Risky Business Part 2

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Draußen regnete es gleichmäßig und das Geräusch wäre perfekt zum Einschlafen, aber wir waren noch mit arbeiten beschäftigt. Durch die offenen Fenster wurde es aber auch kalt in meinem Zimmer und ich zog einen Pulli über meinen Kopf bevor ich das Kreppband von Fensterrahmen entfernte.

Gestern Abend hatte das Wetter umgeschlagen. Ein Gewitter war aufgezogen und heute zeigte das Thermometer nur noch halb so viel an, wie die letzten Tage. Gerade einmal fünfzehn Grad. Meine beiden Fenster standen trotzdem weit offen, damit der chemische Geruch der Wandfarbe nach draußen ziehen konnte. Den Vormittag hatten wir dafür genutzt mein Schlafzimmer zu streichen und jetzt, da die Farbe langsam trocken wurde, räumten wir die ausgelegten Plastikfolien, die zum Schutz der Möbel dienen sollte auf.

„Es ist jetzt nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe, aber irgendwie passt es", sagte Hayden hinter mir und als ich mich umdrehte sah ich, wie er die fliederfarbene Wand begutachtete. An die wollte ich später mein Bett schieben, die restlichen Wände waren weiß geblieben. Ich wollte es auch nicht gleich übertreiben.

„Ich finde es perfekt", sagte ich stolz, denn diese Wand hatte ich alleine gestrichen. An ihr wollte ich später eine Pinnwand anbringen, auf der ich Fotos festmachen konnte. „Mum hat Bettwäsche gekauft, die farblich dazu passt."

Cameron war schon nach Hause gefahren, weil seine Mutter weg musste und sie den Zwillingen nicht vertraute alleine zu bleiben. So waren es im Moment nur Hayden und ich.

Abends wollten Amber, Sally und Jen vorbei kommen und bei mir in meinem neuen Zimmer übernachten. Die Schlafcouch stand bereits drinnen und wir würden noch zwei Matratzen auf den Boden legen. Es war das erste Mal in den Sommerferien, dass wir vier alleine zusammen waren und ich freute mich schon darauf.

„Du kommst morgen auch zu mir, oder?" fragte Hayden nach und ich nickte. Morgen wurde Hayden achtzehn.

Achtzehn. Damit war er volljährig und durfte wählen gehen. In Kanada durfte er sogar schon legal trinken. Ich hingegen musste noch einen Monat mit fünfzehn klar kommen, bevor ich endlich sechzehn wurde.

„Gut, ich wollte eigentlich grillen, aber da es jetzt so kalt geworden ist werden wir wohl Pizza bestellen", erzählte er weiter. Ich war ehrlich gesagt froh über das kühle Wetter, endlich konnte ich mein Zimmer mal wieder richtig durchlüften. Die letzten Nächte hatte ich immer schlecht geschlafen, weil es so heiß war. „Sollte ich Sally auch einladen?"

Hayden sah mich fragend an und ich zuckte unschlüssig mit den Schultern.

„Eigentlich wollte ich nur die Jungs einladen, aber Zacks letzte Freundin ist ja auch an meinem Geburtstag mitgekommen. Ich will also nicht, dass Sally deshalb irgendwie sauer ist. Aber ich würde auch ganz gerne mal Zeit mit Zack alleine verbringen."

Hayden ließ sich auf mein Bett sacken und die Plastikfolie raschelte unter ihm. Sein Blick verriet mir, dass er etwas überfordert war.

Wie süß.

„Ich versteh dich", sagte ich. „Sally hängt echt nur noch mit Zack rum. Aber heute Abend bleibt sie bei mir, also könntest du dich heute mit Zack treffen und sie morgen einladen."

Hayden sah mich unschlüssig an. Im Gesicht hatte er ein paar kleinere Spritzer weißer Farbe, aber ich sah vermutlich genau so aus. Nur eben in Flieder.

„Hm... ist wahrscheinlich besser so. Oder soll ich gleich alle einladen? Also Jen und Amber auch?"

„Wie du willst Hayden, es ist dein Geburtstag", antwortete ich grinsend.

„Wobei so viel Platz hab ich in meinem Zimmer gar nicht. Und dann müsste ich Cam ja auch fast einladen und Candice. Das sprengt den Rahmen."

Ich lachte und schüttelte den Kopf.

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