. Bis dann." wimmle ich sie ab und lege schnell auf. Ich habe kaum aufgelegt, da stöhne ich leise auf. Trevor hat mich gebissen. Als ich zu ihm schaue, sehe ich wie sehr er mich ablenkt hat. Er hat bereits meine Hose geöffnet und lässt gerade die Hand darin verschwinden.
„Du bist unmöglich, das kannst du doch nicht machen, wenn ich telefoniere." schimpfe ich, doch es hat keinen Zweck. Er macht weiter.
„Als Ehemann kann ich noch ganz andere Sachen machen." wispert er neckisch. Wie er meint. Mein Kopf sackt gehen die Rückenlehne und ich schließe die Augen.
„Außerdem kann ich doch nicht aufhören, wenn es dir so sehr gefällt." wispert er weiter. Um das zu unterstreichen, fährt er leicht mit der Hand über meine schnell wachsende Erregung. Gut, da hat er Recht. Bloß nicht aufhören.
„Mach einfach weiter." brumme ich und rutsche weiter in das Sofa. Ich genieße das so sehr.

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