Heart in the alps

Kapitel 17

Wir hatten eine ganze Weile noch so dagelegen und den Geräuschen der Natur gelauscht. Es war einfach nur wunderbar entspannend. Und in Nicos Nähe fühlte ich mich jedes Mal noch ein Stückchen besser. Ich weiß, dass das eigentlich übertrieben klingt. Und irgendwie war es das ja auch. Nico und ich, wir kannten uns seit drei Tagen und es war alles furchtbar schnell zwischen uns passiert. Aber unsere Zeit war nunmal begrenzt. Und das wussten wir beide nur zu gut. Ich wollte die Zeit hier so gut wie es ging mit ihm und meinen anderen neuen Freunden verbringen. Nie hätte ich mir auch nur erträumen können, mal eine Gruppe so gute Freunde zu finden. Davon hatte ich bloß immer nur geträumt. Natürlich hatte ich auch viele Freunde zu Hause, ganz besonders hatte ich dort meine beste Freundin Emilia, aber mit keinem sonst konnte ich mich sofort so gut verstehen wie mit diesen Vieren. Und das ist es was Freundschaft unbezahlbar macht.
Apropos Emilia, ich sollte sie dringend mal anrufen. Ich hatte sie schon ziemlich vernachlässigt, seit ich hier war. Bestimmt war sie mittlerweile schon sauer auf mich weil ich mich nicht bei ihr gemeldet hatte. Allerdings musste das bis zum Abend warten, denn im Moment hatte ich wichtigeres zu tun.
Nachdem Nico und ich noch ein weiteres Mal im Wasser gewesen waren, hatten wir unsere Sachen zusammen gepackt. Wir machten uns auf den Rückweg. Während wir ganz langsam nebeneinander her schlenderten, ergriff Nico plötzlich meine Hand. Seine Finger fügten sich perfekt in meine ein und es war als wären sie füreinander geschaffen. Allein diese leichte Berührung reichte aus, um mir einen kräftigen Schauer über den Rücken zu jagen. Ich hielt tatsächlich gerade Händchen mit Nico. Genau der Junge, der mich zuvor geküsst hatte. Und genau der Junge, den ich nie wieder aufhören wollte zu küssen.
Während ich mir immer noch Gedanken darüber machte, wie perfekt unsere Hände doch ineinander passten, blieb Nico auf einmal völlig abrupt stehen. Voller Verwunderung blickte ich ihn an. „Leona, ich weiß, das geht alles ziemlich schnell mit uns. Wir kennen uns keine vier Tage und schon möchte ich gar nicht mehr ohne dich. Ich habe verdammt nochmal keine Ahnung was du mit mir machst oder wie du das in nur so kurzer Zeit geschafft hast. Aber ich weiß das unsere Zeit zusammen begrenzt ist und deswegen sollten wir sie nutzen. Also frage ich dich jetzt direkt, bevor irgendwelche falschen Hoffnungen entstehen. Könntest du dir vorstellen, mit mir zusammen zu sein?" Überrascht über den plötzlichen Redeansturm starrte ich ihn lediglich an. Und es dauerte vermutlich noch etwas länger, bis ich mich wieder regte. Ich hatte nicht erwartet das er so etwas sagen könnte. Ich wusste keine Antwort darauf. Bis ich dann schließlich doch sagte: „Du meinst, du und ich, als ein richtiges Paar?" Um meine Frage verständlicher zu machen zeige ich dabei mit dem Finger zwischen uns beiden her. Als Nico verständnisvoll nickt, schießt mir ein Grinsen ins Gesicht. Hastig umarme ich ihn und flüstere ihm dabei ins Ohr: „Ich wüsste nicht, was ich lieber tun würde" Dann löst Nico sich aus meiner Umarmung, sieht mir direkt in die Augen und im nächsten Moment küsst er mich mit so viel Leidenschaft, dass ich völlig überwältigt bin.