42 - Wir drei

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Karol

Rugge sah leicht verdutzt auf sein Handy, nachdem Valentina schon mal runter gegangen war und ich mich umgezogen hatte. „Was los?“, kam ich vom Ankleidezimmer zu ihm. „Antonio hat geschrieben. Er schleppt mich jetzt öfters zu so 'ne Veranstaltungen“, beantwortete er meine Frage.

„Bloß gut, dass ihr endlich kommt, sonst hätte Agus noch den Teller angefangen anzuknabbern“, meinte Valentina als Rugge und ich Hand in Hand die Treppe runter kamen. Und dann ging es endlich ans Frühstücken.

Da wir vier heute nichts vorhatten, kamen wir auf die Idee jeweils einen Jungs- und Mädchentag zu machen. Valentina und ich gaben noch Ana und Tini bescheid. Wir vier vereinbarten, dass wir uns in der Stadt treffen würden. Die Jungs hingegen überlegten noch was sie machen würden. Valentina und ich verabschiedeten uns von den beiden und verließen, dann das Haus.

Ana und Tini warteten bereits schon auf uns, als wir ankamen. Mir fiel erst jetzt auf wie groß Anas Bauch im Verhältnis zu meinem schon war. Schließlich sind wir im selben Monat. Vielleicht fällt es mir auch erst jetzt auf, da Ana heute keinen Oversize-Pulli trug sondern ein normales gestreiftes Shirt.

Wir liefen dann durch die Stadt und schlenderten durch die Läden. Wir machten keinen richtigen Hardcore-Shoppingtrip, sondern bummelten nur ein bisschen und unterhielten uns, lachten gemeinsam und tratschten ein bisschen. Schließlich muss das auch mal sein.

„OMG! Mädels schaut ich das mal an! Wie süß ist das bitte?“, blieb Tini vor einem der Schaufenster stehen. Nur stand sie vor einem Geschäft für Kindersachen. „Babysachen sind ja schon immer süß, aber endlich können wir auch welche kaufen“, blickte Valentina Ana an. „Wisst ihr eigentlich schon was es wird?“, fragte Tini neugierig Ana. „Ja, wir haben es beim letzten Arztbesuch erfahrn“, antwortet Ana. „Und? Was wird es?“, fragte Valentina aufgeregt. „Ein kleiner Junge“, strahlte Ana über beide Ohren. Tini und Valentina fielen ihr um den Hals und beglückwünschten sie. Schon stürmten die drei in den Laden, nur ich stand immer noch wie angewurzelt draußen. Mir könnte es genauso wie Ana gehen. Ich würde mit meinen Freundinnen durch die Stadt laufen und wir würden uns darüber unterhalten, wie es erst sein wird, wenn das Kind auf der Welt ist. Und dann würde ich ihnen freudig mitteilen was es werden würde. Naja bloß ist das alles nicht die Realität. Schließlich hab ich auch keinen Freund der sich darüber freuen würde, so wie Mike.

„Karol kommst du mit? Ich weiß dass das vielleicht nicht so leicht...“ Ich unterbrach Tini mitten in ihrem Satz:„Ja ich komm schon, keine Sorge.“ Ich sprang die drei Stufen, vor den Geschäften förmlich hoch und ging mit Tini die hinter mir war in den Laden. Wir gingen zu Ana und Valentina, die vor den Anziehsachen standen und beratschlagten, was niedlichee aussehen würde. Tini trug nun auch was zu dieser Diskussion bei und die drei vergaßen mich komplett, was auch gut war, denn ich brauchte grad lieber Zeit für mich. Ich schlich mich quasi von ihnen davon und lief ein bisschen in diesem riesigen Laden rum. Hier fand man quasi alles was man für ein Baby benötigen würde vom Schnuller bis zur Wandfarbe für das Kinderzimmer. Ich kam zur Kinderwagenabteilung und blieb vor einem dieser stehen. In etwas über 5 Monaten liegt in so einem Kinderwagen unser Kind. Und ich werde damit durch die Straßen laufen. Dann bin ich offiziell Mutter. Mit gerade mal 18. So hab ich mir das nicht vorgestellt.

„Karol?“, riss Tini mich aus meinem Gedankenfluss. „Alles ok?“, fragte sie mich. Ich drehte mich zu ihr um und Tini nahm mich sofort in den Arm. „Alles wird gut Karol“, versuchte sie mir einzureden und erst jetzt bemerkte ich wie mir während meines Gedankenflusses eine Träne über die Wange gerollt ist. „Tini, alles gut“, meinte ich als wir uns voneinander lösten. „Mir und dem oder der Kleinen geht's gut“, legte ich meine Hand unbewusst auf meinen Bauch. „Ich bin mir ganz sicher ihr drei bekommt das hin“, sagte Tini lächelnd. „Ja, wir drei...“, die letzten beiden Worte kamen zögernd aus mir heraus. „Hast du immer noch nicht mit ihm geredet?“ „Wie denn auch, Tini. Rugge wird grad zum neuen Superstar von Italien. Ich kann jetzt nicht daher kommen und sagen, dass ich schwanger bin.“ „Rugge ist aber nicht ganz blöd. Er wird es irgendwann checken, spätestens wird er es an deinem Bauch sehen. Du kannst eine Schwangerschaft nicht geheim halten.“ „Aber wenigstens so lange wie möglich versuchen.“ „Wenn du meinst dass das das Beste ist.“ „Das was das Beste ist?“, kamen Valentina und Ana um die Ecke.

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Wird Karol ihnen die Wahrheit sagen?
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[Ruggarol] Summer Love *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt